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Klickpfiff

Klickpfiff

Titel: Klickpfiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Jon Watkins
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mit seiner Unterseite auf. Obwohl er es nicht so hören konnte, wie er die Klickgeräusche zur Entfernungsmessung hörte, spürte er doch mit seiner Haut die kaum merklichen Veränderungen, die sich im Wasser vollzogen. Als er bei der letzten Parabel seiner Wendung mit seinen gespaltenen Flossen die Wasseroberfläche durchbrach, strich die Luft wie eine Feder darüber hinweg.
    Sie folgten seinen Bewegungen an seiner Hinterseite und trieben ihn so schnell in die Gegenrichtung, als hätte es eine Wende nie gegeben.
    Er versetzte seinen Körper in schnelle Wellenbewegungen, die seine Geschwindigkeit erhöhten. Er wollte schon schnell genug sein, bevor er die Wasseroberfläche ganz durchbrach, und die ersten beiden Bewegungen seines langgestreckten Körpers brachten ihn bereits schneller vorwärts als vor der Wende.
    Er hatte kaum seine neue Richtung ganz eingenommen, als er einen Feuerstoß von Klickgeräuschen zum anderen Ende des Beckens schickte. Sie waren nicht wirklich notwendig; er kannte das Becken inzwischen schon so gut, daß er über seine Position in Beziehung zu den Wänden genau Bescheid wußte. Den Feuerstoß aber schickte er ab, um die Echos ihres Körpers zu spüren, die soviel schöner und runder waren, soviel komplexer als die starre Geometrie des Beckens.
    Er schlug gerade zum zweiten Mal mit dem Schwanz, als die ersten Echos ihn an der Kinnlade kitzelten. Ihre Samthaut warf ein Echo zurück, das so faltig glatt war wie Aluminiumfolie, auf die Licht fällt; es überlagerte das enge Fischgrätenmuster des Beckenraums mit einer köstlichen Zweideutigkeit und vermischte sich damit. Zwischen den Klicktönen hatte er einen Ton in einer höheren Frequenz ausgeschickt, der in verschiedenen Gefühlsschichten zu ihm zurückkam.
    Die rauh/glatten, weich/harten Gegensätze der menschlichen Wahrnehmung wurden durch die Gefühle für Struktur und Dichte, Größe und Gestalt ersetzt, die hundertmal genauer und sinnlicher waren. Aus einer Entfernung von fünfzig Metern berührte Klickpfiff Langpfiff intimer und vollständiger, als das ein menschlicher Liebhaber jemals vermocht hätte.
    Ein Mensch war lediglich in der Lage, zu einem gegebenen Zeitpunkt eine bestimmte Oberfläche zu sehen oder zu fühlen, aber Klickpfiff konnte durch sie hindurch hören und sie von allen Seiten zugleich wahrnehmen. Die Echos, die durch sie hindurchgingen, prallten auf ihrem Weg zurück noch einmal von ihr ab, und Klickpfiff erkannte ihr Rückgrat so deutlich wie auf einem Röntgenbild. Ihr Fleisch hörte sich wie ein Heiligenschein an, der das deutliche Echo der brustförmigen Luftsäcke in ihrer Stirn umgab. Das Gefühl, das ihm durch die Wahrnehmung von ihr vermittelt wurde, blieb noch bei ihm wie der rote Fleck, der von einem hellen Licht bleibt, wenn die Augen geschlossen werden.
    Als er noch zwanzig Meter von ihr entfernt war, spürte er, wie seine zweite Mischung von Frequenzen von ihr zurückgeworfen wurde, als sie sich in Vorfreude wand. Selbst am anderen Ende des Beckens konnte er sie schmecken, aber als er näher an sie herankam, verbreiteten sich ihre Körperabsonderungen im Wasser wie dickes Parfüm.
    Sein Sinn für Geschmack war fast so fein ausgebildet wie sein Gehör, und Geschmack und Geräusche verwoben sich zu einem Teppich von Strukturen und Gefühlen, den kein Mensch auch nur entfernt wahrnehmen konnte. Das ineinander verschränkte Muster von Geschmack und Geräusch ersetzte im tiefen, dunklen Wasser für die Delphine die Farben, und die Palette von Klickpfiffs Sinnen hatte eine Breite und Farbenfreude, die die Farbnuancen, die das menschliche Auge wahrzunehmen imstande ist, um das Tausendfache übersteigt.
    Durch seine Klickgeräusche allein konnte er die Entsprechung von mehr Blautönen unterscheiden als das Auge des sensibelsten Künstlers, und in zwanzig Yard bewegte sich Langpfiffs Körper durch mehr Nuancen von Geschmack, als das am feinsten gestaffelte Spektrum aufzuweisen hatte, das Wissenschaft oder Kunst erstellen konnte. In den Sekunden, die er benötigte, um die Entfernung zu ihr zurückzulegen, hatte sich ihr Geschmack durch mehr Abstufungen von Gold bewegt, als sich irgendein Mensch vorstellen kann. Jede Schattierung kombinierte und verschränkte sich mit dem Blau ihres Klangs und bildete ein Kaleidoskop von sich verändernden Mustern, die, nur auf einer von den zehn Erfahrungsebenen, über die Klickpfiff verfügte, den Computer der Delphin III überlastet hätte.
    So kompliziert sein Gehirn auch war,

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