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Klonk!

Klonk!

Titel: Klonk! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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bewegt – die Brechstangen zeugten davon.
    Es wäre gut, wenn Angua und die anderen jetzt zu uns aufschließen würden, dachte er.
    Vor ihnen öffnete sich der Boden – das Loch durchmaß knapp zwei Meter. Eine Stahlstange war darüber gelegt worden und ruhte in aus dem Felsgestein gemeißelten Vertiefungen. Ein Seil reichte von der Stange in die Tiefe. Von weit unten kam das Donnern dunklen Wassers.
    »Herr Schlingel muss sehr tapfer gewesen sein, als er hier stand«, sagte Mumm.
    »Vielleicht gab es vor hundert Jahren einen Stöpsel«, spekulierte Grinsi.
    Mumm trat einen kleinen Stein in die Tiefe. »Wie wär’s, wenn du davon ausgehst, dass ich ein Stadtmensch bin und von Höhlen überhaupt keine Ahnung habe?«
    »Manchmal wird ein solches Schluckloch verstopft, Herr«, sagte Grinsi geduldig. »Vielleicht brauchte Herr Schlingel nur auf einen Stöpsel aus Schutt hinabzuklettern.«
    Dies ist der Ort.
    Hier hat er also den sprechenden Würfel gefunden, dachte Mumm. Er schenkte Grinsis Einwänden keine Beachtung, weil er hier der Kommandeur war, und ließ sich ein kleines Stück am Seil hinab.
    Dort, dicht unter der Lochöffnung, steckte ein rostiges Stück Eisen im Fels. Einige Glieder einer ebenfalls verrosteten Kette hingen daran.
    Es sang in seinen Ketten

    »Ich erinnere mich an eine Notiz über das Ding in Ketten«, sagte Mumm. »Hier hängt eine Kette und etwas, das wie das stumpfe Ende eines Messers aussieht.«
    »Zwergenstahl, Herr!«, sagte Grinsi vorwurfsvoll. »Sehr dauerhaft.«
    »Könnte er all die Zeit überdauern?«
    »O ja. Vermutlich ist das Schluckloch nach Schlingels Zeit für eine Weile zu einer Fontäne geworden – das Wasser hat den Stöpsel entfernt. So was passiert ständig im Koomta… Äh, was machst du da, Herr?«
    Mumm starrte nach unten in die Dunkelheit. Wasser toste, in der tiefen Finsternis verborgen. Der Zwerg kletterte also in diesem Loch hoch, dachte er. Und er suchte nach einem sicheren Versteck für den Würfel? Warteten oben Trolle auf ihn? Ein kämpfender Zwerg hatte sicher ein Messer dabei, und Zwerge liebten Ketten. Ja… dies war ein guter Ort. Und er würde bald zurückkehren…
    »Alte Männer kletterten hier hinab?«, fragte er und blickte am Seil entlang in die Tiefe.
    »Alte Zwerge, Herr. Wir sind sehr stark für unsere Größe. Du willst doch nicht etwa nach unten, Herr?«
    Da unten gibt es einen Seitentunnel

    »Bestimmt gibt es da unten einen Seitentunnel«, sagte Mumm. Donner grollte fern in den Bergen.
    »Aber die anderen werden bald hier sein, Herr! Sollten wir nicht besser warten?«
    Warte nicht auf die anderen

    »Nein. Sag ihnen, sie sollen mir folgen. Wir haben Zeit verloren, und ich kann hier nicht den ganzen Tag herumhängen.«
    Grinsi zögerte und holte dann etwas aus einem Beutel an ihrem Gürtel.
    »Dann nimm wenigstens das hier mit, Herr«, sagte sie. Mumm fing das kleine Paket auf. Es erwies sich als überraschend schwer.
    »Eingewachste Streichhölzer, Herr. Sie werden nicht nass. Und die Hülle brennt mindestens vier Minuten lang wie eine Fackel. Außerdem ist ein kleiner Laib Zwergenbrot drin.«
    »Oh… danke«, antwortete Mumm dem besorgten runden Schatten vor dem gelblichen Himmel. »Ich sehe nach, ob dort unten irgendwo Licht ist, und wenn nicht, kehre ich sofort zurück. Ich bin nicht
so
dämlich.«
    Er ließ sich am Seil hinab. In Abständen von etwa dreißig Zentimetern war es mit Knoten versehen. Die Luft war winterkalt nach der Hitze im Tal. Feines Sprühwasser kam von unten.
    Es
gab
einen Tunnel, ein ganzes Stück über dem Kessel. Und er glaubte, in der Ferne Licht zu sehen. Nun, er war nicht dumm. Er musste…
    Lass los

    Seine Hände lösten sich vom Seil. Ihm blieb nicht einmal Zeit genug für einen Fluch, bevor sich das Wasser um ihn schloss.
     

     
    M umm öffnete die Augen. Nach einer Weile – wegen der Schmerzen bewegte er sich nur sehr langsam – fand seine Hand sein Gesicht, und Mumm vergewisserte sich, dass seine Augenlider tatsächlich geöffnet waren.
    Welche Teile seines Körpers taten nicht weh? Er überprüfte es. Offenbar gab es keine. Die Rippen sangen die Melodie des Schmerzes, aber Knie, Ellenbogen und Kopf fügten Triller und Arpeggios hinzu. Wenn sich Mumm bewegte, um die Pein zu lindern, kroch sie woandershin. Sein Kopf schmerzte, als hämmerte ihm jemand gegen die Augen.
    Er stöhnte und hustete Wasser.
    Er lag auf Sand. Irgendwo in der Nähe rauschte Wasser, doch der Sand war nur ein wenig

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