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Kleine Sünden erhalten die Liebe

Kleine Sünden erhalten die Liebe

Titel: Kleine Sünden erhalten die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Rückseite der Tafel gleichen.«
    Ich betrachtete das heruntergeladene Bild und schauderte unwillkürlich. »Wow, das sieht richtig ehrfurchteinflößend aus. Wie ein richtige Gruft.«
    Vor dem fensterlosen grauen Steinbau befanden sich einige Stufen, die zu einer großen, massiven Tür führten. Daneben standen Säulen, die an ägyptische Tempel erinnerten. Anhand des Fotos war es schwer zu beurteilen, wie groß das Grabmal war.
    »Heißt das, dass wir nach Dartmouth fahren werden?«, fragte ich.
    »Es ist der beste Hinweis, den ich bisher gefunden habe.«
    »Fahren wir noch heute Abend?«
    »Nein. Heute Abend musst du dich nackt ausziehen.«
    »Träum weiter.«
    »Das tue ich ständig«, erwiderte Diesel. »Und du siehst immer gut aus.« Er starrte auf seinen leeren Teller. »Gibt es noch eine Nachspeise?«
    »Obst.«
    »Obst ist keine Nachspeise, außer es befindet sich in einem Kuchen.«
    Ich spürte, wie mein Handy, das ich an meinen Jeansbund geklemmt hatte, vibrierte. Ich warf einen Blick auf das Display und sah Glos Telefonnummer.
    »Hey«, meldete ich mich. »Wie geht’s?«
    »Er will den Lovey-Schlüssel«, sagte Glo.
    »Wer?«
    »Wulf. Er hat mich, Lizzy. Ich weiß nicht, wo ich bin. Hier ist es dunkel, und es riecht nach Erde, und Hatchet ist hier, und er hat ganz viele Messer. Und er hat mich geschnitten, und ich blute.«
    Ihre Stimme zitterte. Ich hörte, dass sie weinte.
    »Blutest du stark?«
    »Nein, es ist nicht schlimm, aber es tut weh. Und er sagt, er wird mir noch mehr Schnitte zufügen, wenn ich nicht dafür sorge, dass er den Schlüssel bekommt.«
    »Ist Wulf bei dir?«
    »Er war hier, ist aber wieder weggegangen. Und jetzt bin ich mit Hatchet allein.«
    »Wohin sollen wir den Schlüssel bringen?«
    »Hatchet wird dir eine SMS mit der Adresse schicken.«
    Sie schluchzte erstickt, und dann war die Verbindung unterbrochen.
    Ich spürte, wie mir das Blut aus dem Gehirn wich, und ich hörte Glocken läuten. Dann fühlte ich, wie mir Diesel seine Hand in den Nacken legte und meinen Kopf nach unten zwischen meine Knie drückte.
    »Atmen«, befahl er mir.
    Ich nahm mich zusammen und setzte mich auf. »Tut mir leid, das war ein schrecklicher Anruf. Sie haben Glo, und sie wollen den Schlüssel.«
    »War das eine ernst zu nehmende Drohung?«
    »Es hörte sich zumindest so an. Sie weinte, und sie sagte, Hatchet habe sie mit einem Messer geschnitten.« Ich warf einen Blick auf mein Handy. »Er will mir die Adresse für die Übergabe per SMS mitteilen.«
    Diesel legte mir seine Hand auf die Schulter. »Ihr wird nichts geschehen. Wir werden alles tun, was in unserer Macht steht, um sie zu befreien.« Er schwieg einen Moment lang und wirkte gedankenverloren. »Es ist interessant, dass sie den Schlüssel haben wollen«, meinte er dann. »Wir sind mit dem Schlüssel auf den Hinweis im State House gestoßen. Der Gedanke, dass der Schlüssel noch eine andere Bedeutung haben könnte, ist mir bisher noch nicht gekommen.«
    »Vielleicht sind sie uns zwei Schritte hinterher.«
    Diesel schüttelte den Kopf. »Ich befürchte, Wulf war uns immer zwei Schritte voraus. Er schiebt Hatchet vor und benützt ihn, um uns Steine in den Weg zu legen.«
    »Glaubst du, Hatchet weiß, dass er nur ein Spielball ist?«
    Diesel zuckte die Schultern. »Hatchet sieht seine Bestimmung darin, seinem Herrn zu dienen, egal in welcher Funktion. Er ist zum Äußersten entschlossen und stellt keine Fragen.«
    »Meine Güte.«
    »Ja«, sagte Diesel. »Für dich wäre das nichts.«
    Mein Handy piepste, und ich empfing eine SMS mit der Adresse.
    »Hier«, verkündete ich. »Wir sollen den Schlüssel zur Carter Street in Salem bringen. Dort wollen sie ihn gegen Glo eintauschen.«
    Diesel sprang auf. »Lass uns gehen.«
    Wir sperrten die Haustür ab, und nach wenigen Minuten hatten wir Salem erreicht. Ich versuchte, ruhig zu bleiben, aber ich zitterte vor Wut. Eigentlich sollte ich die Welt retten, aber stattdessen mussten zwei meiner besten Freunde wegen mir leiden.
    Die Carter Street lag in einem Wohngebiet in North Salem. Die meisten Gebäude dort waren zu Apartmenthäusern umgebaut worden und befanden sich in verschiedenen Stadien der Renovierung. Bei manchen davon war deutlich sichtbar, dass die Durchführung noch zu wünschen übrig ließ. Ich zählte die Hausnummern ab und bat Diesel, vor einem grauen Haus im Kolonialstil zu halten. Obwohl es dunkel war, konnte ich sehen, dass die Farbe an den Fensterrahmen abbröckelte und das Dach

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