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Knast oder Kühlfach: Roman (German Edition)

Knast oder Kühlfach: Roman (German Edition)

Titel: Knast oder Kühlfach: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Profijt
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einem Muster, das mir nicht klar war, die Ziffern in Buchstaben. Wieder ohne Erfolg. Sie gab nicht auf, aber ich konnte mir das Elend nicht länger ansehen und verabschiedete mich. Ich würde es schon noch früh genug mitbekommen, wenn Birgit einen Treffer landete. Ob sie ihrem SMS-Kumpel Pascha allerdings jemals wieder eine Nachricht schreiben würde, da war ich mir nicht so sicher.
    Ich schaute nach Jenny, um herauszufinden, auf welchem Stand die Ermittlungen im Fall Paulina Pleve zurzeit waren. Ehrlich gesagt hatte ich ein bisschen den Überblick verloren. Der Fall war abgeschlossen gewesen, aber dann wieder aufgenommen worden, nachdem Jenny und Birgit den möglichen Betrug mit der von innen verschlossenen Tür aufgedeckt hatten. Und jetzt?
    Jenny saß an ihrem Schreibtisch und hatte die Akte Pleve vor sich liegen. Sie hatte alle Dokumente, Notizen und Fotos vor sich ausgebreitet und starrte darauf, als der Chef hereinkam.
    »Frau Gerstenmüller, woran arbeiten Sie gerade?«
    »Paulina Pleve, das ist die Selbstmörderin, die vielleicht doch keine Selbstmörderin war.«
    »Ach, richtig, Sie haben den Vorgang wieder aufgenommen. Neuigkeiten?«
    Jenny schüttelte den Kopf. »Die Spurensicherung bestätigt, dass es möglich gewesen wäre, die Tür von außen zu verschließen, so dass der Schlüssel innen steckt, aber das ist noch lange kein Beweis, dass es so war.«
    »Gut. Ich habe eine andere Sache …«
    »Wenn Sie mir vielleicht den Kollegen Offermann zur Seite stellen könnten, dann könnten wir das Ganze noch einmal von vorn …«
    »Offermann und Becker habe ich gerade mit einem Bandenmord betraut«, unterbrach der Chef sie. »Für Sie habeich eine dringende Sache: Wir haben einen Verkehrsunfall mit einer toten Jugendlichen.«
    Er gab Jenny einen Zettel.
    »Das Mädchen hat einen Schülerausweis dabei, aber wir brauchen die Identifikation …«
    Jenny wurde blass, nickte aber.
    »Wollen Sie jemanden vom psychologischen Dienst mitnehmen?«
    »Nein.«
    Logo, denn sonst wüsste bald das ganze Kommissariat, dass Kommissarin Gerstenmüller bei der Überbringung der Todesnachricht jugendlicher Opfer mit den Eltern gemeinsam heulte. Bisher kannte nur Gregor ihr kleines Geheimnis und der petzte nicht.
    »Gut.«
    Ich düste zurück zu Birgit, aber sie hatte die Lösung noch nicht gefunden, saß immer noch bei Kaffee und Zahlendenksport. Sie hatte Quersummen gebildet, die Reihenfolge der Ziffern vertauscht und sah ziemlich geschafft aus. Ich konnte nicht erkennen, ob sie ihr Handy wieder eingeschaltet hatte. Ich testete es, indem ich ihr eine SMS schrieb: Das platinblonde Mädchen im Heim weiß vielleicht mehr, als es sagt.
    Vielleicht konnte Birgit herausfinden, wer die Kleine war und was sie über die seltsamen Vorgänge wusste, die auch Sahne beschäftigt hatten. Immerhin hatte die Platine ihr hinterherspioniert.
    Das Handy war wieder an. Birgit las meine SMS, warf das Handy aufs Sofa, knobelte weiter an ihrem Rätsel, holte das Handy wieder, zeigte ihm den Stinkefinger, seufzte schließlich genervt und packte ihre geheimnisvolle Ziffernfolge weg. Dann suchte sie Verpflegung für die Fahrt zusammen und machte sich auf den Weg.
    Ich weiß nicht genau, woran ich es bemerkte, denn äußerlich sah alles aus wie immer. Die Eingangshalle und das Café waren gut gefüllt, die Platine trug Kaffee und Tee durch die Gegend und auch im Park tummelten sich Rollstuhlritter und Bankwärmer. Aber über all dem lag eine Spannung, die ich mir zunächst nicht erklären konnte.
    Birgit kam und setzte sich ins Café, bestellte Kaffee und zwei Stück Kuchen und bat die Platine, sich zu ihr zu setzen. Sie zögerte.
    »Ich tu dir nichts«, sagte Birgit. »Ich würde mich nur gern ein bisschen mit dir unterhalten.«
    Die Platine setzte sich.
    »Du bekommst doch viel mit hier im Haus, oder?«, fragte Birgit mit vollem Mund.
    Vorsichtiges Nicken.
    »Mein Freund Gregor wird verdächtigt, die Tochter von Herrn Hauschild getötet zu haben.«
    Die Platine riss Augen und Mund auf.
    »Hat er aber nicht. Er war mit Susanne Hauschild vor vielen Jahren verheiratet und hat sie erst vor wenigen Tagen hier im Heim wiedergetroffen anlässlich des Todes von Paulina Pleve. Kanntest du sie?«
    »Vom Sehen.«
    Birgit nickte. »Erst dachte die Kripo, dass Frau Pleve sich selbst getötet hat, jetzt gibt es Hinweise darauf, dass es vielleicht Mord war.«
    Die Platine presste die Lippen aufeinander.
    »Jedenfalls war es Zufall, dass Gregor und Susanne sich hier

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