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Kloster Northanger

Kloster Northanger

Titel: Kloster Northanger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Austen
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wieder hier bin, und die vierzehn Tage werden mir verflixt lange vorkommen.«
    »Warum bleiben Sie dann so lange weg?«, erwiderte Catherine, als sie merkte, dass er auf eine Antwort wartete.
    »Das ist nett von Ihnen, nett und liebenswürdig. Das werde ich Ihnen so schnell nicht vergessen. Aber Sie sind liebenswürdiger und überhaupt – liebenswürdiger als alle anderen Menschen auf der Welt, finde ich. Enorm viel Liebenswürdigkeit, und nicht nur Liebenswürdigkeit, sondern noch viel mehr, Sie haben einfach alles, und dann haben Sie so viel … Ehrenwort, ich kenne niemanden wie Sie.«
    »So! Du liebe Güte, es gibt so viele Menschen wie ich, nur bestimmt viel besser. Also dann auf Wiedersehen.«
    »Aber Miss Morland, also, ich komme dann demnächst in Fullerton vorbei und stelle mich vor, wenn es Ihnen recht ist.«
    »Tun Sie das. Mein Vater und meine Mutter werden sich über Ihren Besuch freuen.«
    »Und ich hoffe … ich hoffe, Miss Morland, auch Sie werden sich über meinen Besuch freuen.«
    »Ach, du liebe Güte, ja. Es gibt nicht viele Leute, über deren Besuch ich mich nicht freue. Gesellschaft ist für mich immer unterhaltsam.«
    »Da bin ich ganz Ihrer Meinung. Wenn ich nur ein bisschen unterhaltsame Gesellschaft habe, wenn ich in Gesellschaft von Leuten bin, die ich liebe, wenn ich nur da bin, wo es mir gefällt, und mit Leuten, die mir gefallen, dann kümmert mich der Rest einen Dreck. Und ich bin richtig froh, dass Sie das auch sagen. Aber ich habe so eine Ahnung, Miss Morland, als ob Sie und ich über die meisten Dinge ziemlich ähnlich denken.«
    »Vielleicht, aber darüber habe ich noch nie nachgedacht. Und die meisten Dinge – um die Wahrheit zu sagen, bei vielen weiß ich selber nicht, was ich von ihnen halte.«
    »Zum Henker, ich auch nicht. Es ist nicht meine Art, mir über die Dinge den Kopf zu zerbrechen, die mich nichts angehen. Ich bin sowieso kein komplizierter Mensch. Gebt mir nur das Mädchen, das ich mag, sage ich, und ein bequemes Dach über den Kopf, was geht mich dann alles Übrige an? Auf Vermögen kommt es nicht an. Ich werde ein gutes Einkommen haben, und wenn sie keinen Pfennig hat, dann um so besser.«
    »Ganz recht, da stimme ich mit Ihnen überein. Wenn einer von beiden ein schönes Vermögen hat, braucht der andere keins. Wer es hat, spielt keine Rolle, wenn es nur langt. Ich hasse es, wenn die Leute an einem Vermögen nicht genug haben. Und etwas Schamloseres als um Geld zu heiraten, gibt es gar nicht. Auf Wiedersehen. Wir freuen uns, Sie in Fullerton zu sehen, wann immer es Ihnen passt.« Und damit verließ sie ihn. Auch seinem ganzen Charme gelang es nicht, sie länger zurückzuhalten. Wo es eine solche Neuigkeit zu berichten und sich für einen solchen Besuch vorzubereiten galt, stand es nicht in seiner Macht, sie aufzuhalten, und sie eilte davon und ließ ihn in dem glücklichen Bewusstsein zurück, dass sein Antrag erfolgreich war und sie ihn ausgesprochen ermutigt hatte.
    Da die Nachricht von der Verlobung ihres Bruders sie seelisch so aufgewühlt hatte, erwartete sie, dass die Mitteilung dieses unglaublichen Ereignisses auch auf Mr. und Mrs. Allen ihre Wirkung nicht verfehlen würde. Aber wie groß war ihre Enttäuschung! Sie hatten beide die wichtige Angelegenheit, die sie mit so vielen vorbereitenden Worten ankündigte, schon vorhergesehen, seit ihr Bruder angekommen war, und alles, was sie bei dieser Gelegenheit empfanden, fassten sie in die besten Wünsche für das Glück des jungen Paares, wobei er dem jungen Mann zu Isabellas Schönheit und sie der Dame zu ihrem außerordentlichen Glück gratulierte. Catherine fand dies überraschend herzlos. Die Enthüllung des großen Geheimnisses allerdings, dass James am Tag vorher nach Fullerton geritten war, ließ Mrs. Allen nicht ganz ungerührt. Sie konnte dabei nicht gleichgültig zuhören, sondern bedauerte wiederholt die Notwendigkeit der Geheimhaltung, wünschte, sie hätte von seiner Absicht vorher gewusst, wünschte, sie hätte ihn vor seiner Abreise gesehen, da sie ihn dann auf jeden Fall gebeten hätte, seinen Vater und seine Mutter zu grüßen und den Skinners ihre besten Empfehlungen auszurichten.

Kapitel 16
    Catherine hatte sich von der Einladung in die Milsom Street so viel versprochen, dass eine Enttäuschung unausbleiblich war, und daher empfand sie ohne lange Selbstbefragung bei ihrer Rückkehr, sie sei, obwohl sie von General Tilney äußerst zuvorkommend empfangen und von seiner Tochter herzlich

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