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Klonk!

Klonk!

Titel: Klonk! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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alt ist!«
    »Ich habe dargelegt, wie ich dazu stehe«, meinte Mumm und blickte auf eine Stelle dicht über Lord Vetinaris Kopf. »Es ist meine Pflicht, diese Leute einzuholen. Ich glaube, sie könnten mir bei meinen Ermittlungen helfen.«
    »Aber du hast keine Beweise, Mumm. Und du brauchst hieb- und stichfeste Beweise.«
    »Ja. Deshalb werde ich sie hierher zurückbringen, ob mit dem Auge an einer Schnur oder nicht. Sie und ihre verdammten Wächter. Damit ich die Ermittlungen fortsetzen kann. Jemand wird mir etwas sagen.«
    »Und es dient auch deiner persönlichen Genugtuung?«, fragte Vetinari scharf.
    »Ist das eine Fangfrage, Herr?«
    »Gut, gut«, sagte Vetinari leise. »Lady Sybil ist eine bemerkenswerte Frau, Mumm.«
    »Jaherr. Das ist sie.«
    Mumm ging.
    Nach einer Weile kam Vetinaris Sekretär Drumknott auf samtenen Füßen heran und stellte eine Tasse Tee vor Vetinari auf den Schreibtisch.
    »Danke, Drumknott. Hast du alles gehört?«
    »Ja, Herr. Der Kommandeur erschien mir sehr geradeheraus.«
    »Seine Familie wurde angegriffen, Drumknott. In ihrem Haus.«
    »In der Tat, Herr.«
    Vetinari lehnte sich zurück und sah an die Decke. »Sag mir, Drumknott… Wettest du gern?«
    »Ich bin dafür bekannt, gelegentlich einen kleinen Betrag zu riskieren, Herr.«
    »Stell dir einen Wettkampf zwischen einem unsichtbaren und sehr mächtigen quasidämonischen
Ding
aus reiner Rachsucht auf der einen Seite und dem Kommandeur auf der anderen Seite vor. Auf wen würdest du, sagen wir… einen Dollar setzen?«
    »In diesem Fall würde ich auf keine der beiden Seiten setzen, Herr. Es sieht ganz nach einer Sache aus, über die die Kampfrichter entscheiden müssen.«
    »Ja«, sagte Vetinari und blickte nachdenklich zur geschlossenen Tür. »Ja,
in der Tat

     

     
    I ch verwende keine Magie, dachte Mumm, als er im Regen zur Unsichtbaren Universität ging. Aber manchmal lüge ich.
    Er mied den Haupteingang und ging so vorsichtig wie möglich zum Zauberergang, wo immer wieder Reihen gelockerter Ziegel allen Zugang zur Universität gewährten. Generationen betrunkener Zaubererstudenten hatten sie gelöst, um spätabends zurückkehren zu können. Später waren sie zu sehr wichtigen und mächtigen Zauberern geworden, mit Vollbärten und noch volleren Bäuchen, aber sie gaben nie die Anweisung, die Mauer zu reparieren. Immerhin war es eine Tradition. Normalerweise patrouillierten dort nicht einmal die Hummer 19 , die noch mehr als Zauberer an Tradition glaubten.
    Doch diesmal wartete einer von ihnen in den Schatten und zuckte zusammen, als Mumm ihm auf die Schulter tippte. »Oh, du bist’s, Kommandeur Mumm, Herr. Ich bin’s, Herr, Wigglich, Herr. Der Erzkanzler wartet in der Gärtnerhütte auf dich, Herr. Folge mir, Herr. Von mir erfährt keiner was, Herr.«
    Mumm folgte Wigglich über den dunklen, regennassen Rasen. Seltsamerweise war er gar nicht so müde. In der letzten Zeit hatte er kaum geschlafen, und doch fühlte er sich recht frisch, auf eine benommene Art und Weise. Es lag an dem Geruch der Jagd. Er würde später dafür bezahlen.
    Als er die Gartenhütte erreichte, blickte Wigglich erst nach rechts und dann nach links, mit einem verschwörerischen Gebaren, das eventuellen Beobachtern sofort aufgefallen wäre. Danach öffnete er die Tür.
    Eine große Gestalt wartete drinnen. »Kommandeur!«, donnerte sie fröhlich. »Welch ein Spaß! Alles geheim!«
    Vermutlich hätte nur sehr starker Regen die Stimme von Erzkanzler Ridcully ein wenig dämpfen können, wenn er in guter Stimmung war.
    »Könntest du ein bisschen leiser sprechen, Erzkanzler?«, fragte Mumm und schloss die Tür rasch.
    »Entschuldigung! Ich meine, Entschuldigung«, sagte der Zauberer. »Nimm Platz. Die Kompostsäcke sind recht bequem. Nun, äh… wie kann ich dir helfen, Sam?«
    »Können wir zunächst einmal übereinkommen, dass du mir nicht helfen kannst?«, fragte Mumm.
    »Interessant. Bitte fahr fort«, sagte Ridcully und beugte sich näher.
    »Du weißt, dass ich keine Magie in der Wache haben will«, erklärte Mumm. Als er im Halbdunkel Platz nahm, geschah etwas, das unter solchen Umständen oft geschieht: Ein zusammengerollter Schlauch griff ihn von oben an, und er musste ihn zu Boden ringen.
    »Das weiß ich, und ich respektiere dich dafür, aber es gibt Leute, die dich deshalb für einen dummen Narren halten.«
    »Nun…« Mumm versuchte, das mit dem dummen Narren zu übergehen. »Tatsache ist, dass ich sehr schnell zum Koomtal muss. Äh…

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