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Knochen-Poker

Knochen-Poker

Titel: Knochen-Poker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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weit offen, dass Suko die beiden Vampirzähne deutlich erkennen konnte, die aus dem Oberkiefer wuchsen.
    Der Blutsauger stand breitbeinig zwischen zwei Kisten und hielt die Arme vorgestreckt, wobei er die Hände noch gespreizt hatte, als wollte er irgend etwas greifen.
    Der plötzliche Schrei deutete auf einen Triumph hin, den er verspürte, als er Suko sah. Endlich ein Mensch! Und er griff an. Suko war ein alter Hase, der sich auch beim Anblick eines Vampirs nicht in die Hosen machte, auch wenn dieser aussah wie ein New Yorker Straßengangster in seiner bunten Kleidung und der verschlissenen Lederjacke.
    Mit zwei Karateschlägen wehrte Suko die Attacke ab. Einem Menschen hätten sie zu schaffen gemacht, bei einem Vampir war das etwas anderes. Er verspürte keine Schmerzen, flog zurück und rutschte mit dem Rücken an den Holzkisten entlang.
    Da hörte Suko das Krachen. Ein infernalisches Geräusch, das durch die Halle dröhnte und sich anhörte, als wäre die Hälfte der Einrichtung zusammengebrochen. Der Krach lenkte Suko für einen Moment ab. Er konzentrierte sich nicht so sehr auf seinen Gegner, was dieser natürlich ausnutzte und blitzschnell nach Sukos linkem Bein angelte, es oberhalb des Knöchels zu fassen bekam und den Inspektor von den Beinen riss. Suko landete ebenfalls zwischen den Kisten, schrammte mit dem Hinterkopf an einer Außenwand entlang und landete auf dem Rücken. Der Vampir stürzte sich auf ihn.
    Suko hatte die Lampe fallen lassen. Sie war zur Seite gerollt und strahlte woanders hin. Deshalb sah er den Angreifer auch nur als gefährlich anmutenden Schatten, in den er beide Füße hineinstieß. Suko erwischte ihn oberhalb der Gürtelschnalle und schleuderte ihn wie einen Punchingball zurück. Mit dem Hinterkopf zuerst schlug der Blutsauger auf den harten Boden. Das Geräusch des Aufpralls hinterließ bei Suko eine Gänsehaut, aber sein Gegner kam sofort wieder hoch. Und er zog ein Messer! Kaum hielt er es in der Hand, als er seinen Arm schon in die Höhe riss, um die Klinge auf Suko zu schleudern. Auch wenn er ihn nicht töten wollte, weil er noch sein Blut brauchte, konnte sich Suko keine Verletzung leisten.
    Seine Silberkugel war schneller.
    Das Echo des Abschusses wetterte zwischen den Kisten, es dröhnte auch in den Trommelfellen des Chinesen, und er bekam mit, dass der Vampir die Bewegung nicht mehr ausführen konnte. Statt dessen setzte er mit einem grotesken Sprung zurück, drehte sich dabei und klatschte frontal gegen eine Holzkiste, in die er noch die Messerklinge hineinjagte. Er aber rutschte zu Boden. Dabei hielt er den rechten Arm noch ausgestreckt, die Hand umklammerte den Messergriff, aber den nötigen Halt bekam er nicht. Vor Sukos Füßen blieb er liegen. Der Inspektor atmete tief durch und hob seine Lampe auf, um sich den Blutsauger anzuschauen.
    Auch wenn er kein Vampir gewesen wäre, hätte er den Treffer nicht überstanden. Das geweihte Silbergeschoss hatte ihn am Hals erwischt. Für einen Moment presste Suko die Lippen hart zusammen. Er würde sich später um den Toten kümmern. Wichtig war sein Freund John Sinclair. Der Inspektor hatte noch das gewaltige Krachen im Ohr. Da musste einfach etwas passiert sein! Hoffentlich nicht mit John…
    ***
    Die Beretta lag am Boden, mein rechtes Handgelenk schmerzte wie verrückt. Vor mir stand der Vampir und lauerte darauf, mich aussaugen zu können.
    Er griff wild und brutal an. Das war nicht die typische Vampirart. Dieser Blutsauger verließ sich auf Dinge, die er in seinem ersten Leben erlernt hatte. Vielleicht bei wilden, gnadenlosen Straßenkämpfen in der New Yorker Unterwelt.
    Er fightete mit Armen und Beinen zugleich und schaffte es, mich auf Distanz zu halten. Ich musste zwangsläufig zurück, was mir wiederum überhaupt nicht gefiel.
    Einige Schläge blockte ich mit dem linken angewinkelten Arm ab, andere trafen mich erst gar nicht. In seiner wilden Wut hämmerte er die Fäuste auch mal gegen das Metall des Gabelstaplers, doch einem Vampir machte es nichts aus.
    Der Kampf verlagerte sich wieder in die Hallenmitte und damit raus aus dem Licht der am Boden liegenden kleinen Lampe. Wahrscheinlich sah ich weniger als mein Gegner. Er tauchte vor mir auf wie ein hüpfendes Phantom und ließ mir keine Zeit, eine andere Waffe zu ziehen. Das Kreuz und der Dolch hätten ihn leicht erledigt.
    Einem gefährlichen, halbkreisförmig angesetzten Säbeltritt konnte ich nur durch gedankenschnelles Abdrücken entgehen, aber ich war in der Lage

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