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Kleines Lexikon der Reise-Irrtuemer

Kleines Lexikon der Reise-Irrtuemer

Titel: Kleines Lexikon der Reise-Irrtuemer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nele-Marie Bruedgam
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erdgeschichtlicher Hinsicht ist das Wattenmeer eine junge Landschaft, entstanden aufgrund des Klimawandels am Ende der letzten Eiszeit vor etwa 8000 Jahren: Das geschmolzene Gletscherwasser ließ den Meeresspiegel steigen, das flache Land im Küstenbereich der Nordsee wurde weiträumig überspült. Die flache Beschaffenheit war und ist zugleich der Grund dafür, dass Sedimente sich setzen können, die durch die Flut und aus Flüssen herbeitransportiert werden. Vorgelagerte Sandbänke und Inseln wirken als Wellenbrecher, sie begünstigen die Ablagerung des angespülten Materials. Dadurch kam und kommt es zur Bildung von Schlick, Sandflächen und Salzwiesen. Land bricht wieder ab oder wird von den Fluten verschlungen, der Wind trägt Sand davon, anderswo steigt neuer Boden aus dem Meer auf, es wachsen Strände und Dünen – das alles zusammen macht das Wattenmeer aus. Sein Entstehungsprozess ist bis heute nicht abgeschlossen und wird es niemals sein.
    Auch auf der Wattenmeer-Insel Sylt, die einst vom Festland abgetrennt wurde, ist das so. An der Ostküste breitet sich eine typische Wattlandschaft aus, bei Ebbe verschwindet das Wasser und man kann auf dem Meeresgrund spazieren. Auf der Westseite liegen die berühmten Sandstrände, insgesamt gut 38 Kilometer lang. Hier gibt es kein Watt, keine natürlichen Wellenbrecher, mit voller Wucht trifft die Nordsee direkt auf das Land. Was zur Folge hat, dass jährlich etwa eine Million Kubikmeter Sand im Meer verschwinden.
    Das Problem des Landverlustes ist also kein neues, und eigentlich ist es kein Problem, sondern ein natürlicher geologischer Prozess. Um die Natur zu überlisten, haben die Menschen schon vor Jahrhunderten den Küstenschutz erfunden. Sie pflanzten Strandhafer, um die Dünen zu befestigen. Sie setzten lange Reihen von Eichenholzpfählen ins Wasser hinein, die Buhnen. Sie bauten Deiche und Mauern, Befestigungen aus Stahl und Beton. Sie probierten noch viele andere Methoden. Trotzdem verschwand ständig Sylter Land.
    Seit 1972 haben die Küstenschützer das Konzept geändert. Statt den Verlust mehr schlecht als recht zu verhindern, wird er nun immer wieder rückgängig gemacht: Wellen klauen Strand, Mensch holt ihn zurück. Mithilfe spezieller Schiffe, Rohre, Saug- und Spuckvorrichtungen, Bagger und Planierraupen finden regelmäßig von April bis Oktober Sandaufspülungen statt. Pro Saison werden so rund eine Million Kubikmeter Sand vom Meeresboden an die Küste verlagert. Kostenpunkt: sechs Millionen Euro jährlich.
    »Besser als je zuvor« sei heute die Situation an Sylts Küsten, sagt Arfst Hinrichsen. Der Geologe, Geophysiker und Meteorologe arbeitet in der Küstenschutzforschung und will nicht versprechen, dass Sylt für immer an der Oberfläche bleibt. So schnell aber, wie noch vor wenigen Jahrzehnten befürchtet, werde die Insel nicht untergehen. »Nicht in nächster Zeit. Vielleicht in tausend Jahren.«

VOR TASCHENDIEBEN KANN MAN SICH SCHÜTZEN
    Dreimal wurde mir bisher auf Reisen die Geldbörse geklaut und einmal ein prall gefüllter Koffer. Es war jedes Mal furchtbar und es wird vielleicht wieder passieren. Kein Mensch kann sich hundertprozentig dagegen schützen, kein Reiseprofi und erst recht kein Tourist. Denn an fremden Orten ist jeder erst einmal so sehr mit sich selbst, mit der Orientierung, den neuen Eindrücken, dem Schauen und Staunen beschäftigt, dass er automatisch zum leichten Opfer für Taschendiebe wird. Das gilt selbstverständlich nicht nur außerhalb Deutschlands, sondern auch in deutschen Städten für deutsche und vor allem für ausländische Touristen.
    Sich einfach mit dem potenziellen Opferdasein abzufinden, wäre mir aber doch eine zu fatalistische Einstellung. Deshalb rate ich (und versuche ich selbst), die Diebstahlgefahr durch die folgenden Maßnahmen zu mindern:
    • Portemonnaies niemals in Hosentaschen oder Ruck- säcken transportieren! Die Jackeninnentasche ist ein recht sicherer Ort. Falls die Geldbörse in der Handtasche steckt, sollte diese Handtasche fest verschlossen sein und möglichst ein nochmals verschließbares Innenfach für die Geldbörse besitzen. Das Gleiche trifft auf Mobiltelefone zu.
    • Handtasche im Griff behalten! Sogar in sehr guten Restaurants etwa in Spanien oder in den USA behalten einheimische Frauen ihre Handtasche auf dem Schoß. Während des Essens, wenn keine Hand zum Festhalten frei ist: Tasche einklemmen zwischen Bauch und Tischkante oder zwischen Oberschenkeln und Tischplatte.
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