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Kleine Sünden erhalten die Liebe

Kleine Sünden erhalten die Liebe

Titel: Kleine Sünden erhalten die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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hinterließ einige klug verschlüsselte Hinweise. Goodfellow schreibt, dass nur jemand, der an wahre Liebe glaube, fähig sein werde, diese Hinweise zu verstehen und den Stein zu finden.«
    »Was hältst du davon?«
    Diesel zuckte die Schultern. »Es spielt keine Rolle, was ich davon halte. Meine Aufgabe besteht darin, Wulf daran zu hindern, sich die Steine zu schnappen. Nebenbei bemerkt habe ich diese Version zum ersten Mal gehört, als ich die im Jahr 1953 verfasste Arbeit gelesen habe. Ich meine damit die Abhandlung, die wir auf Reedys Schreibtisch gefunden haben. Man sucht schon ewig nach den Steinen. Die Möglichkeit, dass von ihnen ursprünglich eine andere Wirkung ausging, ist mir allerdings neu.«
    »Aber es ist ein schöner Gedanke.«
    »Mag sein, trotzdem möchte ich nicht als der Mann in die Geschichtsbücher eingehen, der der Welt die Lust geraubt hat. Ich persönlich habe nämlich ganz und gar nichts gegen ein bisschen Sex einzuwenden. Wenn ich ehrlich sein soll, kommt mir dieses ganze Geschwafel von wegen wahre Liebe und so ziemlich kitschig vor.«
    »Anscheinend gewöhne ich mich an dich«, meinte ich. »Ich bin nur noch ein klein wenig entsetzt.«
    Diesel grinste. »Du hast wohl deine Erwartungen heruntergeschraubt.« Er streckte sich und kratzte sich am Bauch. »Ich habe Hunger. Gibt es noch Kürbismuffins?«
    Ich schlüpfte in meine Sneakers und band die Schnürsenkel zu. »Ich habe Kürbismuffins und Blaubeermuffins. Und ich halte dich für einen Idioten.«
    »Ja, das höre ich öfter.«
    Diesel folgte mir die Treppe hinunter und nahm sich einen Blaubeermuffin. »Ich würde gern noch einmal nach Harvard fahren«, erklärte er. »Ich möchte Julie noch ein paar Fragen stellen. Ich verstehe nicht so recht, warum Reedy sich mit diesen Frauen verabredet hat. Zuerst dachte ich, dass Reedy sich von den Sonetten die wahre Liebe versprach und dass er seiner Meinung nach nun nur noch die richtige Frau dafür finden musste, aber das ist es nicht. Die Frauen waren ein Teil seiner Suche nach dem Stein. Ich glaube nicht, dass Reedy daran interessiert war, die wahre Liebe für sich zu finden.«
    Eine Stunde später trafen wir uns mit Julie in Reedys Büro.
    »Leider habe ich nicht lange Zeit«, erklärte Julie. »Ich habe gleich eine Vorlesung.«
    »Ich weiß es zu schätzen, dass Sie sich ein paar Minuten Zeit nehmen«, sagte Diesel. »Einige Frauen haben mir erzählt, dass sie sich in letzter Zeit mit Dr. Reedy getroffen hätten. Die Familie würde gern wissen, ob es ihm mit einer dieser Frauen ernst war. Wir dachten, Sie könnten das vielleicht wissen.«
    »Lassen Sie mich zuerst sagen, dass ich größten Respekt vor Dr. Reedy hatte. Und ich glaube, dass er mich als gute Freundin betrachtete. Trotzdem muss ich Ihnen gestehen, dass er sich nicht wirklich rational verhielt, wenn es um John Lovey ging. Er hielt das Sonettenbuch für eine sensationelle Entdeckung und meinte, es enthalte den ersten Hinweis auf den Ort des Luxuria-Steins. Er besuchte sogar jemanden am Louisburg Square, der angeblich einen Gegenstand mit dem nächsten Hinweis besaß.«
    »Wissen Sie, um welchen Gegenstand oder welchen nächsten Hinweis es sich dabei handelte?«, erkundigte sich Diesel.
    »Nein. Ich weiß nur, dass Dr. Reedy sich den Gegenstand anschaute, den Hinweis aber nicht entschlüsseln konnte. Er war fest davon überzeugt, dass nur jemand, der an wahre Liebe glaubte, den Hinweis enträtseln konnte. Vielleicht bin ich ja eine Zynikerin, aber ich halte es durchaus für möglich, dass alles nur Humbug war.«
    »Also suchte er nach einer Frau, die an wahre Liebe glaubte, um den zweiten Hinweis zu entschlüsseln«, sagte ich zu Julie.
    Sie nickte und warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. »Ja. Es tut mir leid, aber ich muss leider los.«
    »Eine letzte Frage«, warf Diesel rasch ein. »Wer war Ann?«
    Julies Wangen röteten sich leicht. »Sie war eine der Frauen, die an wahre Liebe glaubten. Die letzte in der Reihe, soviel ich weiß. Und Dr. Reedy veränderte sich, nachdem er sie kennengelernt hatte. Er war plötzlich sehr aufgewühlt und misstrauisch. Er beschuldigte mich sogar, dass ich ihm nachspionieren würde, als ich vor seinem Büro wegen unserer wöchentlichen Besprechung auf ihn wartete.«
    »Wissen Sie irgendetwas über sie? Wie sie mit Nachnamen heißt? Wie sie aussieht?«
    »Nein, nichts. Nur Ann.«
    Julie verließ uns, aber wir blieben in Reedys Büro.
    »Hier muss es irgendetwas geben, was uns weiterhilft«, meinte

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