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Klonk!

Klonk!

Titel: Klonk! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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gestoppt wurde, hielt ihnen meine verstorbene Tante eine solche Standpauke, dass sie fortgingen und nach ihren Müttern riefen, Sir Reynold, nach ihren
Müttern.
Gefahr ist uns nicht unbekannt, Sir Reynold. Darf ich dich außerdem daran erinnern, dass vermutlich die Hälfte der Zwerge, die im Koomtal kämpften, Frauen waren? Niemand hat
ihnen
gesagt, sie sollten zu Hause bleiben!«
    Dann ist ja alles klar, dachte Mumm. Wir… Verdammt!
    »Hauptmann«, sagte er, »schick jemanden zum Zwerg Grag Scheusohn. Lass ihm ausrichten, dass Kommandeur Mumm ihn grüßt und morgen früh aufbricht.«
    »Äh, in Ordnung, Herr«, sagte Karotte. »Sofort.«
    Woher wusste er, dass ich mich auf den Weg machen werde?, fragte sich Mumm. Vermutlich war es unvermeidlich. Aber wir wären in große Schwierigkeiten geraten, wenn er in Bezug auf den Zwerg von Misshandlungen gesprochen hätte. Und ich wette, er zählt zu Herrn Scheins Schülern. Vielleicht ist es gar keine schlechte Idee, ihn im Auge zu behalten…
     

     
    W ann
schlief
Lord Vetinari eigentlich? Irgendwann musste selbst er sich mal hinlegen, dachte Mumm. Alle schliefen. Mit dem einen oder anderen Nickerchen konnte man eine Weile weitermachen, aber früher oder später brauchte man acht Stunden Schlaf.
    Es war fast Mitternacht, und Vetinari saß an seinem Schreibtisch, quicklebendig und kühl wie der Morgentau.
    »Ich brauche dich hier, Mumm.«
    »Karotte kann sich um die Dinge kümmern. Es ist jetzt ohnehin etwas ruhiger geworden. Ich glaube, die meisten Unruhestifter sind auf dem Weg zum Koomtal.«
    »Für dich ein guter Grund, nicht dorthin zu reisen, sollte man meinen. Mumm, ich habe… Leute dafür.«
    »Weitere Morde im Dunkeln, meinst du?«, fragte Mumm. »Nein, Herr. Dies ist eine ganz normale Polizeiangelegenheit.«
    »Keine Morde, Mumm«, sagte Vetinari. »Man könnte von… einem angemessenen Maß an Vergeltung sprechen.«
    »Nenn es, wie du willst. Es gefällt mir nicht. Ich habe vor, die Verdächtigen lebend zurückzubringen. So etwas versuchen wir in der Wache.«
    »Nein, Mumm. Diese Sache betrifft den Niederen König. Ich werde ihm sofort eine Klackernachricht schicken.«
    »Er hat wohl ebenfalls seine Leute«, bemerkte Mumm verdrießlich.
    »Ja. Auch in dieser Stadt. Und ich habe Leute bei ihm. Man nennt dies
Politik
, Mumm. So etwas versuchen wir in der Regierung.«
    »Hier bei uns? Leute, die uns bespitzeln? Ich dachte, wir wären mit dem Niederen König befreundet!«
    »Natürlich sind wir das. Und je mehr wir übereinander wissen, desto bessere Freunde sind wir. Warum sollten wir unsere Feinde bespitzeln? Welchen Sinn hätte das?«
    »Wenn du mich nicht mit einer Gruppe zum Koomtal aufbrechen lässt…«, knurrte Mumm.
    »Ja?«, fragte Lord Vetinari. »Was machst du dann?«
    »Dann kommt Sybil und bittet dich darum.«
    Vetinari sah Mumm staunend an. »Lady Sybil lässt dich gehen?«
    »Sie begleitet mich. Ebenso Fred und Nobby. Und ich möchte Angua, Sally, Detritus und Grinsi mitnehmen. Multispezies, Herr. Das hilft immer.«
    »Und die Rufende Dunkelheit? Was ist
damit
, Mumm? Sieh mich nicht so an. Die Zwerge sprechen ganz offen darüber. Wie ich hörte, hat einer der sterbenden Zwerge alle verflucht, die sich in der Mine befanden.«
    »Davon weiß ich nichts, Herr«, sagte Mumm und zeigte den hölzernen Gesichtsausdruck, der ihn oft weiterbrachte. »Es ist mystisch. In der Wache befassen wir uns nicht mit Mystik.«
    »Es ist kein Scherz, Mumm. Soweit ich weiß, handelt es sich um sehr alte Magie. So alt, dass die meisten Zwerge vergessen haben, dass es Magie
ist.
Und es ist mächtig. Es wird sie verfolgen.«
    »Dann sollte ich vielleicht nach einem großen fliegenden Auge mit einem Schweif Ausschau halten«, entgegnete Mumm. »So sollten die Zwerge leicht zu finden sein.«
    »Mumm, dir
dürfte
klar sein, dass das Symbol nicht das Ding selbst ist«, sagte der Patrizier.
    »Jaherr. Ich weiß. Aber Magie hat im Leben eines Polizisten nichts verloren. Wir benutzen sie nicht, um Täter zu finden. Wir benutzen sie auch nicht, um Geständnisse zu erhalten. Weil man der verdammten Magie nicht trauen kann, Herr. Sie hat ihren eigenen Willen. Wenn es einen Fluch gibt, der den Mistkerlen folgt, ist das ihre Sache. Aber wenn ich sie zuerst erreiche,
Herr
, werde ich sie verhaften, und dann muss der Fluch an mir vorbei.«
    »Mumm, Erzkanzler Ridcully hat mir gesagt, dass wir es vielleicht mit einer quasidämonischen Entität zu tun haben, die viele Millionen Jahre

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