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Kleines Lexikon der Reise-Irrtuemer

Kleines Lexikon der Reise-Irrtuemer

Titel: Kleines Lexikon der Reise-Irrtuemer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nele-Marie Bruedgam
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will, kann Geländewagen mieten. Auch Motor- räder, Fahrräder und Pferde werden für Individualtouren verliehen. Bootsfahrten und Tauchgänge sind ebenfalls möglich.
    Und bitte nicht enttäuscht sein: Lange vor der Ankunft der Europäer auf der Insel waren in einem Krieg sämtliche Moais umgestürzt worden. Bis heute ist erst ein Bruchteil der knapp 1000 Figuren wieder aufgerichtet. Die schönste Gruppe steht auf der Zeremonialplattform Ahu Tongariki unweit des Vulkans Rano Raraku. Dort reihen sich 15 Moais von imponierender Größe aneinander. Keine Skulptur gleicht der anderen, jedes Gesicht weist individuelle Züge auf.

IN PARIS KLEIDET MAN SICH ELEGANT, UND OVERDRESSED ZU SEIN, IST UNMÖGLICH
    Als ich kürzlich ein verlängertes Wochenende in Paris plante und Eintrittskarten für eine Premiere in der Opéra Bastille bestellte (siehe hierzu auch » EINTRITTSKARTEN für berühmte Theater-, Opern- und Konzerthäuser sind schwierig zu bekommen«), folgte langes Hin- und Herüberlegen: Was sollen wir (mein Mann und ich) bloß anziehen?!? Klassische Abendgarderobe (Smoking, langes Kleid) schien auf Anhieb angebracht; jedoch: Wäre das volle Programm – mit Lackschuhen, Galafrisur und so weiter – das Richtige? Oder passte eher eine abgespeckte Variante zum Anlass? Außerdem hingen die jüngsten Abendgarderobemodelle in unseren Kleiderschränken dort auch schon seit drei bis vier Saisons, waren somit nach Pariser Opernpremierenmaßstäben möglicherweise ein wenig peinlich. Und wir hatten ein Hotel für unter 200 Euro pro Doppelzimmer und Nacht reserviert, nach Pariser Hotelmaßstäben also eine Billigunterkunft, sodass dort weder ein professioneller Kleiderpflegeservice noch Bügelbrett und -eisen auf dem Zimmer zu erwarten waren.
    Nun mag knittrige Kleidung vom Vorvorjahr eventuell beim Dinner auf preiswerten Kreuzfahrten akzeptabel sein, bei festlichen Anlässen in Paris ist sie es definitiv nicht. Da waren wir uns sicher, auch als Festlicher-Anlass-in-Paris-Anfänger. Blieb noch die Option, sich vor Ort neue Outfits zu kaufen, aber ehrlich gesagt war es eigentlich keine Option, denn für stilvolle Gala-Kleidung hätten wir in Paris deutlich mehr ausgeben müssen als für die ganze Reise. So beschlossen wir: Eine Stufe darunter müsste auch in Ordnung sein.
    Im Nachhinein kann ich mir die ganze Aufregung nicht mehr erklären, denn wer in letzter Zeit in Paris war und dort mit offenen Augen herumlief, der weiß:
    1. Der moderne Durchschnittspariser kleidet sich nicht besonders elegant. Sein Eleganzquotient entspricht in etwa dem des Durchschnittsmünchners oder -hamburgers.
    2. Die bis heute oft aufgestellte Behauptung, es sei in Paris unmöglich, sich zu elegant, zu individuell oder zu aufwendig herauszuputzen, entbehrt der Grundlage. Gepflegt und ordentlich: unbedingt! Extrem elegant, individuell, aufwendig: eher nicht. So sieht es fast überall aus in Paris – ob in mainstreamigen, noblen oder szenigen Kreisen.
    Selbst in der Oper – auch bei Premieren – besteht die Möglichkeit, overdressed zu sein. Wir sahen dort kein einziges langes Abendkleid, keinen einzigen Smoking, stattdessen jede Menge zeitlos-schlichte Tageskleider und -Anzüge sowie Jeans, T-Shirts und Massenware à la Zara, H&M und so weiter. Im kleinen Schwarzen und im edlen schwarzen Anzug mit Krawatte waren wir ein bisschen feiner als die meisten anderen Besucher gekleidet, fühlten uns aber nicht übertrieben aufgetakelt (siehe hierzu auch » DRESSCODES haben heutzutage keine Bedeutung mehr« und »Das ideale GEPÄCK variiert je nach Art, Anlass und Ziel der Reise«).

PAUSCHALREISEN BUCHEN NUR ANFÄNGER, SPIESSER UND VOLLIDIOTEN
    Wem sich beim Begriff »Pauschalreise« die Nackenhaare sträuben, der legt vermutlich viel Wert auf Individualität und persönliche Freiheit. Er stellt hohe intellektuelle Ansprüche an sich selbst und seine Umgebung – und hat vom Reisemarkt wenig Ahnung. Beim Stichwort »Pauschaltourist« spuken in vielen Köpfen Vorstellungen von »Neckermännern« herum, die Tennissocken in Sandalen tragen.
    In Wirklichkeit bedeutet »Pauschalreise« nicht mehr und nicht weniger als ein Produkt, das dem Kunden nach deutscher Gesetzgebung (Bürgerliches Gesetzbuch § 651a – § 651m) diverse Sicherheiten und Ansprüche gegenüber dem Reiseveranstalter gewährt.
    Aufgrund des Image, das die Pauschalreise in gewissen Kreisen hat, verwenden viele Branchenangehörige lieber die Bezeichnung Veranstalterreise, bei der die

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