Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kleine Suenden zum Dessert

Kleine Suenden zum Dessert

Titel: Kleine Suenden zum Dessert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clare Dowling
Vom Netzwerk:
denn?«
    »Gillian!«
    Frank schaute sie ungläubig an. »Was?«
    »Ich wollte nicht zu ihrem blöden Wohltätigkeitsfrühstück kommen, und Michael meinte, dass sie das schwer kränken würde. Aber ich dachte nicht, dass sie so tief sinken würde.«
    »Was hat sie denn am Telefon gesagt?«
    »Gar nichts. Sie hat nicht gesprochen, meine ich.«
    »Woher wissen Sie dann, dass sie es war?«
    »Ich weiß es, weil sie bösartig und feige ist und es nicht ertragen kann, wenn Michael mir auch nur das kleinste bisschen Aufmerksamkeit schenkt.« Das Telefon klingelte und klingelte. »Ich gehe jetzt da dran«, erklärte Frank. »Nein! Ich will ihr nicht die Genugtuung geben ...«
    »Wir wissen doch gar nicht, ob sie es ist!«
    »Ich weiß es«, verkündete Julia grimmig. »Ich habe noch nie in meinem Leben etwas so genau gewusst.«
    »Wenn sie es tatsächlich ist, was ich stark bezweifle«, sagte Frank, »wird die Stimme eines Mannes sie vielleicht abschrecken.«
    Damit nahm er den Hörer ab. »Hallo?«
    Es war Ewan Tynan, der aus Amerika anrief.
    »Oh.« Frank schaute Julia an und fragte Ewan: »Haben Sie vor ein paar Minuten schon mal angerufen?«
    Ewan verneinte. Dann bat er, Grace sprechen zu dürfen. Es handle sich um einen Notfall. Jamie hatte Brüste bekommen.
    »Wovon redest du, Ewan?«
    »Er hat Brüste, Grace! Zwei kleine Beulen auf seiner Brust. Mit Nippeln oben drauf. Ich habe sie vor mir!« Er hörte sich leicht hysterisch an. Grace musste sich setzen. Ihr Herz klopfte immer noch wie wild von dem Schrecken, der ihr in die Glieder gefahren war, als sie mitten in der Nacht ans Telefon geholt wurde.
    »Okay, Ewan. Lass uns ganz ruhig darüber sprechen, okay? Bist du sicher, dass es keine Blutergüsse sind oder so was?«
    »Blutergüsse?«
    »Vielleicht hat er sich irgendwo gestoßen ... ach, ich versuche nur, eine Erklärung zu finden ...«
    »Es sind keine Blutergüsse!«, antwortete er entschieden.
    »Dann ist es vielleicht eine allergische Reaktion. Hat er etwas Ungewöhnliches gegessen, das diese ... diese Beulen verursacht haben kann?«
    »Nein. Er ist ja auch sonst nirgendwo geschwollen. Bloß auf der Brust.«
    Es war nur eine Hoffnung gewesen. »Wie lange haben sie gebraucht, um zu wachsen?«
    »Was?«
    »Die Brüste, Ewan! Sind sie ... im Lauf von ein paar Tagen entstanden oder von jetzt auf sofort?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Das weißt du nicht? Kriegst du denn überhaupt nichts mit, Ewan? Nimmst du irgendetwas wahr, das nicht mit deiner Arbeit zu tun hat?«
    »Hergott noch mal, Grace! Erwartest du von mir, dass ich den ganzen Tag seine Brust im Auge behalte? Du würdest das nicht tun.«
    »Ich hätte die Brüste bemerkt, wenn ich da wäre.«
    »Aber du bist nicht hier, stimmt‘s? Ich bin hier. Ich bin derjenige, der sich damit auseinander setzen muss. Er war schon seit ein paar Tagen komisch. Ich dachte, er hätte vielleicht Bauchweh oder so was, weil er immer so seltsam vornübergebeugt lief. Wie zum Teufel hätte ich darauf kommen sollen, dass er Brüste versteckt?« Seine Stimme klang unnatürlich hoch. Grace hatte ihn noch nie derart verstört erlebt. Die Aufgabe, sich allein um die beiden Jungs zu kümmern, überforderte ihn anscheinend. Und die Hitze.
    In wesentlich freundlicherem Ton fuhr sie fort: »Kannst du mir sagen, wie groß sie sind? Nur ungefähr.« Ewan überlegte. Schließlich meinte er: »Nicht so groß wie deine.«
    »Das hoffe ich!« Ihre waren inzwischen dank ihres gesegneten Appetits noch größer geworden. »Sie sind total prall«, erläuterte er. »Wie man es bei jungen Mädchen sieht.«
    »Ewan!«
    »Ich versuche sie nur zu beschreiben«, rechtfertigte er sich verschämt. Sie konnte beinahe sehen, wie er mit den Händen verlegen die Form nachbildete. »Ungefähr so groß, dass sie in das Oberteil von dem Bikini passen würden, den du letztes Jahr aus Versehen gekauft hast. Was war das für eine Größe?«
    »Genau!«
    O Gott! Jamie hatte einen 75er-Busen? Ihr erster Sport-BH war Größe 70 gewesen!
    »Wie verkraftet er es?«, fragte sie voller Mitgefühl für ihren armen Sohn.
    »Überhaupt nicht. Er ist ein Junge. Ein Junge, dem Titten gewachsen sind.«
    »Ewan!« Es war nicht nötig, ordinär zu werden.
    Er atmete tief durch. »Entschuldige. Es kam nur so überraschend. Er hat kein Wort darüber verloren, weigerte sich lediglich, zum Wasserspringen zu gehen. Jetzt verstehe ich das natürlich.«
    Es war das erste Mal, dass sie etwas vom Wasserspringen hörte, doch sie kam

Weitere Kostenlose Bücher