Klickpfiff
Tropfen, der das Selbst war, raste durch den leeren Raum. Es war auf seiner endlosen Flucht vor der verfolge n den Kraft, bis es langsamer wurde und wie ein herausgel ö ster Teil der Flüssigkeit des Planeten über der Erde hing, nach einer langen, fruchtlosen Reise heimgekehrt.
Dort hing es, und Pearson hing mit ihm da, zur gleichen Zeit außerhalb davon und darin. Von außen sah es wie ein Raumschiff aus, das über der Tiefe schwebte, und das Spi e gelbild des Meeres sah auf sie zurück. Darin wurde er nicht ein Teil des Tropfens, sondern zu der Gesamtheit.
Er spürte die gleiche Kontinuität des Seins, die er vorher gespürt hatte, die gleiche Grenzenlosigkeit, nach der er sich gesehnt hatte. Er war wieder ein einziges Wesen; kleiner vielleicht, aber nicht weniger vollständig. Er hatte die gle i che endlose Haut, unsichtbar, aber vereint mit den anderen, eine Haut, die mit den anderen Teilen des Selbst vollgestopft war, als sei die gesamte Einwohnerschaft jener gigantischen Blase für die Flucht in diesen einzelnen Tropfen gepackt worden. Wie bei einem Hologramm enthielt jeder Teil das Ganze, unendlich teilbar, aber ungeteilt.
Obwohl ihm das Verständnis dafür fehlte, fühlte er die Ganzheit des Organismus, von dem er wiederum ein Teil war.
Alle die Einheiten, die der ursprüngliche Ko s mos/Organismus enthalten hatte, waren noch da, obwohl die Flüssigkeit selbst nicht mehr als eine Zelle des Körpers war, der einmal bestanden hatte.
Wie Gene in einer Zelle reiste jede Einheit in jedem durchsichtigen Wassertropfen des Selbst, das jeden Teil und jede Richtung des Universums erfüllte.
Die Kugel schwebte wie ein kosmischer genetischer Ba u plan, in sich vollständig, unabhängig von äußeren Einflüssen und in der Lage, den gesamten Organismus neu zu bilden, wenn die Zeit dazu gekommen war. In dieser flüssigen Sch a le spürte er, wie sich, wie auf Kommando, jede Einheit aktivierte und langsam eine physische Form annahm, lan g sam zu einer begrenzten Anzahl von Wesen erstarrte, die er sofort als Delphine erkannte. Er fühlte, wie seine eigene E s senz sich krümmte und zu einer vagen Annäherung seiner ursprünglichen Gestalt wurde, und dann barst die Blase und entleerte die Delphine in den Ozean, wie eine Samenkapsel, die zerbricht und ihre eigene Essenz im Wind zerstreut. Sie fielen wie geschmolzene Metalltropfen, trafen die kalte Wasseroberfläche und erstarrten sofort zu permanenten G e stalten. Durch seine Existenz verstand Pearson das Lächeln der Delphine.
Dennoch fühlte er aus weiter Ferne die ersten Anzeichen von etwas anderem, die ersten Fingerspitzen, die blind nach ihnen durch das Dunkel der Leere tasteten. Er spürte es kommen wie Nebelfetzen, wie kleine Tentakel, die sich au s breiteten, um einen Platz für sich zu finden. Er spürte es wie die ersten Anzeichen eines Nebels, bis es wie eine dunkle Gewitterwolke über dem Ozean hing. Er spürte, wie es sich immer tiefer über den Ozean senkte, als wolle es hinei n schauen, um zu sehen, welche Form sie angenommen hatten. Dann erstarrte die Gewitterwolke wie der Tropfen zuvor und brach auf. Sie schüttete neue Gestalten ins Wasser, neues intelligentes Leben, Mörderwale, die wie Mäuler ohne M ä gen aus der Wolke fielen.
Es waren weit weniger, als aus der Blase gefallen waren, aber sie hatten einen Heißhunger, der größer war als der kombinierte Hunger von allen, die vor ihnen im Wasser fl o hen. Während seiner Flucht bemerkte Pearson ein seltsames Gefühl, als spielten sie, als seien sie Kinder, die vor dem davonlaufen, der ‚dran ’ ist. Er fühlte, was da von den and e ren zu ihm zurückkam. Es war eine Art köstlicher Schre c ken, ernst, aber man konnte doch seinen Spaß daran haben. Dieses Gefühl konnte er nicht teilen, ganz gleich, wie nahe er an das Empfinden kam, einer von ihnen zu sein.
Die Bösartigkeit klatschte direkt hinter ihnen ins Wasser, aber dann hatte sie sich schon verteilt und verfolgte sie nur noch mit geringerer Energie. Er spürte eine Begrenzung i h rer Macht, als hätte die Kraft, die sie in ihrer neuen Umg e bung verfolgte, dadurch viel von ihrer Macht und ihren Vo r teilen verloren, daß sie eine physische Gestalt angenommen hatte. Etwas hatte die Bedrohung verringert, etwas, was er nicht verstand und was er vielleicht nie verstehen würde.
Er sah ein kurzes Bild, wie Delphine in einer Herde schwammen, die von Walen verfolgt wurde, die nur aus Mäulern und Zähnen zu bestehen schienen, aber sie kamen
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