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Kleines Herz in Not

Titel: Kleines Herz in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne Allan
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ihm zu Füßen lag, völlig entging.
    Cheyenne war ihm einen Schritt voraus gewesen. Sie hatte sowieso vorgehabt, zu dieser Party zu gehen. Er hatte es in dem Augenblick gemerkt, als er unter den Gästen einen der Portiers des St. Christopher Hotels entdeckt und ihn ins Gebet genommen hatte. Der junge Mann hatte zugegeben, dass Cheyenne ihm ihre Einladung geschenkt hatte.
    Sie hatte seinen schönen Plan einfach zunichte gemacht. Sie kannte sie alle. Schauspieler, Aufsichtsratsvorsitzende, Banker.
    Viele hatten bei ihr schon einmal eine Tour gebucht. Aspen war eben ein Anziehungspunkt für die Reichen. Und genau deshalb hatte er, Thomas, hier - gegen den erbitterten Widerstand seiner Mutter, die Aspen viel zu provinziell fand - ein Hotel gekauft. Und die Investition hatte sich gelohnt. Innerhalb kürzester Zeit war das St. Christopher zum führenden Hotel am Platze geworden und beherbergte die bekanntesten Persönlichkeiten.
    Also musste er den Plan ändern. Cheyennes Leben spielte sich in Aspen ab, hier war sie in ihrem Element. Er aber lebte in New York. Wie würde sie sich dort machen? Er versuchte, es sich vor­ zustellen, es gelang ihm aber nicht.
    Sie gehörte nicht in eine Großstadt.
    Genau das war die Lösung. Er würde sie nach New York einladen. Hotel, Flug, Essen, alles inklusive. Das würde ihn endlich kurieren. Und Cheyenne auch. Sie würde ihm sogar noch dankbar sein. Ja, dachte er erleichtert, so werde ich es machen.

5. KAPITEL

    Cheyenne blickte aus dem Fenster der Limousine und betrachtete fasziniert New Yorks Skyline. „Ich kann immer noch nicht glauben, dass ich mich tatsächlich zum Mitkommen habe überreden lassen."
    Als Thomas ihr erzählt hatte, dass er für einige Tage nach New York fliegen müsse, da die Verhandlungen für das Hotel am Central Park ins Stocken geraten seien, war Enttäuschung ihre erste Reaktion gewesen. Cheyenne hatte sich über sich selbst gewundert. Sie würde ihn bestimmt nicht vermissen, ja, nicht einmal bemerken, dass er nicht mehr da war.
    Dann aber hatte er sie gefragt, ob sie nicht mitkommen wolle - ein kleiner Bonus dafür, dass sie sich bereit erklärt hatte, auf Davy aufzupassen. Cheyenne hatte kurz nachgedacht und dann zugesagt. Die Entscheidung war ihr nicht schwer gefallen. Das war die perfekte Gelegenheit, sich ein bisschen umzuhören.
    Sie suchte nach Antworten und war entschlossen, sie auch zu finden. Warum weigerte sich Thomas so hartnäckig, Davy ein Vater zu sein? Warum war die Großmutter so grausam zu ihrem einzigen Enkelsohn? Was für eine Familie waren die Steeles eigentlich? Cheyenne war sicher, dass sie mit einigen behutsamen Fragen das erfahren würde, was sie so dringend wissen musste, um Davy zu helfen.
    Schnell hatte sie zwei Koffer gepackt - einen für Davy, der wieder auf der Ranch übernachten wurde, und einen für sich - und war am nächsten Morgen mit Thomas zuerst nach Denver und dann weiter nach New York geflogen. Am Flughafen stiegen sie in eine Luxuslimousine mit Chauffeur.
    Erst dort beschlichen Cheyenne leise Zweifel. Ihre Motive für die Reise waren klar, aber welche hatte Thomas? Warum hatte er sie eingeladen? War es wirklich klug gewesen zuzusagen? Wollte er sie verführen? Nein, dachte sie. Er hatte mehr als deutlich
    klargemacht, dass er kein Interesse an ihr hatte. Von da drohte also keine Gefahr - so hoffte sie jedenfalls.
    „Keine Angst. Johnny ist ein guter Fahrer."
    Erschrocken zuckte Cheyenne zusammen. Wären ihre Gedanken so offensichtlich gewesen? „Ich bin es nicht gewohnt, gefahren zu werden." Hoffentlich glaubte er ihr das. „Hast du eigentlich kein Auto?"
    „Doch. Es steht aber meistens bei mir zu Hause in der Garage. Ich nehme fast immer ein Taxi oder die Hotellimousine." Er legte sich seinen Koffer auf den Schoß und öffnete ihn. „Ich muss noch einige Papiere durchsehen, bevor ich mich in die Verhandlungen stürzen kann. Ich hoffe, es macht dir nichts aus."
    Cheyenne überließ ihn seiner Arbeit und blickte aus dem Fenster. Sie hatte ganz vergessen, wie laut eine Großstadt sein konnte. Taxifahrer hupten, und Sirenen heulten. Alle Leute, die sie sah, waren in einer atemberaubenden Geschwindigkeit unterwegs. Was für ein Unterschied zum beschaulichen Aspen!
    „Ich hoffe, dass ich morgen Nachmittag freihabe. Ich könnte dir dann die Stadt zeigen. Was hast du für heute und morgen früh geplant?"
    Cheyenne hoffte, dass sie ihr schlechtes Gewissen gut verbergen konnte. „Ich denke, ich werde heute Nachmittag

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