Klick! Mich! An! - Gaddam, S: Klick! Mich! An! - A Billion Wicked Thoughts

ein begehrenswerter Liebhaber, wird zum bedrohlichen Peiniger.
    Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern zeigten sich in der OkCupid-Umfrage ganz deutlich auf die Frage hin: » Was empfinden Sie bei der Vorstellung, beim Sex ganz fest ins Gesicht geschlagen zu werden? « Zwei Drittel der Frauen antworteten mit » fände ich entsetzlich « , gegenüber nur einem Drittel der Männer. Doch trotz dieser klaren Abneigung gegen solcherart körperlicher Misshandlung erregt doch viele Frauen – wie die Männer auch – die Vorstellung, unterworfen und gedemütigt zu werden. Websites wie Hogtied, Public Disgrace und Wasteland zeigen Schauspielerinnen, die gewisse Sachen mitmachen, weil es ihnen Spaß macht. » Ich werde gerne gewürgt « , gibt eine Darstellerin, ein echter Bondagefan, zu. » Ganz besonders von hinten. Mich muss man ein bisschen hart rannehmen. Ich werde gerne in meine Schranken verwiesen. «
    Einige beliebte Subgenres innerhalb der Fanfiction bedienen sich ganz auffallend der Submission. Wichtige Stichworte sind Vergewaltigung, Unterwerfung und Hurt/Comfort (zu Deutsch: Verletzung/Trost, oft auch abgekürzt zu h/c). In Hurt/Comfort-Geschichten ist normalerweise einer der Protagonisten verletzt oder leidet in irgendeiner Form. Er kann körperlich verletzt sein, Krebs haben oder Aids, oder er wird öffentlich geschmäht, weil er zugegeben hat, dass er schwul ist. Im Akt des Tröstens liegt dann oftmals ein höchst erotischer Unterton. Im Folgenden eine Szene aus » Breakfast in Bed « (zu Deutsch: » Frühstück im Bett « ), eine Hurt/Comfort-Story, die im Universum von Harry Potter angesiedelt ist:
    Remus öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch seine Stimme versagte ihm den Dienst. Er zuckte zusammen, woraufhin Sirius aufsprang und ihm ein Glas Wasser brachte. » Was ist passiert? « , erkundigte sich Remus, den es nicht weiter störte, dass Sirius mit seinem Haar spielte.
    » Dumbledore hat sich beim Abendessen deinen Teller angesehen. Jemand hat Silberspäne unter die Kartoffeln gemengt. « Sirius’ Gesicht wurde noch ein wenig bleicher. » Das ist alles meine Schuld. Bitte, nimm dir etwas Obst. «
    » Ich fühle mich nicht sonderlich gut. Was, wenn ich mich übergeben muss? «
    » Lass dir Zeit « , flüsterte er. Er streckte die Hand nach einem Stück Melone aus. Dann führte er es an die Lippen und lächelte. Remus’ Herz hämmerte in der Brust. Sirius drehte das Obst um und hielt Remus die Seite hin, die er geküsst hatte. Die Melone schmeckte süß auf der Zunge, feucht vom Saft und von Sirius’ Kuss.
    Dennoch empfinden viele Frauen auch bei stärkeren Reizen der Unterwürfigkeit eine Erregung. » [In meiner Fantasie] ist mein ›Held‹ kleiner als alle anderen, dunkelhäutiger und daher auch höchst begehrenswert, aber da er zugleich äußerst verletzlich und machtlos ist, wird er sexuell ausgenutzt « , erklärt Fanfiction-Spezialistin Brita Hansen von der University of Melbourne. 103 » Meine eineiige Zwillingsschwester hängt ebenfalls solchen Fantasien von Parallelwelten nach, aber sie will mir nicht verraten, wie die bei ihr aussehen. « Als Beispiel für ihre Fantasien verweist sie auf die Geschichte » Cleansing « (zu Deutsch: » Reinigung « ), die auf der (nicht pornografischen) Fernsehserie 21 Jump Street basiert. In der Geschichte geht es um den Polizisten Tom Hanson, in der Serie gespielt von Johnny Depp. Tom wurde von Verbrechern gekidnappt, und die schicken seinem Partner Doug nun eine Videoaufzeichnung:
    Doug spürte, wie sein Gesicht von Minute zu Minute mehr glühte, während er zusehen musste, wie man seinen Partner missbrauchte.
    » Wer will ihn? « , fragte Andrew. » Oder darf ich als Erster? « Er ließ seine Finger über Toms Wange wandern, eine Berührung, die den jungen Cop zurückweichen ließ. Die vier anderen Kidnapper kicherten und johlten bei diesen Worten. » Ich nehm ihn einfach. «
    Er warf Tom aufs Bett und gab ihm einen Schubs, sodass er ausgestreckt darauf lag. Eric klebte dem Officer den Mund mit Isolierband zu, von Hansons linkem Ohr bis zum rechten zog es sich. Es war nicht zu übersehen, dass Hanson jetzt schon ziemlich erledigt war, und er würde gewiss nicht seine letzte Kraft verschwenden, indem er sich gegen Anderson wehrte.
    Der Camcorder richtete sich auf Toms geschundenes Gesicht, zeichnete jedes schmerzhafte Zusammenzucken auf sowie die tiefe Beschämung, die sich in seinen normalerweise so lebendigen braunen Augen abzeichnete. Bald kniff er