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Knecht – Die Schattenherren II

Knecht – Die Schattenherren II

Titel: Knecht – Die Schattenherren II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Corvus
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Künstler zurück und ernenne sie zum Preis.«
    »Was fällt Euch ein!«, rief Bren und griff an seinen Morgenstern, während Gadior und Velon ungerührt blieben.
    Die Chaque aus der Garde der beiden Könige klackten mit den Kiefern und hoben drohend die Säbel.
    Goran sah seinen Bruder an. »Du kannst nicht beide haben. Lass den Kampf um einen von ihn führen.«
    »Dann nehme ich den Blonden. Gadior. Und den da«, er zeigte auf Alenias, »nehme ich dazu.«
    »Eure Scherze gefallen mir nicht!«, rief Bren. Er hörte die Rüstungen seiner Krieger, wie sie hinter ihm Aufstellung nahmen.
    Gerriar trat nah vor ihn. So nah, dass Bren hätte zurücktreten müssen, um der Stachelkugel genug Schwung zu geben, damit sein Schädel platzte. Doch Gerriar bewies Todesmut. »Die Könige belieben nicht zu scherzen«, sagte er fest.
    »Schattenherren stehen zu niemandes Verfügung«, knurrte Bren.
    Goran trat einen Schritt vor. »Ich gebe meinem Bruder, was mir beliebt. Ihr seid in Blutsteins Sphäre, somit mein Eigentum.« Sein kindliches Äußeres gab ihm das Aussehen eines verzogenen Bengels.
    Bren entschloss sich, zunächst Gerriar aus dem Weg zu räumen, dann Goran den Stiel ins Gesicht zu rammen. Viel Hoffnung hatte er nicht, einen Osadro konnte man unmöglich mit den Waffen töten, die ihm zu Gebote standen. Aber hier ging es nicht um Hoffnung, sondern um Pflicht.
    Im letzten Moment spürte er Gadiors festen Griff an seiner Schulter. »Auf ein Wort, General«, flüsterte der Graf und zog den widerstrebenden Bren in die Kutsche. Velon schloss sich ihnen an, bedeutete Alenias, draußen zu bleiben, und zog die Tür zu.
    »Sie waren überrascht, uns zu sehen«, sagte Gadior.
    »Sie betrachten Euch wie exotische Schmuckstücke, die sie sammeln könnten.«
    »Ja«, sagte Gadior. »Aber mit Geschmeide geht man sorgsam um. Ich glaube nicht, dass ich von ihnen etwas zu befürchten hätte. Auch nicht in Nachtstein.«
    Bren schwindelte. Unmöglich konnte er einen Schattenherrn aus seiner Obhut entlassen. »Schattenfürst, was ist Euer Urteil?«
    Geduldig zündete Velon eine Laterne an. »Der SCHATTENKÖNIG wird äußerste Hingabe von uns erwarten. Wenn wir uns verweigern, werden wir wenig erreichen.«
    »Was haben sie von Lisanne berichtet?«, fragte Bren.
    »Sie kennen sie nicht. Sie sind ewig, niemand war vor ihnen, niemand wird nach ihnen sein.«
    Brens Gedanken standen still. Er versuchte, sie unter seine Disziplin zu zwingen. Nur widerstrebend konnte er Worte formen. »Allein die Schatten sind ewig.«
    »So lehrt es der Kult.«
    Der Laternenschein mochte täuschen, aber Bren glaubte Verunsicherung auf den Gesichtern seiner Gegenüber zu erkennen. »Ich bitte Euch, verratet mir, was Ihr erfahren habt.«
    Sie sahen sich an, bevor Gadior sagte: »Das Gewand Elutans bietet Einblicke. Es enthüllt seine Haut. Auch unter der Brust.« Versagte dem Schattengrafen tatsächlich die Stimme?
    Velon fuhr fort: »Er ist unberührt. Er hat keine Narbe. Sein Herz wurde nie entnommen.«
    »Aber …« Bren mühte sich, das Begreifen in seinen Verstand zu lassen. »Jedes Osadros Herz ruht in der Kammer der Unterwerfung.«
    »Das dachten wir auch. Wenn diese Brüder aber wirklich ewig sind, wenn sie waren, bevor …«
    Bren zwang sich, das Undenkbare auszusprechen. »Wenn sie vor den SCHATTENKÖNIGEN existierten, wurden sie niemals IHRER Macht unterworfen.« Aber das war unmöglich! Die SCHATTENKÖNIGE hatten den Göttern getrotzt, SIE hatten ihnen die Unsterblichkeit entrissen. SIE hatten die Schatten gerufen. Vor IHNEN hatte es nur Unterwerfung unter den Willen der Götter gegeben, wenn man von der Rebellion der Fayé absah. »Es kann nicht sein.«
    »Wir kennen die Macht dieser Brüder nicht«, sagte Velon. »Aber wenn sie seit Äonen in einem Land ohne Sonne leben, können sie gewaltige Kräfte angesammelt haben.«
    »Wir sind ihnen vielleicht nicht gewachsen«, flüsterte Gadior.
    »Ich kann Euch nicht in die Hand des Feindes geben«, sagte Bren.
    »Vielleicht werden sie nur unsere Feinde, wenn wir uns widersetzen.«
    Und wir werden ihre Sklaven, wenn wir uns fügen, dachte Bren bitter. Niemals würde er vor ELIEN VITAN Gnade finden, wenn er einen Osadro verlöre, zumal dann nicht, wenn er die Schattenherzogin nicht zurückbrächte. »Lisanne …«
    »Wenn sie wirklich so große Macht besitzen, könnten sie sie für uns aufspüren. Aber das werden sie nur tun, wenn sie uns gewogen bleiben.«
    Bren knirschte mit den Zähnen. Er stieß die Tür

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