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Kleines Herz in Not

Titel: Kleines Herz in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne Allan
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hier, weg von den traurigen Erinnerungen und von Allie Lassiter.
    Allie hätte am liebsten geschrien. Cheyenne und Thomas Steele hatten die Torte angeschnitten, und alle Gäste hatten ihnen noch einmal zugeprostet. Verdammt noch mal, dachte Allie, warum wirft Cheyenne nicht endlich ihren Strauß? Dann konnte sie verschwinden und mit Davy zur Ranch fahren. Sie hielt es hier einfach nicht mehr länger aus.
    "Du weißt wahrscheinlich schon, dass Zane hier ist. Ich habe ihn gerade gesehen. Alles in Ordnung mit dir?" Greeley Lassiter sah sie besorgt an.
    "Sicher", erwiderte Allie und rang sich ein Lächeln ab. "Wieso fragst du?"
    "Nur so. Ich bin ja bloß deine Halbschwester. Woher soll ich denn wissen, was du denkst?"
    "Greeley Lassiter, du bist genauso meine Schwester wie Cheyenne. Du machst mich wütend, wenn du so einen Unsinn erzählst!"
    "Genau das wollte ich erreichen. Dann machst du wenigstens kein Gesicht mehr, als hättest du in eine Zitrone gebissen."
    "Stimmt doch gar nicht", antwortete Allie aufgebracht. Als sie Greeleys skeptischen Blick sah, lenkte sie ein. "Na gut, ich gebe zu, dass ich ziemlich geschockt war, als Zane Peters hier einfach aufgetaucht ist. Aber ich kann dir versichern, dass er mich nicht mehr interessiert. Zane ist Schnee von gestern. Und jetzt lass uns das Thema wechseln. Ich gehe jede Wette ein, dass Cheyenne gleich ihren Strauß wirft. So wie ich sie kenne, wird sie genau auf uns zielen. Ich werde ihn allerdings nicht fangen. Den Gefallen werde ich ihr nicht tun. Du kannst die Blumen haben, wenn du willst, ich habe kein Interesse."
    Und genau in diesem Augenblick flog der Brautstrauß auch schon in hohem Bogen auf sie beide zu. Allie und Greeley reagierten sofort. Sie wichen nach links und rechts aus.
    "Sieh mal, Daddy, die Lady in Weiß hat mir etwas zugeworfen."
    Ein Blick in Cheyennes bestürztes Gesicht zeigte Allie, dass sie mit ihrer Vermutung richtig gelegen hatte. Die Blumen waren für sie oder Greeley bestimmt gewesen.
    "Die gehören mir." Eine aufgeregte Kinderstimme brachte Allie dazu, sich umzudrehen.
    Zane kniete neben seiner Tochter. Das kleine Mädchen umklammerte den Brautstrauß und schüttelte widerspenstig den Kopf. "Nein. Das sind meine."
    Er versuchte, vernünftig mit ihr zu reden. "Die Blumen sind für eine Lady gedacht, nicht für ein Kind."
    "Ich bin eine Lady."
    Seufzend musste er sich eingestehen, dass er nicht mehr weiterwusste. "Bitte, Liebling, gib sie wieder her. Wir kaufen dir gleich morgen früh einen wunderschönen Strauß."
    "Ich hab ihn aber gefangen." Sie war kurz davor, in Tränen auszubrechen. Jetzt war er mit seiner Geduld am Ende. Er nahm seiner Tochter die Blumen aus der Hand und strich ihr dann tröstend übers Haar. "Morgen kaufen wir dir gelbe Blumen. Die magst du doch, oder?"
    Tränen liefen der Kleinen über die Wangen, und sie stampfte mit dem Fuß auf. "Ich will die hier."
    Höchste Zeit einzugreifen, dachte Allie und wusste eigentlich selbst nicht, warum sie Zane aus der Verlegenheit helfen wollte. Sie nahm ihm den Strauß aus der Hand und reichte ihn dem Mädchen. "Da, nimm."
    "Aber Daddy sagt, ich darf nicht", antwortete das Kind schluchzend.
    Allie verfluchte sich selbst, weil sie sich überhaupt eingemischt hatte, doch ihr Gerechtigkeitssinn war einfach stärker gewesen. "Dein Daddy ist ein Mann, und Männer verstehen nun einmal nichts von Hochzeiten. Wer den Brautstrauß fängt, darf ihn auch behalten."
    Schüchtern nahm Hannah die Blumen entgegen und betrachtete sie fasziniert. Ihre Tränen waren versiegt. "Schön. Und sie riechen so gut."
    "Was sagt man, Hannah?" fragte Zane. "Danke."
    Hannah. Nur mit größter Willensanstrengung gelang es Allie, ihren Schmerz zu verbergen. Er hatte das Mädchen nach seiner Großmutter genannt - genau wie sie und Zane es damals geplant hatten. Ihr erstes Mädchen hätte Hannah heißen sollen.
    "Allie, bist du immer noch nicht fertig?"
    Davys ungeduldige Worte brachten sie in die Gegenwart zurück. "Doch. Ich kann es kaum erwarten, mit dir zur Ranch zu fahren."
    "Bist du seine Mommy?" erkundigte sich das kleine Mädchen neugierig.
    Allie schüttelte den Kopf. Davy zeigte auf Cheyenne. "Das da ist meine Mom. Allie ist meine Tante."
    "Und wo sind deine Kinder?" Zanes Tochter ließ nicht locker.
    "Ich habe keine", antwortete Allie kurz angebunden.
    "Wieso? Sind sie etwa auch bei den Engeln wie meine Mommy?"
    "Komm, Hannah, wir gehen", befahl Zane verlegen.
    "Wieso denn, Daddy? Vielleicht kennen ihre

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