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Kleiner Musicalratgeber für Anfänger und Fortge

Kleiner Musicalratgeber für Anfänger und Fortge

Titel: Kleiner Musicalratgeber für Anfänger und Fortge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Milpauer
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Kommunikation, Toilette) vor Beginn der Vorstellung befriedigt werden. Im Besonderen heißt das:
    – Essen jeglicher Art, so auch Popcorn, Gummibärchen oder Schokolade, ist im Theater ein Not Go – es sei denn, ihr befindet euch in London. In diesem Fall braucht ihr euch nicht zurücknehmen, im Gegenteil. Als nette Geste könntet ihr dann aber trotzdem euren Müll wieder mitnehmen bzw. in den Mülleimer schmeißen, und diesen nicht, wie ein Großteil der englischen Besucher, einfach auf dem Boden entsorgen.
    – Solltet ihr zur Bonbon-Auswickler-Fraktion gehören: Wählt dafür nicht die ruhigste und emotionalste Stelle im Stück, sondern einen Moment, in dem es ohnehin gerade laut ist. Und tut es kurz und schmerzlos und nicht über mehrere Minuten verteilt, weil es so »leiser« ist! Denn: Nein, ist es definitiv nicht!
    – Wenn ihr euch mit eurer Begleitung austauschen wollen, etwa darüber, wie die letzten Wochen so waren, wie es momentan bei der Arbeit oder in der Schule läuft oder ob es gerade aktuelle Neuigkeiten im Freundes- und Bekanntenkreis gibt, dann besucht, um Gottes Willen, kein Musical, sondern setzt euch in ein Café zum Klönen. Da könnt ihr dann auch noch leckere Torte essen und keiner macht euch blöd von der Seite an, weil ihr zu laut quatscht.
    – Auch halblaute und lautstarke Kommentare, die eure Meinung zum Stück oder zu den Darstellern ausdrücken sowie Erklärungenzum Handlungsverlauf an eure vielleicht ahnungslose Begleitung solltet ihr euch schenken. Für Erstes gibt es die Pause und für Zweites ein Programmheft, welches ihr am Souvenirstand erwerben könnt.
    – Schaltet euer Handy sowie alle anderen elektronischen Geräte aus! Solltet ihr ein Pilot, werdender Vater oder ein Arzt auf Standby sein, dann macht zumindest vom stummen Vibrationsalarm Gebrauch und wählt vorsorglich Plätze am Rand!
Verleiht eurer Begeisterung immer nur in den Pausen zwischen den einzelnen Szenen und Songs Ausdruck, indem ihr klatscht. Auch ein kurzes Jubeln mag dann und wann gestattet sein, aber bitte immer erst dann, wenn die Darsteller mit ihrer Gesangsdarbietung am Ende sind. Standing Ovations mitten in einem Stück, laute, ekstatische Jubelschreie à la »Ich will ein Kind von Dir«, wenn euer Lieblingsstar singt oder auf die Bühne geworfene Unterwäsche passen zwar vielleicht in ein Boyband-Konzert, nicht aber zu einer Musicalaufführung.
Ebenso wenig sind die anderen Zuschauer gekommen, um euch singen zu hören oder eure Textkenntnis zu überprüfen. Auch wenn ihr das Stück kennt, bitte singt und sprecht keinesfalls mit. Solltet ihr diesen Drang verspüren, dann schaut ob ihr nicht eventuell eine Karaoke-Instrumental-Version der Musik auftreiben könnt und verleiht eurem Wunsch in der Privatsphäre eurer eigenen vier Wände Ausdruck.
Nach der Vorstellung
Aus Respekt vor den Darstellern sowie aus Rücksichtnahme auf die anderen Zuschauer wartet bitte, bis der letzte Vorhang gefallen und der Schlussapplaus beendet ist, ehe ihr den Theatersaal verlasst.
Bitte lasst nichts im Theatersaal liegen und bleibt nicht mitten in den Ausgängen stehen, um endlich eurem Mitteilungsverlangen nachzugeben. Die anderen Zuschauer werden es euch danken und in einem Café ist es doch sowieso viel netter!

Kultmusicals – Bekannt, gemocht & angesagt
Was ist »Kult«?
    W IE bei Filmen gibt es auch im Bereich des Musicals Stücke, bei denen ist man sich einfach einig: Das ist Kult! Klar, es gibt viele bekannte und beliebte Musicals aber sind deshalb beispielsweise »My fair lady«, »Hair« und »Elisabeth« gleich schon Kult?
    Das Wort »Kult« ist in seiner ursprünglichen Bedeutung klar religiös geprägt und bedeutet »die übertriebene Verehrung einer Person oder Sache«. 18 Es hat aber in den letzten Jahrzehnten eine Bedeutungserweiterung erfahren und wird heutzutage auch in unserer Alltagssprache verwendet – leider oft sehr inflationär. Darüber, was eigentlich Kult ist, gehen die Meinungen weit auseinander. Einige meinen, kultig sei, was absolut im Trend läge; andere wiederum meinen, Kult sei das genaue Gegenteil von »Trend«; kultig sei also alles weit ab vom Mainstream.
    Vielleicht finden wir ja auch einen Kompromiss? Ein Trend ist meist kurzlebig, wird abgelöst von neuen Trends und Tendenzen. Nehmen wir uns als Beispiel diese elektronischen Haustiere vor, die es vor Jahren gab. Sie hießen Tamagotchis, waren ziemlich nervtötend und man musste sie ständig virtuell füttern und anderweitig pflegen,

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