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Klickpfiff

Titel: Klickpfiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Jon Watkins
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und Nichtsein zu treiben, sondern ihn noch dabei mitzunehmen. Für den Bruchteil einer Sekunde hatte Klickpfiff ein Gefühl, das der menschl i chen Angst entsprach. Was reine Kraft anbetraf, war dieser Geist sogar dem seinen überlegen, und was die Stärke anb e traf, war er verblüffend. Hätte er die Fähigkeit zur Konze n tration, wären seine Möglichkeiten wahrhaft kosmisch.
    Aber er konnte sich nicht konzentrieren. Der Unterschied zwischen seiner natürlichen Kraft und der Kraft Klickpfiffs war der Unterschied zwischen normalem weißen Licht und dem gebündelten Licht des Lasers. Trotz all der mangelnden Bündelung seiner Energie war das Licht des menschlichen Geistes noch von blendender Helligkeit, aber seine Helli g keit begann zusammen mit Klickpfiffs Luftvorrat nachzula s sen.
    Klickpfiff spürte, wie er im Wasser wieder nach oben stieg. Er konnte nicht genug von seiner Aufmerksamkeit darauf verwenden herauszufinden, was ihn hob, aber er wußte es sowieso. Es war Langpfiff, die neben ihm schwamm, sich mit ihren Flossen bei ihm einhakte und ihn zur Oberfläche hob, wo er wieder atmen konnte. Er würde nicht wieder herabsinken, selbst wenn es die ganze Nacht dauern sollte. Langpfiff würde ihn oben halten, würde sie beide tragen, während er seine ganze Kraft dafür verwend e te, diesen Geist von seinem Sturz in den Tod zurückzuzi e hen.
    Die grenzenlose Verzweiflung dieses Geistes strengte Klickpfiff an. Er konnte dieser Kraft keinen Widerstand le i sten, und Klickpfiff benötigte den größten Teil seiner Kraft dazu, in Kontakt mit ihm zu bleiben. Wenn er nicht bald einen Weg fand, ihn abzulenken, ihn auf ein anderes Gleis umzulenken, würde er in dem Abgrund des Nichtseins ve r sinken und ihn mitzerren. Klickpfiff bemühte sich, in dem anderen Bewußtsein ein Bild jener anderen Kraft heraufz u beschwören, die sie durch das Universum verfolgte. Nur das hatte die Kraft des anderen Geistes ebenso stark auf einen Punkt gelenkt wie das Bild der Heimat. Es löste in dem a n deren Bewußtsein etwas aus, das sich Klickpfiffs Verstän d nis entzog – Wut. Darauf verließ er sich und sang.
    Die Fähigkeit, willentlich zu sterben, machte ihn unster b lich; es gab nun nichts mehr, vor dem er Angst zu haben brauchte, das Schlimmste war schon geschehen, und alles andere war nur noch eine Frage der Entspannung. Entspannt war er wie die Hand eines Irren, zu einer Faust geschlossen, die nicht zu öffnen war, weil sie nicht willentlich geschlo s sen wurde. Er hatte eine Kraft, die stärker als der Tod war. Nichts kümmerte ihn mehr, und deshalb war er plötzlich Herr über alles.
    Er spürte, wie er seinen Geist langsam dem Zugriff des Delphins entzog. Er konnte ihn nicht aufhalten; nichts kon n te ihn aufhalten. Riesige Kraftreserven waren freigesetzt worden, und sie fl osse n wie ein mächtiger Strom aus ihm he r aus und trugen ihn zum Nichts. Er spürte, wie vor ihm das Vergessen gähnte, ein leerer Raum, der durch nichts zu fü l len war. Trotzdem war er nichts im Vergleich mit der Leere, die er in sich trug.
    Kurz bevor er sich darin versenkte, verwandelte sich die Leere in ein Maul, ein Maul von reiner Bösartigkeit, größer und tiefer als das Vergessen, der Rachen des Wesens, das die perfekte Welt aufgelöst hatte, nach der er sich sehnte. Sein Atem war der Hauch des Todes, dessen Berührung se i ne Verzweiflung erst in Abscheu und dann in Wut verwa n delte. Noch stärker als der Wunsch, seine Existenz auszul ö schen, war der Wunsch, gegen dieses Wesen einen Schlag zu führen, mochte er auch noch so sinnlos sein.
    Klickpfiff spürte, wie der Geist mit einer solchen Kraft in die andere Richtung sprang, daß sein eigenes Bewußtsein fast davon losgerissen wurde. Der Geist sprang nach vorn wie ein riesiger Hund, der seinen Herrn an der Leine mi t schleifte. Diese Kraft war nicht aufzuhalten, diese Wut war der Bösartigkeit gewachsen, die sie verfolgte.
    Sie brauchte für ihren Angriff nur noch eine lenkende Hand, und Klickpfiff wußte, was diese Hand sein sollte.

 

26
     
    Um diese Zeit waren in der Nacht nur zwei Männer im Dienst, denen Kirby Anweisung gab, im Gang zu warten. Wie immer gehorchten sie, ohne Fragen zu stellen. Er stellte sich den A n ruf selbst durch und saß vor dem Schirm wie ein Mann, der in eine Kristallkugel starrte. Der fette Mann e r schien auf dem Bildschirm, als sei er die ganze Zeit schon dagewesen und hä t te nur Kirbys Berührung benötigt, um sichtbar zu werden. Seine Exzellenz

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