Klonk!
nach oben, und das tropfende Wasser hatte ihn glitschig werden lassen. Er setzte sich zur Wehr, aber die Axt half. Ein Problem nach dem anderen. Steigung erklettern! Buch lesen!
Und dann begann das Weinen. Sein Sohn weinte.
Es füllte sein Bewusstsein.
Sie werden brennen
…
Eine Treppe erschien vor ihm und reichte endlos in die Dunkelheit. Das Weinen kam von ganz oben.
Füße rutschten. Die Axt biss in milchigen Stein. Mumm weinte und fluchte und rutschte bei jedem Schritt, als er die Steigung erklomm und sie schließlich hinter sich brachte.
Auf der anderen Seite breitete sich eine neue große Höhle vor ihm aus, voller Zwerge. Es schien eine Mine zu sein.
Vier Zwerge standen nur wenige Meter vor Mumm, der hüpfende Lämmer sah. Sie starrten die plötzliche, blutige, schwankende Erscheinung an, die verträumt ein Schwert mit der einen und eine Streitaxt mit der anderen Hand schwang.
Sie hatten ebenfalls Äxte. Doch die Erscheinung sah sie an und fragte:
»Wo… ist… meine… Kuh?«
Sie wichen zurück.
»Ist das meine Kuh?«, fragte das Geschöpf und wankte nach vorn. Traurig schüttelte es den Kopf.
»Es macht ›Bäh!‹«, weinte es. »Es ist… ein Schaf…«
Dann sank das Wesen auf die Knie, biss die Zähne zusammen und wandte das Gesicht nach oben wie jemand, der angesichts schrecklicher Qualen den Verstand verloren hatte. Götter des Schicksals und des Sturms riefen:
»Das! Ist!! Nicht!!! Meine!!!! Kuh!!!!!«
Der Schrei hallte durch die Höhle
und brach durch das Felsgestein, so groß war die Kraft dahinter. Er schmolz Berge und heulte über die Meilen
…
Und im Kinderzimmer hörte der kleine Sam auf zu weinen und sah sich um, von plötzlicher Freude und Verwirrung erfasst, und zur großen Überraschung seiner verzweifelten Mutter sagte er: »Ku!«
Die Zwerge wichen über den Hang zurück. Oben strömten weitere Vürmer herbei, und in ihrem grünweißen Glühen zeichneten sich die Umrisse der Erscheinung ab.
»Wo ist meine Kuh? Ist das meine Kuh?«, fragte sie und folgte ihnen.
Überall in der Höhle hatten Zwerge mit der Arbeit aufgehört. Zögern lag in der Luft. Dies war nur ein Mann, und viele dachten: Was wird ein anderer gegen ihn unternehmen? Der Gedanke hatte sich noch nicht weiterentwickelt zu: Was soll
ich
gegen ihn unternehmen? Und wo war die Kuh? Gab es Kühe hier unten?
»Es macht ›Wieäh!‹. Es ist ein Pferd! Das ist nicht meine Kuh!«
Zwerge sahen sich an. Wo war denn das Pferd? Habt ihr ein Pferd gehört? Wer ist sonst noch hier unten?
Die vier Wächter hatten sich in die Höhle zurückgezogen, in der Hoffnung, dort Rat zu finden. Einige Tiefener waren zusammengekommen, sprachen aufgeregt miteinander und beobachteten den sich nähernden Mann.
In Mumms stroboskopischem Blickfeld erschienen auch flauschige Kaninchen und quakende Enten…
Er war erneut auf die Knie gesunken, starrte zu Boden und weinte.
Sechs dunkle Gestalten lösten sich von der Gruppe. Eine von ihnen trug eine Feuerwaffe und näherte sich dem Mann vorsichtig. Die Flamme ganz vorn war die hellste Erscheinung in der Höhle.
Der Mann sah auf, und das Licht spiegelte sich in seinen roten Augen wider. »Ist das meine Kuh?«, knurrte er.
Dann warf er mit gestrecktem Arm die Axt nach den Wächtern. Sie traf die Feuerwaffe, die daraufhin explodierte.
»Es macht ›Hruuuah!‹.«
»Gn!«, sagte der kleine Sam, als seine Mutter ihn umarmte und an die Wand starrte.
Brennendes Öl spritzte durch die Dunkelheit. Etwas davon geriet auf Mumms Arm. Er schlug danach. Es tat sehr weh, aber das wusste er auf die gleiche Weise, wie er wusste, dass der Mond existierte. Er war da, aber ziemlich weit entfernt und ohne großen Einfluss auf ihn.
»Das ist nicht meine Kuh!«, sagte er und stand auf.
Er ging über brennendes Öl hinweg und durch rötlichen Qualm, vorbei an den Zwergen, die verzweifelt auf dem Boden rollten, um die Flammen zu ersticken. Er schien nach etwas zu suchen.
Zwei weitere Wächter liefen auf ihn zu. Mumm schien ihnen kaum Beachtung zu schenken, als er in die Hocke ging und das Schwert im Kreis schwang. Ein kleines Lamm hüpfte vor seinen Augen.
Ein Zwerg mit etwas mehr Geistesgegenwart hatte sich eine Armbrust besorgt und legte damit an, hielt dann aber inne und wich den an ihm vorbeiströmenden Fledermäusen aus. Erneut hob er die Armbrust und sah sich nach einem Geräusch um, das sich anhörte, als schlüge jemand zwei Fleischstücke gegeneinander. Eine nackte Frau hob ihn hoch und warf
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