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Klickpfiff

Titel: Klickpfiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Jon Watkins
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seine Haut noch nicht durchbrach, bekam er davon ein seltsames Gefühl, als würde ein kleiner Kreis aus seiner Haut herausgeschnitten.
    Und dann senkte es sich in ihn hinein, von dem Hammer tief hineingetrieben, und der Laserstrahl seines Schmerzes schoß aus ihm heraus in Klickpfiffs Bewußtsein und von da aus zum Rest des Selbst, das ein paar Meilen vor der Küste wartete. Der Speer seines Schmerzes ließ sie alle zusa m menzucken, aber keiner von ihnen hätte seinen Teil dieses Gefühls abgegeben und es zu dem Delphin zurückgeschickt, der von dem Schlag nur leicht zusammenzuckte, weil das gemeinsame Bewußtsein ihm den größten Teil des Schme r zes abnahm.
    Das Auge, das aus dem Wasser sah, blinzelte, und der Glanz darin ließ einen Augenblick lang nach. Das Auge im Wasser starrte durch den Plexiglasboden des Behälters auf die Fliesen. Es blinzelte ebenfalls, als der zweite dünne M e tallspeer durch sein Fleisch in sein Gehirn schoß. Er schü t telte sich kurz in seinem Tank, und die anderen zuckten z u sammen. Er spritzte dabei mit seinen Flossen über den Rand des Beckens etwas Wasser auf den Hammer.
    Der nasse Hammer rutschte beim Zuschlagen von dem Rohr ab, und es wurde nur zur Hälfte in ihn hineingetrieben. Ein zweiter Schlag war nötig. Dieser zweite Schlag wurde hastig ausgeführt, wie bei einem Stierkämpfer, dessen D e gen das Schulterblatt getroffen hatte und abgeglitten war. Der Mann war ängstlich bemüht, das Rohr beim zweiten Mal ganz korrekt zu treffen, und er schwang hastig den Hammer.
    Durch seine Hast traf er nicht richtig, sondern erwischte das Rohr nur schief. Es ging zwar hinein, veränderte aber seine Stoßrichtung auf das Gehirn und traf eine Arterie. Pearson spürte, wie die Hände die Elektrode drehten, um den Sitz zu prüfen.
    Fast tausend Köpfe spürten das, was er nicht spüren kon n te. Die Arterie zerriß langsam, und das Blut rann sanft in die Höhlung, die sein Gehirn enthielt. Nur ganz wenig von dem Blut stieg zurück in der Röhre hoch, und die Mä n ner merkten noch nichts davon.
    Allein er und das Selbst wußten, daß sein Tod begonnen hatte. Er würde zwar langsam erfolgen, aber er würde nicht der schmerzhafteste Tod werden, den er hatte auf sich ne h men müssen. Die reißenden Zähne der Mörderwale und die entzündete Wunde von der Harpune, die zwei Wochen dazu gebraucht hatte, ihn aus seinem Körper zu verjagen, waren auf jeden Fall schmerzhafter gewesen.
    Er war friedlich gestimmt; es gab schließlich nicht soviel, worüber er sich hätte aufregen können. Sicher, es würde wie immer außerhalb des Körpers unbequem werden. Er würde lange warten müssen. Im letzten Jahr waren so viele gesto r ben, und so wenige waren geboren worden, daß es wah r scheinlich bis zur nächsten Geburtenperiode dauern würde, bis er wieder eine Form hatte. Nicht, daß die Zwischenzeit mit Schmerz verbunden wäre, wenn man von der passiven Qual absah, daß man keinen Spaß haben konnte.
    Auch kalt würde es sein, das spürte er jetzt schon. Es kam so sicher, wie das Blut aus der zerrissenen Arterie sickerte und sich am Gehirn sammelte. Langsam und unausweichlich wie die steigende Flut würde sich das Blut sammeln, bis es seine Gehirnwindungen ausfüllte und auf die verschiedenen Teile des Gehirns drückte, dabei mehr und mehr von der Blutzirkulation darin unterbrach, bis dem Hirn der Saue r stoff ausging und es langsam Zelle um Zelle abzusterben begann.

16
     
    Kirby trat sanft in das private Arbeitszimmer Seiner Exze l lenz und schloß leise hinter sich die Tür. Seine Exzellenz hatte die Ellenbogen auf seinen Schreibtisch gestützt. Sein Kopf ruhte in seinen Händen. Kirby war sich sicher, daß er schlief. Obwohl er in einer Nacht nie mehr als vier Stunden schlief, ruhte er oft zwischendurch für zehn Minuten, wie ein Computer, der seine Eingänge abschaltet, um zu anal y sieren und Querverbindungen anzustellen. Kirby wartete einen Moment und ging dann auf den Schreibtisch zu.
    Er hatte noch keine zwei Schritte getan, als Seine Exze l lenz sprach. Er hob den Kopf nicht von seinen Händen und schien noch immer zu schlafen. „ Was gibt ’ s? “
    Kirbys Backen hingen ihm fast bis auf den Kragen herab; er ging ganz bis zu dem Schreibtisch hin, bevor er etwas sagte. Er beobachtete den Mann vor sich mit winzigen schwarzen Augen. Wenn er den Mund aufmachte, sprach er feierlich; das war eine Angewohnheit von ihm. „ Von der Delphinflotte sind gerade Berichte gekommen. “
    Seine

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