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Kleine Sünden erhalten die Liebe

Kleine Sünden erhalten die Liebe

Titel: Kleine Sünden erhalten die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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hatte sie es sich hinter das Ohr gestrichen, auf der anderen fiel es ihr weit ins Gesicht. Ihr Teint war maskenhaft weiß, und ihre Augen waren mit schwarzem Kajal umrandet. Ihre Lippen leuchteten feuerrot. Sie trug hochhackige Stiefel, eine hautenge schwarze Lederhose und darüber eine rote Seidenbluse.
    »Ich weiß, wer du bist«, flüsterte sie mit sanfter Stimme und starrte mich mit geweiteten schwarzen Augen an. »Und ich weiß, was du tust. Und ich sage dir jetzt, dass ich dich vernichten werde, wenn du Diesel weiterhin hilfst. Im wahrsten Sinne des Wortes. Wenn ich mit dir fertig bin, wird von dir nur noch im Wind verstreute Asche übrig bleiben.«
    Einen Moment lang war ich wie betäubt. Ich war nicht sicher, was ich erwartet hatte, aber damit hatte ich nicht gerechnet.
    » Ihn kann ich nicht eliminieren«, fuhr sie fort. »Aber dich kann ich vernichten. Und ohne dich wird er nutzlos sein. Also lass mich dich warnen. Gib diese Suche auf.«
    Und sie drehte sich um und verließ den Laden.
    Glo und Clara standen an der Tür zur Backstube.
    »Uff, das war heftig«, sagte Glo.
    »Kennt Diesel sie?«, erkundigte sich Clara.
    Ich nickte. »Ja. Glaubst du, sie würde mich tatsächlich umbringen?«
    »Sie scheint dazu fähig zu sein«, meinte Clara. »Aber immerhin hat sie dich vorher gewarnt.«
    »Die gleiche Warnung habe ich von Wulf bekommen«, berichtete ich.
    »Sie fürchten sich anscheinend beide vor Diesels Vergeltung«, bemerkte Clara.
    Ich zog meinen Kittel aus und warf ihn in den Wäschekorb. »Das ist doch verrückt. Wir suchen alle nach dem Luxuria-Stein, und mindestens zwei Menschen sind bereit, dafür zu töten. Aber niemand weiß mit Sicherheit, ob der Stein existiert oder irgendeine Kraft besitzt. Es ist beinahe so, als würden wir den Osterhasen oder die Zahnfee aufspüren wollen.«
    »Und was ist mit den versteckten Hinweisen?«, entgegnete Glo. »Du musst zugeben, dass sie magisch sind.«
    Ich zuckte die Schultern. »Diese Hinweise wurden von John Lovey und seinen Anhängern hinterlassen. Wahrscheinlich hatte der eine oder andere besondere Fähigkeiten, und daher ist es ihnen gelungen, dem Gemälde und der Glocke die Fähigkeit zu verleihen, auf eine gewisse Energie zu reagieren. Ich nehme an, es ist irgendwie magisch, aber das sind Ultraschallwellen und Hefe auch.«
    »Das klingt wirklich logisch«, meinte Glo. »Trotzdem ist es so viel einfacher, an Magie zu glauben.«
    Diesel schlenderte durch die Hintertür zu uns herein. »Magie ist sehr bequem.«
    »Du hast soeben Deirdre verpasst«, berichtete ich.
    »Hat sie Cupcakes gekauft?«
    »Nein. Sie ist hierhergekommen, um mich zu warnen. Sie sagte, dass sie mich in Staub verwandeln würde, sollte ich dir weiterhin helfen.«
    »Staub ist nicht gut«, meinte Diesel. »Es wäre sehr schwer, dich aus Staubpartikeln wieder zusammenzubasteln.«
    »Hey, sie meint es ernst!«, protestierte ich.
    Er legte einen Arm um meinen Nacken und drückte mir einen Kuss auf die Stelle unterhalb meines Ohrs. »Mach dir keine Sorgen. Ich werde es nicht zulassen, dass dich jemand in Staub verwandelt. Und damit ich ganz sicher sein kann, dass dir nichts geschieht, werde ich dich jetzt nach Hause bringen.«
    »Auch wenn ich Gefahr laufe, als Zynikerin zu gelten, glaube ich, dass du mich deshalb nach Hause bringst, weil du dir ein Mittagessen erhoffst.«
    »Das stimmt nicht, aber jetzt, wo du es sagst … Ein kleiner Happen wäre fantastisch.«
    Diesel kaute an seinem Sandwich und schaute dabei auf die Karte, die er auf dem Tisch ausgebreitet hatte. »Ich habe unter dem Namen Tichy drei Denkmäler in der Gegend um Cambridge gefunden. Bei dem ersten handelt es sich um eine Statue von Tichy; sie befindet sich in einem kleinen Park. Der Park war ursprünglich im Privatbesitz einer Gruppe von Leuten, die an Gartenbau interessiert waren, aber vor drei Jahren wurde er verkauft und in einen Hundepark umgewandelt. Das zweite Denkmal ist das Tichy House. Er verbrachte dort den Großteil seiner Zeit in Cambridge und starb auch dort. Es ist heute eine Art Museum. Die dritte Sehenswürdigkeit ist die Tichy Street. Die Straße ist genau einen Block lang und endet mit einer Bronzestatue von einem Tichasaurus Armatus in leicht verkleinerter Abbildung. Sie steht an einer Ecke vor dem Gebäude, in dem sich die Geschichtsfakultät von Harvard befindet. Ich finde, wir sollten mit diesen drei Orten beginnen. Wir gehen dort einfach ein wenig spazieren und warten, ob du irgendwelche Schwingungen

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