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Klex in der Landschaft

Klex in der Landschaft

Titel: Klex in der Landschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Sharpe
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Guildstead Carbonell gab es kein Licht. Merkwürdig. Sie stieg aus dem Bett und ging ans Fenster, wo sie gerade rechtzeitig eintraf, um einen Schatten zu erkennen, der über den Rasen huschte und beim Haus wieder verschwand. Der Schatten verhielt sich eindeutig verdächtig, und er kam aus der Schonung. Einen Augenblick lang vermutete sie, es handele sich um Klex; es gab aber keinerlei Grund, weswegen Klex um ... sie schaute auf ihre Armbanduhr ... um halb drei morgens auf verdächtige Art und Weise durch den Park laufen sollte. Außerdem konnte sie das jederzeit überprüfen. Sie nahm den Hörer ab und wählte das Pförtnerhaus an.
    »Klex«, flüsterte sie, »sind Sie da?«
    »Ja«, antwortete Klex.
    »Sind die Tore verschlossen?«
    »Ja«, sagte Klex, »wieso?«
    »Ich wollte mich nur vergewissern.« Sie legte den Hörer sachte auf und kleidete sich an. Dann ging sie leise nach unten und drückte auf die Haustürklinke. Die Tür war unverschlossen. Lady Maud sah sich um. Vor der Haustür standen ein Paar Schuhe. Sie hob sie auf und schnüffelte. Giles. Unverkennbar Giles. Sie stellte die Schuhe wieder hin, schloß die Haustür hinter sich und ging in die Werkstatt. Das kleine Schwein war also zurückgekommen. Den Grund konnte sie sich vorstellen. Tja, er mochte zwar zurückgekommen sein, aber wieder abzuhauen, würde ihm nicht so leicht fallen. Kurz darauf rannte sie, erstaunlich flink für eine so massige Frau und eine so finstere Nacht, über den Rasen auf die Schonung zu. Selbst dort, in der stockdunklen Finsternis, reduzierte sie ihr Tempo nicht. Die lebenslange Vertrautheit mit dem Waldpfad verlieh ihr ein untrügliches Gespür für den richtigen Moment, wann sie sich durch die Bäume winden oder schlängeln mußte. Fünf Minuten später stand sie am Tor zum Steg. Sie langte in ihre Tasche, holte ein großes Schloß heraus, hängte es in den Riegel und ließ es einschnappen. Nachdem sie ausprobiert hatte, ob es auch sicher befestigt war, drehte sie sich um und ging zum Herrenhaus zurück.
    *
    Dort in der Küche ließ Sir Giles sich Zeit. Bei erfolgreicher Brandstiftung war Einfachheit das Wesentliche, und der beste Mord hatte wie ein natürlicher Tod auszusehen. Der Ölherd war ein selbstzündendes Modell. Er schaltete sich nachts in gewissen Abständen ein. Sir Giles leuchtete mit der Taschenlampe den Zeitschalter an; er stand auf vier Uhr. Es war noch reichlich Zeit. Aus seiner Tasche nahm er einen verstellbaren Schraubenschlüssel und schraubte die Mutter ab, mit der die Zuleitung von den Öltanks am Herd befestigt war. Als das Öl sich über den Fußboden ergoß, setzte sich Sir Giles auf einen Stuhl und lauschte. Es verteilte sich gleichmäßig und floß bereits unter den Tisch. Nicht mehr lange, und es gelangte durch den Gang in die Eingangshalle. Viertausend Liter Heizöl paßten in diese Tanks, und Sir Giles wußte, daß sie kürzlich gefüllt worden waren. Er würde warten, bis sie leer waren, und dann das Zuleitungsrohr wieder anbringen, ohne es allerdings festzuschrauben. Für die Polizei und die Ermittler von der Versicherung würde es so aussehen, als hätte es einfach nur ein Leck gegeben. Ja, viertausend Liter waren genau das richtige. Haus Handyman würde sich in Sekundenschnelle in ein brennendes Inferno verwandeln. Für die Anfahrt aus Worford brauchte die Feuerwehr mindestens eine halbe Stunde, und bis dahin war das Gebäude nur noch ein Haufen Asche. Das gleiche galt für Maud. Sir Giles kannte sie zu gut, um zu vermuten, sie würde, selbst wenn sie genug Zeit hätte, aus ihrem Schlafzimmerfenster springen. Womöglich wachte sie nicht einmal auf, ehe die Flammen den ersten Stock erreichten; und selbst wenn, würde ihr erster Gedanke sein, nach unten zu rennen und zu versuchen, ihren kostbaren Familiensitz zu retten. Klex würde es im Pförtnerhaus überlassen bleiben, Feueralarm zu schlagen. Das mit Klex war jammerschade. Sir Giles hätte ihn gern mit eingeäschert.
    *
    Lady Maud stand im Garten und schaute zum Haus hinüber. Giles war gekommen, um die Negative der Bilder zu suchen, die sie von ihm geschossen hatten. Tja, nicht sehr wahrscheinlich, daß er sie fand. Klex hatte sie in Sechserstreifen zerschnitten und mit ins Pförtnerhaus genommen. Oder vielleicht wollte er auch die Fotos aus seinem Safe holen. Da erwartete ihn ebenfalls eine Enttäuschung. Wie auch immer, ihm stand eine unangenehme Überraschung bevor. Sie ging zur Haustür und hob seine Schuhe auf. Es war vielleicht gar

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