Kleiner Musicalratgeber für Anfänger und Fortge

hätten auch Otto nebst trillerpfeifender Gattin sein können!
    Schneller als gedacht ist dann die erste Show vorbei und wir freuten uns schon darauf, nun hoffentlich eine etwas andere Cast erleben zu dürfen, haben wir die Doppelshow doch hauptsächlich mit der Absicht gebucht, einmal den unmittelbaren Vergleich zumindest zwischen den beiden Grafen-Darstellern zu haben. Aber auch hier schlägt Murphy’s Law wieder unbarmherzig zu und ich stelle fest, dass Kunze/Levay Recht haben: »So wie man plant und denkt, so kommt es nie!« Tatsächlich haben wir, von einer einzigen Änderung im Tanzensemble mal abgesehen, genau die gleichen Darsteller wie in der Matinée. Umso erstaunlicher, dass es ihnen gelingt, in der Abendshow sogar noch energiegeladener zu wirken als zuvor – eine Leistung, vor der man den Hut ziehen muss. Ich jedenfalls freue mich schon auf meinen nächsten Musicalbesuch – dann allerdings hoffentlich ohne Kommentator!
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So klappt es auch im Theater: DOs & DON’Ts
    Schon oft hab ich anlässlich der rund ums und im Theater gemachten Erfahrungen gedacht, es wäre ganz nett, wenn es so etwas wie einen Theater-Knigge gäbe. Okay, jetzt werden Einige sagen, gibt’s doch, und wahrscheinlich haben diejenigen sogar Recht, aber ich meine damit keine steifen Regularien, sondern eher simple, für jeden umsetzbare Anweisungen, die man nur befolgen muss, damit die Wahrscheinlichkeit ungetrübten Theater-Genusses für sich selbst – und auch für seine Sitznachbarn – exponential steigt. Ich stelle mir etwas in der Art vor...
Vor der Vorstellung
Plant bei der Anreise genügend Zeit ein und wählt dazu das Verkehrsmittel, was euch am geeignetsten scheint, um euren Zielort am einfachsten, stressfreiesten und vor allem pünktlichsten zu erreichen. So könnt ihr vor der Vorstellung auch noch entspannt ein Glas Sekt trinken, mit Freunden klönen oder im Restaurant eurer Wahl eine Kleinigkeit essen.
Bezugnehmend auf den letzten Punkt: Aus Rücksichtnahme auf eure Sitznachbarn solltet ihr auf knoblauchlastige Speisen verzichten (auch, wenn ihr vielleicht »Tanz der Vampire« besucht. Graf von Krolock ist ein Jahrhunderte alter Vampir und lässt sich von ein bisschen Knoblauch bestimmt nicht abschrecken. Außerdem, glaubt mir, ihr wollt ihn auch gar nicht abschrecken; er ist nämlich zufällig ein ziemlich schnuckeliger Kerl!).
Zudem solltet ihr es bei einem, höchstens zwei Glas Alkohol belassen. Nichts ist schlimmer, als einen nach Alk stinkenden Sitznachbarn neben sich zu haben, der im Verlaufe des Stückes an den unpassendsten Stellen lacht, oder aber schnarchend in seinem Sitz nach vorne fällt!
Wählt – ebenfalls aus Rücksichtnahme auf eure Sitznachbarn – ein dezentes, unaufdringliches Parfum und verwendet dieses so spärlich, dass man euch nicht noch zwei Reihen weiter riechen kann.
Checkt vor dem Einlass ins Theater, ob ihr a) im richtigen Theater, b) in der richtigen Vorstellung und c) zur richtigen Uhrzeit vor Ort seid. Irgendwann wird euch zwangsläufig auffallen, dass ihr zwar die von Hitchcock verfilmte Musicalversion über die verrückte Haushälterin des Mannes, der seine erste Frau ermordet hat, sehen wolltet, aber irgendwie gerade verdammt viele Matrosen vor euch habt, die auffällig oft das Wort »New York« in den Mund nehmen. Und spätestens dann werdet ihr erkennen: SI Centrum ist zwar SI Centrum, aber Palladium Theater ist nicht gleich Apollo-Theater!
Vergewissert euch bevor ihr eure Nachbarn aufscheucht, dass ihr die richtige Reihe gefunden habt und macht euch klar, dass es die erste, zweite und dritte Reihe sowohl im Parkett, als auch im Hochparkett, Rang oder Balkon geben kann. Nichts ist peinlicher, als die Welle zu machen und den Platzanweiser zu holen, damit dieser die mittlerweile etwas kiebig gewordenen Besitzer der erste Reihe-Plätze direkt vor der Bühne von den vermeintlich zu Unrecht besetzten Sitzen vertreibt, nur um dann festzustellen, dass man selbst zwar Karten für die erste Reihe hat, diese sich aber im zweiten Rang befindet! Verwirrung bezüglich der Plätze schafft auch oft die Tatsache, dass es in den meisten Theatern zweimal die Plätze 1,2,3, usw. gibt – nämlich jeweils immer rechts und links von der Mitte aus gezählt.
Während der Vorstellung
Entspannt euch, aber fühlt euch keinesfalls wie zuhause! Die Füße auf den – wenn vielleicht auch freien – Platz vor sich zu legen ist deshalb keine Option!
Sorgt dafür, dass eure Grundbedürfnisse (Essen, Trinken,