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Kleine Suenden zum Dessert

Kleine Suenden zum Dessert

Titel: Kleine Suenden zum Dessert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clare Dowling
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passierte, was passieren musste: Amanda sah Adam.
    »Adam!«, schrie sie.
    Der Name »Adam« schien Ewan zu alarmieren, denn er schaute auf einmal herüber und rief: »Grace?«
    Su tat, als höre sie es nicht, und außerdem war Martine inzwischen angekommen und stach Adam ihren Zeigefinger in die Brust.
    »Beweg deinen Arsch da hoch!«, kommandierte sie und deutete hügelaufwärts. »Auf der Stelle!«
    »Halt die Klappe, Martine.« Sein Blick war auf Amanda geheftet, die mit fröhlich tanzendem Pferdeschwanz auf ihn zuhüpfte wie Laura im Vorspann der Folgen von Die kleine Farm.
    »Adam! O Adam!«, jauchzte sie.
    Er starrte sie an, als sehe er einen Geist. »Was zum Teufel macht die denn hier?«, stammelte er. Grace sah eine Möglichkeit, der Geschichte eine positive Wendung zu geben. »Sie ist den ganzen Weg aus Tasmanien gekommen, um mit dir zu reden«, erklärte sie ihm. »Stell dir das vor!«
    Aber Adam war nicht beeindruckt. »Dann ist sie blöd! Ich hab ihr doch gesagt, dass es aus ist.«
    »Hör dir wenigstens an, was sie dir zu sagen hat«, drängte Grace ihn. Ewan verfolgte die Szene mit Argusaugen. Es hatte keinen Sinn, noch länger vorzugeben, ihn nicht zu sehen, und so winkte sie ihm zu.
    Die ignorierte Martine wurde zusehends wütender. »Ich gebe dir noch eine letzte Chance, bei unserer Kampagne mitzumachen, Adam!«
    »Wer war das?«, fragte er Grace.
    »Wer?«
    »Der Mann.«
    »Welcher Mann?«
    »Der Mann, dem du zugewinkt hast.«
    »Oh! Ich habe keine Ahnung.«
    »Ich zähle bis drei!«, warnte Martine.
    »Du kannst von mir aus auch bis hundert zählen.« Adam starrte zu Ewan hinauf. »Und wer sind die Jungs, Grace?«
    »Welche Jungs?«
    »Die Jungs bei dem Mann. Die Jungs, die dir zuwinken.«
    »Ich glaube nicht, dass sie mir zuwinken ... Schau ... da kommt Amanda!«
    Das Mädchen hatte außer Atem und hochrot im Gesicht den Fuß des Hügels erreicht, doch als sie Adams abweisende Miene sah, blieb sie stehen. Ihr flehender Blick schnitt Grace ins Herz.
    »Drei!«, verkündete Martine. »Okay. Das war‘s. Du hattest deine Chance.«
    »Und jetzt?«, fragte Adam.
    »Und jetzt schmeiße ich dich offiziell aus der Gruppe.«
    »Ohhhh, da weine ich aber.«
    »Und du kannst Joey ausrichten, dass für ihn dasselbe gilt. Wir können gut auf eure ›Hilfe‹ verzichten.«
    »Ja, ja, Martine, ich sehe schon, wie ihr den Festplatz in seinen Grundfesten erschüttert«, spottete er. Verachtungsvoll schaute er zu dem kleinen Häuflein Aktivisten hinüber.
    »Wir tun mehr als du.«
    »Darauf würde ich an deiner Stelle nicht wetten.« Sie bedachte ihn mit einem letzten giftigen Blick und stampfte dann zu ihren Leuten zurück, wobei sie fast die arme Amanda über den Haufen gerannt hätte. »Ihr beide solltet euch unbedingt unterhalten«, sagte Grace gewollt locker.
    Doch er schaute nicht einmal in Amandas Richtung. Seine Augen ruhten auf Grace, und ihr Ausdruck war nicht ausgesprochen liebevoll.
    »Du hättest mir gleich sagen sollen, dass du deine ganze Familie mitgebracht hast.«
    »Was?«
    »Ach, hör auf, Grace! Der Mann und die beiden Kids gehören zu dir. Es hätte uns viel Zeit und mir viele leere Worte erspart, wenn du mit offenen Karten gespielt hättest.«
    »Es waren keine leeren Worte. Sie sind einfach gekommen, Adam. Gestern Abend. Um mich zu überraschen.«
    »Na, da kannst du ja froh sein, dass ich nicht da war - sonst hätte dein Mann uns vielleicht in Aktion erwischt. Das wäre dann eine Überraschung für ihn gewesen!« Ewan kam den Hang herunter, und Grace wurde flau im Magen.
    »Ich hätte mich genauso entschieden, wenn sie nicht gekommen wären, Adam. Es macht keinen Unterschied, dass sie hier sind.«
    »Vielleicht gibt dir das ja einen Kick, dass ich und er heute hier sind und du zwischen uns pendelst.« Seine Augen glänzten wieder, und er spielte nervös mit seinen Fingern.
    Sie fragte sich, was das wohl für ein Plan sein mochte, den er und Joey da ausbaldowert hatten. »Sei nicht albern.«
    »Vielleicht sollte ihm jemand erklären, dass seine Frau ein kleines, schlampiges Verhältnis hatte, während er in Amerika war.«
    Ewan hatte sie fast erreicht. Sein Blick war angespannt und wachsam.
    »Vielleicht sollte jemand es Amanda erklären - aber das wäre eine billige Trotzreaktion.«
    »Du hast eindeutig die schlechteren Karten, Grace«, gab er zurück. »Ich habe viel weniger zu verlieren als du.«
    »Es geht nicht ums Verlieren. Es geht darum, Menschen unnötig wehzutun.«
    Ewan musste das

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