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Knochen-Mond

Knochen-Mond

Titel: Knochen-Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sein und nichts tief in dir tragen, das dich von anderen unterscheidet. Du darfst also nicht als eine Doppelexistenz umherwandeln.«
    »Das ist klar.«
    »Dann wäre es möglich.«
    »Okay, einverstanden. Gesetzt den Fall, es klappt bei mir nicht. Was geschieht dann?«
    »Ich bin gezwungen, den Weg zu gehen. Ich bin ein Schattenkrieger. Ich muß die Welt der grausamen Träume bekämpfen. Es gibt für mich keine andere Möglichkeit. Sagen wir es so. Das Schicksal hat mich dazu ausersehen, und ich weiß es erst seit kurzem. Mir ist auch bekannt, daß irgendwo ein mächtiger Gegner lauert, den nur ich richtig ausschalten kann. Ich kenne ihn nicht, ich habe ihn nie gesehen, nur hin und wieder spüre ich sein Fluidum.«
    »Vielleicht Jericho?«
    »Den Namen hast du schon einmal erwähnt. Kannst du da nicht genauer werden?«
    Ich hob die Schultern. »Soviel ich weiß, ist er eine Wolke, die sich aus zahlreichen Geistern zusammensetzt. Es ist schwer, dir das jetzt zu sagen, du mußt ihn einfach erleben.«
    »Dazu wird es bestimmt einmal kommen.« Er umrundete das Bett, auf dem Tom Evans lag.
    Mit den Fingern strich er über das Gesicht des Mannes, der sich nicht rührte.
    »Sein zweites Ich ist stärker geworden. Es existiert in der grauenvollen Traumwelt.«
    »Kennst du sie eigentlich?«
    Zebuion breitete die Arme aus. »Nein, ich kann sie nicht kennen, niemand kennt sie, niemand kann sie erfassen. Der Grund ist einfach. Diese Welt ist nie gleich. Sie ist relativ. Sie kann heute so aussehen und morgen so. Es kommt immer darauf an, was die Menschen im schwarzen Fels träumen. Danach richtet sich das Aussehen der Welt. Nur kannst du davon ausgehen, daß es immer schlimme Träume sind. Eben die berühmten Alpträume.«
    »Was hast du denn in der Welt gesehen?«
    »Alles Böse, was du dir vorstellen kannst, Begierde, Haß, Gewalt, überzeichnete Sexualität. In dieser Welt sind alle Übel versammelt, die auch tief in den Seelenschächten der Menschen schlummern. Sie ist ein Abziehbild ihrer selbst.« Er nickte. »Ja, sie ist - obwohl sie so fremd erscheint - eigentlich menschlich. In gewisser Weise werden die Träume dort wahr und nehmen Gestalt an.«
    »Gut gesprochen.« Ich deutete der Reihe nach auf die schlafenden Personen. »Kannst du mir sagen, was sie träumen? Träumen sie alle gleich, oder sind es verschiedene Erlebnisse?«
    »Keiner träumt das gleiche wie sein Nachbar.«
    »Dann würde Suko einen anderen Traum haben als Tom Evans, oder irre ich mich?«
    »Du irrst dich nicht.«
    »Könnten wir uns denn den Traum aussuchen, in den wir letztendlich eindringen wollen?«
    »Es wäre wahrscheinlich möglich.«
    »Dann sollten wir es doch tun, Zebuion. Oder bist du strikt dagegen? Ich finde es besser, wenn wir den leichteren Weg gehen. Den schweren können wir noch immer erreichen.«
    »Ein guter Vorschlag, John.«
    Ich lächelte. »Trotzdem würde ich mir den Traum aussuchen, der mich zu Suko führt. Gemeinsam sind wir stärker, um auch andere Wege gehen zu können.«
    Zebuion hob die Schultern. »Es ist allein deine Entscheidung, John. Ich kann dir da nicht reinreden. Nur hoffe ich, daß wir beide den richtigen Kanal finden, der uns in die Traumwelten der Menschen hineinschießt.«
    »Kann es Schwierigkeiten geben?«
    Er hob die Schultern, die durch die Montur noch breiter wirkten. »Ich bin mir nicht sicher. Bei mir hat alles geklappt, als ich den Versuch unternahm, aber ich bin auch für diesen Fall ausgesucht worden, im Gegensatz zu dir. Du bist ein Neuling, und ich kann nur hoffen, daß du dein Ziel auch erreichst.«
    Ich nickte. »Genug der Theorie. Wie sollen wir es anstellen, daß wir in die Träume hineingleiten?«
    Hinter dem Sichtschutz des Helms verzog sich der Mund zu einem Lächeln. »Ich besitze die positive Energie, sie wird uns leiten, das verspreche ich dir.«
    »Dann fang an.«
    »Nicht hier, John.«
    Das gefiel mir nicht. »Sag nur, wir müssen noch…«
    Er nickte. »Ja, zum Zentrum hin. Der Felsen ist das Zentrum. Dort konzentriert sich die Kraft der Schlafenden. Erst da sind wir in der Lage, in die feinstoffliche Ebene hinüberzusteigen, weil sich unsere Körper dazu auflösen müssen.«
    »Sie setzen sich also in der anderen Welt wieder zusammen. Und somit entsteht das zweite Ich.«
    »Richtig. Wobei du dir die Daumen halten mußt, daß dein zweites Ich ebenso aussieht wie dein erstes. Denn es geht leider auch anders, wenn du von Alpträumen geplagt wirst wie die zahlreichen Schläfer. Dann nimmt

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