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Kleine Sünden erhalten die Liebe

Kleine Sünden erhalten die Liebe

Titel: Kleine Sünden erhalten die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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putzte. Ninja Cat hatte wieder zugeschlagen.
    »Er hat sich ein Steak zum Abendessen verdient«, meinte Diesel.
    Katerchen warf ihm einen Blick zu und blinzelte. Und ich bin mir sicher, dass er grinste.
    Ich verfrachtete Glo und Carl mit der Keksdose ins Wohnzimmer und vertraute Glo die Fernbedienung an. Dann schrubbte ich das Blut vom Boden, und Diesel nagelte ein Brett vor die zerbrochene Fensterscheibe.
    »Wir müssen gleich morgen früh nach Dartmouth fahren«, erklärte Diesel. »Zum Glück hast du frei. Vielleicht kann Glo hierbleiben und sich um Carl kümmern.«

KAPITEL 20
    D iesels Vorstellung von früh am Morgen ist irgendwann kurz vor Mittag. Ich machte French Toast und eine Kanne Kaffee für alle und bat Clara, mein Nummernschild aus dem Schrotthaufen zu klauben, wenn sie in die Bäckerei zurückkehrte. Mit dem Rest des ausgebrannten Wagens würde ich mich beschäftigen, wenn wir zurück waren. Ich nahm an, dass wir es vor Einbruch der Dunkelheit schaffen würden. Ich hatte keine Ahnung, was wir an dem Sphinx-Grabmal finden würden, aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass es dort noch viel zu entdecken gab. Wulf hatte mit Sicherheit einen guten Vorsprung.
    Die Fahrt nach Hanover in New Hampshire dauert ungefähr zweieinhalb Stunden. Der Anfang der Reise ist ebenso erfreulich wie die Fahrt nach Boston. Damit will ich sagen, es ist schrecklich. Kleine Städtchen, viel Verkehr und Straßen, auf denen man sich ständig verfährt. Wenn man dann aber auf der Route 89 gelandet ist, wird alles anders, und je weiter man sich dem Ziel nähert, umso schöner wird die Landschaft. So schön, dass man aus dem Staunen gar nicht mehr herauskommt. Bewaldete Granitfelsen mit herrlichen Ausblicken, hin und wieder etwas Marschland und dazu wunderbar gepflegte Straßen mit wenig Verkehr.
    Wir überquerten den Connecticut River und erreichten schließlich Hanover. Auf den ersten Blick glaubt man, in einer Filmkulisse gelandet zu sein. Ein bilderbuchmäßiges Städtchen in New England mit einem College, das zur Ivy League zählt. Herbst lag in der Luft, und von den Bäumen fielen Blätter. Überall sah man Studenten mit Kapuzensweatshirts, Jeans und Laufschuhen. Alle sahen gesund aus, und man konnte sich vorstellen, wie sie Weizenkeimbrot aßen und jede Menge schales Bier aus Plastikbechern tranken.
    Das College lag auf der linken Seite. Die Kuppeln und Turmspitzen und die Unterrichtsräume stammten noch aus dem späten 18. und frühen 19. Jahrhundert.
    Die Hauptstraße, in der viele Geschäfte und Pubs lagen, zweigte nach rechts ab. Sie war gesäumt mit Backsteinbauten, Bänken und Bäumen und Parkuhren.
    Das Hanover Inn lag an der Ecke Main und East Wheelock Street. Vor dem riesigen Backsteinklotz befand sich eine breite Veranda mit Schaukelstühlen. Und gegenüber sah man das Dartmouth College.
    Mir gefiel das alles sehr gut, und ich überlegte, ob ich nicht eines Tages hierherziehen sollte. Ich könnte vielleicht eine eigene Bäckerei aufmachen, gesunde Backwaren und hausgemachtes Müsli an die Studenten verkaufen. Doch dann sah ich die Sphinx und änderte meine Meinung über Hanover.
    Das Gebäude war furchteinflößend – ein grauer Steinbunker, der als Tempel und Grabmal diente. Es hätte sich ebenso gut um einen Luftschutzbunker handeln können. Und es sah einsam und verlassen aus in diesem kleinen Hain, umgeben von kahlen, mickrigen Bäumen und einer kargen Grasfläche, auf der nicht einmal ein einziger Azaleenbusch das Auge des Betrachters erfreute. Vor hundert Jahren war das hier sicher der Stolz einer geheimen Gesellschaft gewesen – zu einer Zeit, in der Geheimbünde eine Blütezeit erlebt hatten. Aber diese Zeit war ebenso schnell vergangen, wie sie gekommen war, und zurückgeblieben war eine wunderschön gestaltete Sphinx, die jetzt jedoch wie ein verlorenes Denkmal in einem vernachlässigten Friedhof aussah.
    Diesel entdeckte einen Block weiter eine Parklücke, und wir gingen zurück, um uns den Klotz genauer anzuschauen. Kein Zeichen von Wulf oder Hatchet. Kein Zeichen von Deirdre Early. Kein Zeichen davon, dass jemals jemand dieses Gebäude betreten hatte. Die schwere Holztür sah so aus, als wäre sie noch nie geöffnet worden. Diesel fuhr mit der Hand darüber und konnte das Schloss nicht finden, mit dem sie zu öffnen war. Auch als er dagegendrückte, rührte sich nichts.
    Wir gingen um das Gebäude herum und fanden eine einfache, unscheinbare Tür auf der Ostseite. Das fünfstellige

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