Klickpfiff
immer ein klein wenig zu spät. Die Delphine verteilten sich, als hätten sie ihr Kommen gespürt.
Pearson sah den dunklen Raum zwischen den Sternen. Er hatte eine kurze Vision, wie sich die Delphine im Raum ve r teilten, und eine Vision von dem, was sie zwischen den Sternen erwartete. Er spürte, wie sich die Kraft im dunklen Raum wie Hunger ausdehnte, und er fing an zu verstehen, wer das Waffensystem der Delphin IV ausgelöst hatte und warum.
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Klickpfiff spritzte Wasser zu Pearson hoch und schwamm langsam in dem Becken herum. Er war erschöpft; es war, als müßte er eine Sturmflut zurückhalten, wenn er die Kraft im Geist des Menschen kontrollieren wollte. Er konnte ihm E r fahrungen vermitteln, aber er hatte noch immer keinen Weg gefunden, sein Verständnis zu kontrollieren. Obwohl er sich sicher war, daß der Mensch Teile von dem verstand, was ihm gezeigt wurde, spürte er, daß er den zentralen, grundl e genden Teil des Spiels noch nicht verstanden hatte. Er hatte vielleicht noch nicht einmal verstanden, daß es eine Art Spiel war.
Langpfiff glitt elegant neben ihm her und schwamm dann vor ihm, so daß er in ihrem Kielwasser schwimmen konnte wie auf den Wellen, die ein Schiff hinter sich herzieht. Sie schwammen immer wieder um das Becken herum, während Pearson versuchte, dem, was er erlebt hatte, einen Sinn a b zugewinnen. Klickpfiff machte eine Zeitlang keinen Ve r such mehr, in sein Bewußtsein einzudringen; es hätte ihm seine ganze Kraft abverlangt, allein darin zu bleiben, wä h rend das Bewußtsein Überlegungen anstellte und verdaute, sprunghafte Überlegungen anstellte und Querverbindungen zog, bis sich alles in einem Durcheinander befand, in dem sich kein Delphin mehr zurechtfinden könnte.
Allein Pearsons gedankliche Prozesse wären für Klic k pfiff eine anstrengende Erfahrung gewesen, als würde er eine lange Zeit einem sehr lauten Geräusch ausgesetzt. Die Verästelungen jedes Gedankens wurden in endlosen Ass o ziationen verstärkt und miteinander verbunden. So sehr er auch die Kraft dieses Geistes bewunderte, so verspürte er doch auch eine leichte Abscheu wegen seiner mangelnden Konzentrationsfähigkeit. Der gesamte Kontakt war eine ha r te Probe für ihn. Klick pfiff stieg langsam zur Oberfläche hoch und schlief. Er nickte immer für ein paar Sekunden ein, während er hinuntersank, und hob sich dann wieder an die Oberfläche, um zu atmen. Er erholte sich dabei, aber er konnte es sich nicht leisten, es für längere Zeit zu tun. Er konnte Pearson nicht lange mit seinen Gedanken allein la s sen, sonst wäre er mit seinen Überlegungen Lichtjahre von der Stelle entfernt, wo er gebraucht wurde. Er konnte von Glück reden, wenn er ihn überhaupt zurückholen könnte, falls er noch viel länger wartete. Widerwillig schwamm er wieder zum Beckenrand. Die Arbeit mußte wieder aufg e nommen werden, aber was dieses Mal übermittelt werden sollte, das war etwas, was nur Brummschrei wußte; Klic k pfiff würde es erst erfahren, wenn er es an Pearson weite r gab.
Unmerklich rutschte er in Pearsons Bewußtsein und e r griff langsam die brodelnde Energiemasse, aus der das menschliche Bewußtsein besteht. Es war, als würde ein Mann vorsichtig in eine Betonmischmaschine greifen, um sich etwas zu holen, was nahe an der Oberfläche treibt.
Wenn Pearsons Geist vorher ein Strudel gewesen war, dann war er jetzt ein Mahlstrom. Alles drehte und überlage r te sich, vermischte sich und verschwamm ineinander, bis es für Klickpfiff nur noch eine bedeutungslose Paste war. Er fragte sich, ob der Mann überhaupt irgend etwas verstanden hatte. Zögernd schob er sein Bewußtsein zwischen die Ene r gie und die Erfahrung und versuchte, die beiden miteinander in Beziehung zu bringen.
Pearson schwamm in einem Urmeer, das fast so heiß wie Suppe war. Die dicke Suppe schien von Leben zu wimmeln, und die Dickflüssigkeit war eine angenehme Erinnerung an die dickere, aber unendlich angenehmere Flüssigkeit des Selbst. Er döste an der Oberfläche und tauchte in Intervallen immer wieder auf, um zu atmen, wie es Klickpfiff gerade getan hatte.
Das dickflüssige Wasser massierte seine Haut und ve r setzte ihn in einen Entspannungszustand, der Schlaf nah e kam. Von allem war soviel da, und er schien soviel Zeit zu haben, so viele Möglichkeiten zum Spielen schienen vor ihm zu liegen; alles schien der Heimat so zu ähneln, die am Ende der Ewigkeit wartete.
Visionen der Heimat glitten durch sein Bewußtsein und erfüllten
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