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Kleine Sünden erhalten die Liebe

Kleine Sünden erhalten die Liebe

Titel: Kleine Sünden erhalten die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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baufällig war. Hinter den Fenstern brannte kein Licht. Und die Häuser auf beiden Seiten lagen ebenfalls im Dunkeln.
    »Wulf ist hier«, stellte Diesel fest. »Sein Wagen steht in der Einfahrt.«
    Wir gingen zur Eingangstür, und Hatchet öffnete uns, noch bevor Diesel klopfen konnte. Hatchet trat einen Schritt zurück, und ich spürte Wulf, obwohl ich ihn nicht sehen konnte. Er stand im Schatten, und nur sein blasses Gesicht schimmerte in dem dunklen Raum.
    »Ich will sie sehen«, forderte Diesel.
    »Kein Grund, sich unnötig aufzuregen«, sagte Wulf. »Es handelt sich hier nur um eine einfache Transaktion.«
    Er schnippte mit einem Blick auf Hatchet mit den Fingern, und Hatchet hastete in ein anderes Zimmer und kam mit Glo zurück. Glo war zerzaust und wirkte ein wenig verwirrt. An einem Arm trug sie einen Verband.
    »Ich fürchte, Hatchet hat während meiner Abwesenheit ein wenig über die Stränge geschlagen«, meinte Wulf. »Nichts Ernstes, aber möglicherweise wird sie in den nächsten ein oder zwei Stunden ein wenig sabbern.«
    Diesel gab Wulf den Schlüssel, und Wulf bedeutete Hatchet, Glo loszulassen.
    »Du wärst ein schrecklicher General«, sagte Wulf zu Diesel. »Du bist bereit, viele für einen zu opfern.«
    »Ich war der Meinung, der Schlüssel hätte seinen Zweck bereits erfüllt.«
    »Mit diesem Schlüssel lässt sich der letzte Schritt des gesamten Vorgangs vollziehen«, erwiderte Wulf.
    »Woher weißt du das?«
    »Das stand alles in dem kleinen Buch. Während du deine Zeit damit verschwendet hast, nach Hinweisen zu suchen, habe ich mich ausführlich mit Loveys Sonetten befasst. Und nun habe ich das letzte Stück des Puzzles.«
    »Warum hast du uns dann Hatchet auf den Hals gehetzt, wenn alles in dem Buch zu finden war?«, wollte ich wissen.
    »Es gab keine Garantie dafür, dass das Buch mir den letzten Hinweis liefern würde. Lovey war ein komplizierter, undurchschaubarer Mensch. Also befahl ich Hatchet, dafür zu sorgen, dass eure Suche ohne Erfolg blieb, während ich mich durch die verworrenen Hinweise arbeitete.«
    »Was habt ihr Glo gegeben?«, fragte ich. »Sie sieht aus, als hätte sie Drogen genommen.«
    »Hatchet hat ihr sein Können im Umgang mit einem Messer gezeigt und dabei ein wenig zu tief geschnitten«, antwortete Wulf. »Er hat ihr ein Kraut verabreicht, um die Blutung zu stillen, doch es hat einige Nebenwirkungen. Bald wird es ihr wieder gut gehen. Hatchet benimmt sich manchmal wie ein Idiot, aber er gehört zu den weltbesten Experten auf den Gebieten der mittelalterlichen Foltermethoden und der Verabreichung von Giften.«
    »Ich danke Euch, Sir«, sagte Hatchet.
    Wir führten Glo zum Wagen und schnallten sie an.
    »Geht es dir gut?«, erkundigte ich mich.
    »Ich verrate nichts«, sagte sie. Und Spucke tropfte aus ihrem Mund auf ihr T-Shirt.
    Wir hielten an Diesels Wohnung an, holten Carl und setzten ihn zu Glo auf den Rücksitz.
    »Iih?«, sagte er zu Glo.
    Glos Kopf wippte wie bei einem Wackeldackel auf und ab. »Lockvogel.«
    »Vielleicht sollten wir sie ins Krankenhaus bringen und sie untersuchen lassen«, meinte ich.
    Diesel machte sich auf den Weg zum Krankenhaus, aber als wir dort angekommen waren, kam Glo wieder zu sich.
    »Das war v-v-v-verdammt beängstigend.« Glos Zähne klapperten. »Hatchet ist verrückt!«
    »Soll sich ein Arzt den Schnitt ansehen?«, fragte ich sie. »Glaubst du, er muss genäht werden?«
    »Nein. Ich will nach Hause. Ich will duschen. Ich bekomme diesen Gestank nicht mehr aus der Nase.«
    »Sie haben dich wahrscheinlich in einem Keller mit Lehmboden festgehalten«, meinte ich.
    »Das kann sein, aber ich glaube, der Gestank ging von Hatchet aus. In dem Haus gab es wohl keinen Strom. Es war alles dunkel, bis auf eine Laterne, die Hatchet bei sich hatte, um mir seine Messersammlung zu zeigen. Er hatte sie alle auf einem Tisch ausgebreitet. Einige hatten gebogene Klingen und andere einen welligen Schliff. Sie waren unterschiedlich groß, und alle waren scharf geschliffen. Er sagte, er sammele schon seit seinem siebten Lebensjahr Messer. Und er hatte einen Koffer bei sich, so ein Ding, wie Vertreter sie verwenden, und er war voll mit Pulvern und Mixturen, mit denen man jemanden vergiften kann. Er hatte giftige Spinnen in Gläsern und Fläschchen mit Schlangengift darin.
    Wenn ich nicht mit Handschellen gefesselt gewesen wäre, hätte ich mir das alles gern angeschaut. Ich habe immer gedacht, dass es in bestimmten Situationen ganz witzig sein könnte,

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