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Kleines Lexikon der Reise-Irrtuemer

Kleines Lexikon der Reise-Irrtuemer

Titel: Kleines Lexikon der Reise-Irrtuemer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nele-Marie Bruedgam
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(13768 Verkehrstote im Jahr 2009 65 ).
    In den vergangenen Jahren gab es vereinzelte Vorkommnisse, bei denen deutsche Reisende in Südafrika körperlich angegriffen wurden. Im Jahr 2010 ereignete sich sogar ein Mordfall an einem deutschen Geschäftsreisenden in Südafrika. Vermutlich war er an illegalen Geschäften beteiligt – sicherlich verkehrte der Deutsche in Kreisen, mit denen Touristen normalerweise nicht in Berührung kommen.
    Ohnehin wird der weitaus größte Teil der Gewaltverbrechen in Südafrika unter Menschen begangen, die sich kennen, und das in Gegenden, in die kein gewöhnlicher Tourist gelangt. Nicht ohne Grund fällt die tiefe gesellschaftliche Spaltung erst auf den dritten Blick ins Auge: Eine Art Wohlstandskorridor schlängelt sich durch Südafrika, in ihm herrschen Sauberkeit und Sicherheit, die Natur ist gepflegt, die – weit überwiegend weißen – Menschen sind in diesem Korridor vor Unannehmlichkeiten gefeit. Auch die große Mehrheit der europäischen Südafrika-Besucher schert nicht aus dem Korridor aus (und wenn, dann gibt es gerade mal eine Stippvisite in einer Township, siehe auch » TOWNSHIP-TOUREN in Afrika sind peinliche Fotosafaris durch Elendsviertel«). Das bedeutet, dass Touristen möglichst nur bei Tageslicht und nur in belebten, meist auch bewachten Stadtvierteln spazieren gehen. Wenn sie ohne ortskundige Begleitung unterwegs sind, informieren sie sich vorher, wo Gefahren lauern könnten, und weichen solchen Gebieten weiträumig aus. Zu Naturerkundungen brechen sie nur in Gruppen auf, vorzugsweise mit qualifiziertem Führer. Beim Autofahren verriegeln sie die Türen und öffnen keine Fenster. Und sie meiden öffentliche Verkehrsmittel – bis auf Taxi-Unternehmen, die Einheimische ihnen empfehlen.
    Die für Südafrika-Touristen übliche Reiseform ist also eine sehr eingeschränkte. Dennoch – oder gerade deshalb – erleben diese Touristen ein wunderschönes Land, eine begeisternde Kultur, viel Fröhlichkeit. Und sie erleiden so gut wie keine gefährliche Kriminalität. Es ist genau das Südafrika, das auch bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 sein Gesicht zeigte. Anders als viele Sportgroßereignisse in Europa verlief die südafrikanische Veranstaltung ohne gewalttätige Zwischenfälle. Das Land sprühte vor Charme und rief der Welt ein herzliches Willkommen zu.
    Fragt man Deutsche, die in der südafrikanischen Fremdenverkehrsbranche arbeiten, nach Fällen, in denen Touristen bei Überfällen oder Einbrüchen körperlich verletzt wurden, so können sie meist keinen einzigen nennen. Nils Heckscher, der seit über 15 Jahren ein Hotel in Kapstadt leitet, sagt: »Ich habe Tausende Touristen getroffen. Nicht einer ist Opfer einer Gewalttat geworden.«
    »Wir haben bisher über 120000 Touristen im südlichen Afrika betreut. Keiner wurde von Kriminellen schwer verletzt, vergewaltigt oder gar ermordet«, sagt der Touristiker Martin Wiest. Er ist Geschäftsführer eines Unternehmens in Südafrika, das Rundreisen und andere Pauschalprogramme unter anderem für deutsche Veranstalter wie FTI oder Dertour durchführt.
    Auch ich habe in Südafrika keine Kriminalität erlebt, und ich kenne niemanden, der Opfer eines schweren Verbrechens wurde. Taschendiebstahl erleben Südafrika-Touristen meiner subjektiven Erfahrung nach seltener als Lateinamerika-Besucher. Zudem ist Südafrika bisher von der Welle des islamistischen Terrorismus verschont geblieben. Anders als zum Beispiel England, Spanien, Ägypten, Tunesien oder Indonesien.
    Wer sich sicher fühlen möchte, kann sich nicht gleichzeitig frei bewegen: Dies gilt für Südafrika wie für fast alle Entwicklungs- und Schwellenländer. Die landläufige Meinung, ganz Südafrika sei grundsätzlich ein extrem gefährliches Pflaster für Touristen, entspricht jedoch nicht der Wahrheit.

SYLT VERSCHWINDET IM MEER UND DER KLIMAWANDEL IST SCHULD
    Im Jahr 2009 kürte die UNESCO das Wattenmeer zur ersten Weltnaturerbestätte Deutschlands. Seitdem rangiert dieses Gebiet auf einer Stufe mit dem Great Barrier Reef vor Australien und dem Grand Canyon in den USA. Sicher, die matschige Gegend sieht weniger spektakulär aus, aber darum geht es nicht. Einer der Hauptgründe für die Verleihung des Welterbetitels war die Dynamik der Landschaft: Durch Ebbe, Flut, Sonne, Wind, Strömungen und Sturmfluten ändern Wiesen, Priele, Strand und Watt sich stetig. Wer genau hinschaut, wird schon morgen feststellen, dass seine Umgebung anders aussieht als heute.
    In

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