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Kleine Sünden erhalten die Liebe

Kleine Sünden erhalten die Liebe

Titel: Kleine Sünden erhalten die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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empfängst.«
    Ich überließ Katze Nr. 7143 die Bewachung des Hauses. Der van Gogh lag unter meinem Bett, und die Glocke hatte ich in meinem Wäschetrockner versteckt. Diesel wollte sie erst wieder zurückbringen, wenn wir den Stein gefunden hatten. Die gestohlenen Kunstgegenstände in meinem Haus waren für mich wie eine tickende Zeitbombe, aber ich verstand Diesels Standpunkt. Wir mussten sie von anderen Schatzsuchern fernhalten.
    Ich saß neben Diesel auf dem Beifahrersitz und genoss die Fahrt. Die Luft war kalt, aber die Sonne schien, und an der Promenade am Charles River waren etliche Jogger und Radfahrer unterwegs. Wir überquerten die Brücke und fuhren die Massachusetts Avenue entlang. Diesel bog einige Blocks vor dem Harvard Yard ab und folgte seinem Navigationssystem durch eine Wohngegend. Der Tichy-Hundepark lag neben einem größeren Stadtpark mit einem beleuchteten Baseballfeld. Wir parkten dort und gingen zu der Statue am Eingang des eingezäunten Hundeparks.
    Das bronzene Standbild von Peder Tichy zeigte ihn als beleibten, fast kahlköpfigen kleinen Mann mit einer knolligen Nase und einem Doppelkinn. Am Fußende der Statue befand sich eine einfache Tafel mit seinem Namen und seinem Geburts- und Sterbedatum. Ein Rudel Hunde jagte über den eingezäunten Bereich, und ihre Besitzer saßen auf einer Bank, unterhielten sich und beobachteten, wie ihre Hunde miteinander spielten.
    »Und in der Geschichte von Tichy sich meisterlich offenbart, was reine Unschuld kann vollbringen« , sagte Diesel.
    »Was bedeutet das? Auf welche Geschichte bezieht sich der Ausspruch?«
    »Keine Ahnung. Er hatte viele Interessen.«
    Ich streckte meine Hand aus und berührte die Statue. »Ich spüre nichts. Keine eingeschlossene Energie.«
    »Lass uns weiter zum Tichy-Haus gehen«, beschloss Diesel. »Es ist nur eine Straße weiter.«
    Diesel ist ein großer Mann mit langen Beinen, und man muss schnell sein, wenn man mit ihm Schritt halten will. Barfuß an einem Strand schlägt er wahrscheinlich eine langsamere Gangart an, aber im Augenblick wollte er offensichtlich keine Zeit verlieren. Wir blieben an der Vordertreppe des Hauses stehen und lasen die Tafel. Wieder nichts Außergewöhnliches. Tichy House. Erbaut ca. 1850. Der Öffentlichkeit zugänglich. Spenden willkommen.
    Das Haus liegt am Rand des Harvard Campus in einer Gegend, die immer noch hauptsächlich von Professoren und Dozenten bewohnt wird. Nicht viele davon sind so alt wie das Tichy-Haus.
    Ich drehte mich kurz um, bevor ich durch die Haustür trat, und sah aus den Augenwinkeln einen Wagen vorbeifahren. Es war eine verbeulte Schrottkarre, und hinter dem Steuer saß Hatchet. Er konzentrierte sich auf die Straße und sah uns nicht. Wahrscheinlich klapperte er ebenso wie wir alle Hinweise auf Tichy ab.
    In den beiden vorderen Räumen waren Erinnerungsstücke an Tichy ausgestellt. Eingerahmte Auszeichnungen und Diplome, gebundene wissenschaftliche Arbeiten, Fotografien des Mannes samt seiner Familie, einige persönliche Schätze. Auf dem Dielenboden lagen abgewetzte orientalische Teppiche. Eine Frau, die so alt aussah wie die Teppiche, saß hinter einem Schreibtisch mit hohen, langen Beinen.
    »Kann ich Ihnen helfen?«, fragte sie. »Sie dürfen sich gern umschauen.«
    »Ist der Rest des Hauses auch für die Öffentlichkeit zugänglich?«, erkundigte ich mich.
    »Ja, aber er ist nicht von historischem Interesse. Die Räume im oberen Stockwerk sind leer. Die Küche und das Badezimmer wurden 1957 renoviert. Der letzte Tichy, der in diesem Haus wohnte, zog 1962 aus, und danach wurde das Haus der Stiftung übergeben.«
    Diesel und ich wanderten durch das Haus, betrachteten die Andenken in den unteren Räumen, hinterließen eine Spende und gingen zum Wagen zurück.
    »Unsere nächste Station ist die Tichy Street«, erklärte Diesel.
    »Ich glaube, in diesem kleinen Museum hätten wir am ehesten auf einen weiteren Hinweis stoßen können, aber ich habe alles dort drin berührt und nichts gespürt.«
    Diesel fuhr zur Massachusetts Avenue zurück. »Ich habe Hatchet die Straße hinunterfahren sehen, als wir das Tichy House betreten haben. Möglicherweise war er vor uns dort und hat irgendetwas mitgenommen.«
    »Das baut mich nicht gerade auf.«
    Wir fuhren die Tichy Street entlang und stiegen kurz aus, um uns den Tichasaurus Armatus anzusehen. Es war eine amüsante Nachbildung, aber sie war nicht verzaubert, und ich konnte keine versteckten Hinweise entdecken.
    »Es gibt noch

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