Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kleine Sünden erhalten die Liebe

Kleine Sünden erhalten die Liebe

Titel: Kleine Sünden erhalten die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
Vom Netzwerk:
sich in den Nacken. »Au!«
    »Eine Brandwunde«, erklärte Diesel. »In Form einer Hand.«
    Hatchet sah ihn verwirrt an. »Warum?«
    »Hast du irgendetwas aus dem Tichy House mitgenommen?«, wollte ich wissen.
    »Nein. Da war nur Gerümpel. Nichts, was sich zum Mitnehmen gelohnt hätte.«
    »Auf der Brandwunde wird sich eine Blase bilden«, warnte ich ihn. »Du solltest etwas Aloe drauftun.« Ich warf einen näheren Blick auf sein Gesicht. Auf seiner Nase und auf seiner Stirn zeichnete sich jeweils ein großer roter Fleck ab. Er kratzte sich an der Stirn.
    »Alles in Ordnung?«, erkundigte ich mich.
    »Es kommt mir beinahe so vor, als hätten sich diese widerlichen Fürze in grässliche Pickel verwandelt. Gerade bin ich eine Plage losgeworden, schon hat mich eine neue überfallen.«
    »Wenn es bis morgen nicht besser geworden ist, solltest du vielleicht mit Glo darüber reden.«
    Hatchet kratzte sich am Bein und am Hintern. »Könnte sie einen Zauberspruch finden, um die Dinger loszuwerden?«
    »Vielleicht«, erwiderte ich. »In der Zwischenzeit könntest du es mit Zinksalbe versuchen.«
    »Ihr seid sehr freundlich«, meinte Hatchet. »Aber ich werde Euch trotzdem niederstrecken, wenn es sein muss. Ich werde Euch ein Ohr abschlagen, mein Schwert durch Eure Leber bohren und Euch in einen Kessel mit kochendem Öl stecken, wenn Ihr versucht, meine Suche zu vereiteln.«
    »Wunderbar«, sagte ich. »Ich werde das alles auf meine Liste der Dinge setzen, auf die ich mich freuen kann.«
    »Ich schätze, bei der Sache mit dem Öl habe ich etwas übertrieben«, gab Hatchet zu. »Es wäre sehr schwer, so viel Öl herbeizuschaffen.«
    Er kratzte sich im Schritt und unter dem Arm und humpelte dann den Hügel hinunter auf die Straße zu.
    Diesel und ich sahen uns noch einmal um. Nichts ließ auf einen Hinweis schließen, also folgten wir Hatchet.
    »Ich bin sicher, dass keine anderen Autos auf der Straße standen, als wir parkten«, meinte ich. »Wie ist Hatchet hierhergekommen? Und wie kommt er nach Hause?«
    »Das werden wir wohl gleich erfahren«, erwiderte Diesel. »Er steht neben meinem Wagen.«
    »Wo ist dein Auto?«, fragte ich Hatchet.
    »Gestohlen«, antwortete Hatchet. »Dieser Tag ist zum Kotzen.«
    Diesel nahm Hatchet sein Schwert ab, damit er nicht in Versuchung geriet, es mir durch die Leber zu stoßen, und wir ließen ihn auf den Rücksitz des Wagens klettern.
    »Wo sollen wir dich absetzen?«, erkundigte sich Diesel.
    »Steckt mich in einen Sack, und werft mich in den Fluss.«
    »Das ist nicht mein Ding«, erklärte Diesel. »Such dir etwas anderes aus.«
    »An einer Apotheke.«
    Diesel fand eine in der Massachusetts Avenue. Er hielt am Straßenrand, gab Hatchet sein Schwert zurück und beobachtete ihn, wie er aus dem Wagen stieg.
    »Soll ich warten?«, fragte Diesel.
    »Nein. Ich komme schon zurecht.«
    Diesel reihte sich wieder in den Verkehr ein, fuhr die Massachusetts Avenue entlang und rief Wulf an.
    »Ja«, meldete sich Wulf.
    »Hallo, Cousin. Ich wollte dich nur rasch wissen lassen, dass Hatchet gerade in einer Apotheke in Cambridge ist. Er holt sich dort eine Brandsalbe. Jemand hat ihm nämlich seinen Handabdruck in den Nacken eingebrannt. Und er hat kein Auto. Jemand hat ihm seinen Wagen gestohlen.«
    Es folgte eine kurze Pause, dann legte Wulf auf.
    »Warum hilfst du Hatchet? Gehört er nicht zu unseren Feinden?«, fragte ich Diesel.
    »Schon, aber es ärgert Wulf, wenn ich nett zu Hatchet bin. Und ich muss Hatchet bis zu einem gewissen Grad beschützen. Wulf wäre noch entschlossener hinter dir her, wenn er Hatchet nicht mehr hätte.«
    »Wir haben bei Tichy irgendetwas übersehen. Ich habe das Gefühl, dass wir nicht einmal nahe dran sind.«
    »Und in der Geschichte von Tichy sich meisterlich offenbart, was reine Unschuld kann vollbringen« , wiederholte Diesel.
    »Vielleicht sind wir nicht unschuldig genug.«
    »Auf mich trifft das ganz sicher zu.«

KAPITEL 14
    A m späten Vormittag bimmelte das Glöckchen über der Eingangstür, und Hatchet marschierte in die Bäckerei. Ich füllte gerade einen der großen Drahtkörbe mit Broten auf, und Glo half einer Kundin, verschiedene Fleischpasteten auszusuchen. Wir zuckten alle zusammen, als wir Hatchet sahen. Sein Gesicht und seine Hände waren mit Zinksalbe verschmiert, sein zotteliges Haar war fettig, und er kratzte sich wie ein mit Flöhen befallener Hund.
    »Geht mir aus dem Weg«, forderte er die Frau auf, die Fleischpasteten kaufen wollte, und deutete

Weitere Kostenlose Bücher