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Klonk!

Klonk!

Titel: Klonk! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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beliebig schnell laufen, Herr, und wenn eine Kutsche erst einmal in Bewegung ist, stellt sie ein rollendes Gewicht und somit kein großes Problem mehr dar.«
    »Dreizehn Meilen in der Stunde«, überlegte Mumm. »Hmm. Das ist ziemlich schnell.«
    »Heutzutage schaffen viele Postkutschen neun oder zehn Meilen im Schnitt«, sagte Karotte. »Aber wenn ihr euch dem Koomtal nähert, werden die Straßen sehr schlecht.«
    »Du rechnest doch nicht damit, dass sie fliegen?«
    »Ich glaube, die Zauberer hätten darauf hingewiesen, wenn das geschehen könnte, Herr. Aber es ist interessant, dass du es erwähnst, denn unter jeder Kutsche sind sieben Besen festgenagelt.«
    »Was? Und warum steigen sie dann nicht auf?«
    »Magie, Herr. Ich glaube, sie kompensieren das Gewicht.«
    »Meine Güte, ja. Warum habe ich nicht daran gedacht?«, erwiderte Mumm verdrießlich. »Und deshalb mag ich keine Magie, Hauptmann. Weil sie
magisch
ist. Es hat keinen Sinn, Fragen zu stellen, denn es ist Magie. Es wird nichts erklärt, denn es ist Magie! Man weiß nicht, wie es geschieht, es ist Magie! Das mag ich nicht an Magie: Sie macht alles mit Magie!«
    »Das dürfte der zentrale Punkt sein, Herr, kein Zweifel«, sagte Karotte. »Ich kümmere mich jetzt um das restliche Gepäck. Wenn du mich bitte entschuldigen würdest…«
    Mumm richtete den Blick auf die beiden Kutschen. Vielleicht wäre es besser gewesen, sich nicht an die Zauberer zu wenden, aber er hatte keine andere Möglichkeit gesehen. Wahrscheinlich wären sie in der Lage gewesen, Sam Mumm in einer Rauchwolke verschwinden und am Ziel erscheinen zu lassen, aber wer würde im Koomtal eintreffen, und wer würde zurückkehren? Konnte er sicher sein, dass er es wirklich selbst war? Mumm glaubte fest daran, dass Leute wie er nicht in irgendwelchen Rauchwolken verschwinden sollten.
    Sam Mumm war von Natur aus immer ein Fußgänger gewesen. Deshalb nahm er auch Willikins mit, der wusste, wie man eine Kutsche fuhr. Außerdem hatte er Mumm gezeigt, dass er es verstand, ein gewöhnliches Fischmesser mit solcher Wucht zu werfen, dass es sich kaum aus der Wand ziehen ließ. Unter den gegenwärtigen Umständen konnte Mumm einen Butler mit solchen Fähigkeiten gut gebrauchen…
    »Entschuldigung«, sagte Detritus hinter ihm. »Ich dich sprechen könnte persönlich?«
    »Ja, natürlich«, erwiderte Mumm.
    »Ich, äh, was ich gestern gesagt habe bei den Zellen, ich hoffe, es nicht…«
    »Kann mich an kein Wort davon erinnern«, sagte Mumm.
    Detritus wirkte erleichtert. »Danke, Herr. Ich, äh, möchte mitnehmen den jungen Ziegel, Herr. Er hier keine Verwandten haben und nicht einmal weiß, zu welchem Clan er gehört. Wenn ich ihn lasse aus den Augen, er bestimmt wieder gerät in Schwierigkeiten. Und er noch nie die Berge gesehen hat. Er immer nur in der Stadt gewesen ist!«
    Der Blick des großen Trolls hatte etwas Flehentliches. Mumm erinnerte sich daran, dass seine Ehe mit Rubin zwar glücklich, aber kinderlos war.
    »Offenbar haben wir kein Gewichtsproblem«, sagte er. »Na schön. Aber pass gut auf ihn auf, klar?«
    Der Troll strahlte. »Jaherr! Ich dafür sorgen werden, dass du es nicht bereust, Herr!«
    »Frühstück, Sam!«, rief Sybil von der Tür. Ein schrecklicher Verdacht suchte Sam heim, und er eilte zur anderen Kutsche, wo Karotte den letzten Beutel festband.
    »Wer hat den Proviant zusammengepackt?«, fragte er. »Hat Sybil das übernommen?«
    »Ich glaube schon, Herr.«
    »War… Obst dabei?«, fragte Mumm und erkundete den Schrecken.
    »Ja, Herr. Ziemlich viel. Und Gemüse.«
    »Aber doch auch
etwas
Schinken, oder?« Mumm bettelte fast. »Schinken ist sehr gut für eine lange Reise.«
    »Ich glaube, der Schinken bleibt diesmal daheim«, sagte Karotte. »Ich muss dich darauf hinweisen, Herr, dass Lady Sybil die Sache mit dem Schinkensandwich herausgefunden hat. Ich soll dir ausrichten, das Spiel ist aus, Herr.«
    »Ich
bin
hier der Kommandeur«, sagte Mumm mit so viel Hochmut, wie er mit leerem Magen aufbringen konnte.
    »Ja, Herr. Aber Lady Sybil kann auf recht ruhige Weise hart sein, Herr.«
    »Ja, das
kann
sie«, erwiderte Mumm, als sie zum Wachhaus gingen. »Ich bin ein sehr glücklicher Mann«, ergänzte er für den Fall, dass Karotte den falschen Eindruck gewann.
    »Ja, Herr. Zweifellos.«
    »Hauptmann!«
    Sie drehten sich um. Jemand eilte durchs Tor. Auf dem Rücken trug er zwei Schwerter.
    »Ah, Hilfspolizist Hancock«, sagte Karotte und trat vor. »Hast du etwas für

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