Klueger werden und Demenz vermeiden
ausschließlich mit dem schwächlichen Betriebsstoff Glukose vorlieb nehmen muss, anstatt vom leistungsfähigeren und viel energiereicheren Fettstoffwechsel zu partizipieren, wie es in der Altsteinzeit noch stets der Fall war.
Die Angelegenheit lässt sich durchaus mit der Wirkungsweise der Anabolen Diät im Bodybuilding vergleichen, deren Grundprinzipien in einem separaten Abschnitt erläutert wurden. Auch unter deren Anwendung gilt weiterhin, dass Bodybuilder regelmäßig Gewichte und Hanteln stemmen müssen, um kräftigere und imposantere Muskeln zu bekommen. Anstrengung ist und bleibt somit unerlässlich. Das ist beim „Brainbuilding“ letztlich kein bisschen anders: Sie werden – seltene Spezialbegabungen einmal ausgenommen – nur dann Ihre Klavierspielkompetenzen behalten oder gar verbessern können, wenn Sie regelmäßig Etüden üben, mit anderen Worten, wenn Sie immer wieder trainieren und lernen.
Einige ganz besonders clevere Bodybuilder machten allerdings irgendwann einmal die Entdeckung, dass zumindest bei einem Großteil der Kraftsportler ein merkwürdiges zusätzliches Problem vorlag, das einer Erklärung bedurfte: Ihre Muskeln bauten sich nicht so schnell und kraftvoll auf, wie es angesichts ihres täglichen Trainingspensums eigentlich zu erwarten war. Den Grund dafür fanden sie in den Tiefen des menschlichen Stoffwechsels: All das, was sie sich täglich antrainierten, führte in der nächtlichen Ruhephase nicht – wie zu erwarten – zu einer Kräftigung und zum Aufbau der Muskeln, sondern zu deren Abbau und Schwächung. Salopp gesagt wurden die mühsam antrainierten Muskeln durch die nächtliche Glukoneogenese, die vorrangig dazu diente, ihr glukosehungriges Gehirn per Eiweißverzuckerung fortwährend mit Energie zu versorgen, geradewegs wieder aufgefressen. Als Lösung des Problems entwickelten sie die Anabole Diät.
Ganz entsprechend sieht es in unserem Fall aus: Sie können noch so viele Vokabeln lernen, wie Sie wollen: Wenn Sie Ihr Gehirn ausschließlich mit Glukose betreiben und es dadurch häufigen gravierenden Energieschwankungen aussetzen – die sich bei Stress, Diabetes und einigen anderen Stoffwechselstörungen sowohl in der Häufigkeit als auch der Intensität noch verstärken dürften –, dann machen Sie sich einen Großteil der positiven Effekte Ihrer gut gemeinten geistigen Anstrengungen postwendend wieder zunichte. Glücklicherweise lässt sich das weitestgehend verhindern, und zwar auf eine ganz ähnliche Weise, wie es die offenbar besonders ausgeschlafenen Jungs mit den dicken Muskeln schon lange vor den Geistesakrobaten herausgefunden haben.
Meine Empfehlungen zur Verbesserung und Harmonisierung Ihres Gehirnstoffwechsels lauten:
· Phase 1: Aufbau
Beginnen Sie das Stoffwechseltraining Ihres Gehirns mit einer ketogenen Phase (der sogenannten
Aufbauphase
) von mindestens fünf bis sieben Tage Dauer. Es spielt dabei keine Rolle, ob Sie sich für die Atkins-Diät Phase I, die ketogene Diät, einen Diätplan gemäß der Anabolen Diät, ein ketogenes vegetarisches Programm, das Ihnen im Internet aufgefallen ist, oder für Ihren eigenen Freestyle entscheiden: Wichtig ist vor allem, dass Sie in der gesamten Zeit unter 30 Gramm Kohlenhydrate pro Tag bleiben. Alterativ dazu könnten Sie auch eine Woche lang Heilfasten (möglichst organisiert). Allerdings halte ich diesen Weg für den beschwerlicheren.
Sollten Sie sich gegen das Heilfasten entscheiden, dann würden die folgenden weiteren Empfehlungen zum Tragen kommen:
Versuchen Sie in der Zeit nach Möglichkeit nicht auch noch gleichzeitig zu hungern. Gehen Sie Ihrem Hungergefühl nach (zu Beginn ist sogar mit einem ausgesprochenen Heißhunger zu rechnen). Essen Sie sich satt, meinetwegen, indem Sie sich die Mortadella-Scheiben geradewegs im Dutzend „reinziehen“. Sie können ganz unbesorgt sein: Der Hunger wird sich im Allgemeinen bereits nach ganz wenigen Tagen wieder deutlich reduzieren und normalisieren.
Sparen Sie auf gar keinen Fall beim Fett, Ihr Organismus braucht es jetzt. Legen Sie eher beim Fett als bei den Proteinen zu!
Bevorzugen Sie Speisen, die Sie mögen und von denen Sie wissen, dass Sie sie recht gut vertragen (wenn Sie von bestimmten Speisen bekanntermaßen leicht Kopfschmerzen oder Migräne bekommen, dann wählen Sie lieber andere Lebensmittel und Gerichte).
Sollten Sie Ovo-Lakto-Vegetarier sein (und folglich auch Eier und Milchprodukte verzehren), dann machen Sie sich bei Heißhunger beispielsweise
Weitere Kostenlose Bücher