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Knochen zu Asche

Knochen zu Asche

Titel: Knochen zu Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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SQ-Detective, der Altfälle bearbeitet.«
    »Wir haben das Zeug ganz legal gekauft. Genau das bezahlt, was verlangt wurde.«
    »Spreche ich mit Patrick?«
    »Man nennt mich Trick.«
    Trick?
    »Ist Ihnen bewusst, dass der Handel mit menschlichen Überresten illegal ist?«
    »Da mache ich mir ja gleich in die Hose.« Die Frage IQ versus Benehmen stellte sich hier nicht.
    »Durchaus möglich, dass wir die Vorwürfe fallen lassen können, Trick.Vorausgesetzt, Sie kooperieren mit uns in Bezug auf die Herkunft des Skeletts.« Ich war mir nicht sicher, wer »wir« waren, aber so klang es offizieller.
    »Das ist aber ein Stein von meiner Brust.«
    Okay, Arschloch. Mal sehen, wie trickreich du wirklich bist.
    »Laut Polizeibericht behaupteten Sie, Sie hätten das Skelett von einem Pfandleiher gekauft.«
    »Ja.«
    »Wo hatte der es her?«
    »Ich habe den Kerl nicht groß mit Fragen gelöchert. Wir sahen das Ding in seinem Laden, hatten so ’ne Idee mit einer Todesszenen-Skulptur, irgendwas total Schlachtfeldmäßiges, Knochen, Kugeln, viel schwarze und grüne Farbe.«
    »Sie haben sich nicht nach der Herkunft des Skeletts erkundigt? «
    »Der Kerl meinte, es stammte von einem alten indianischen Friedhof. Uns war das ziemlich egal.«

    »Aha.«
    »Schädel, Mann. Klapperschlangen. Leichentücher. Düsteres mojo, wenn Sie wissen, was ich meine.«
    Ein totes Kind. Ich versuchte, mir meinen Abscheu nicht anmerken zu lassen.
    »Sie wurden in Quebec verhaftet. Warum waren Sie dort?«
    »Haben einen Cousin besucht. Er hat uns von einem Steinbruch erzählt. Wir dachten, diese ganzen Felsen da ein bisschen aufzupeppen, das wäre echt geil. Hören Sie, als dieser Bulle uns hopsgenommen hat, sind wir völlig durchgeknallt. Die Knochen hatten wir völlig vergessen.«
    »Wie lange hatten Sie sie im Kofferraum?«
    »Ein Jahr.Vielleicht länger.«
    »Was machen Sie jetzt, Mr.Whalen?«
    Eine Pause. Im Hintergrund glaubte ich einen Fernseher zu hören.
    »Sicherheitsgewerbe.« Abwehrend.»Nachtdienst in der Highschool. «
    »Und Ihr Bruder?«
    »Archie ist ein verdammter Junkie.« Der Machoton klang jetzt eher weinerlich. »Tun Sie uns beide einen Gefallen. Verhaften Sie ihn und holen Sie ihn aus diesem Scheißloch raus.«
    Ich hatte noch eine letzte Frage.
    »Erinnern Sie sich noch an den Namen des Pfandleihers?«
    »Natürlich erinnere ich mich an diesen Wichser. Jerry O’Driscoll.«
    Ich hatte kaum aufgelegt, als mein Handy klingelte.
    Hippo.
    Seine Neuigkeiten hauten mich um.

12
    »Laurette Philomène Saulnier Landry. Geboren am 22. Mai 1938. Gestorben am 17. Oktober 1972.«
    Tod mit vierunddreißig Jahren? Wie traurig.
    Ich stellte mir Laurette in Euphémies Küche auf Pawleys Island vor. Mein kindlicher Verstand hatte sich nie Gedanken über ihr Alter gemacht. Sie war einfach eine Erwachsene, jünger als Grandma, aber mit mehr Falten als Mama.
    »Sie ist so jung gestorben.Woran?«
    »Der Totenschein führt natürliche Ursachen an, geht aber nicht näher darauf ein.«
    »Sind Sie sicher, dass es die richtige Laurette Landry ist?«
    »Laurette Philomène Saulnier heiratete Philippe Grégoire Landry am 20. November 1955.Aus der Ehe gingen zwei Kinder hervor. Évangéline Anastasie, geboren am 12. Mai 1956, und Obéline Flavie, geboren am 16. Februar 1964.«
    »Mein Gott. Ich kann kaum glauben, dass Sie sie so schnell gefunden haben.« Nach meinen jugendlichen Telefonaktionen hatte ich es immer mal wieder bei den Standesämtern von New Brunswick probiert. Doch immer ohne Ergebnis.
    »Habe meinen akadischen Charme benutzt.«
    Sollte Hippos Charme Türen öffnen, dann höchstens die automatischen in der U-Bahn.
    »In den Sechzigern hat meistens noch die Kirche das Personenstandsregister geführt. In einigen Teilen von New Brunswick wurden Babys noch zu Hause auf die Welt gebracht, vor allem in ländlichen Gegenden und kleineren Orten. Viele Akadier hatten keine Zeit für die Regierung und ihre Institutionen. Haben sie heut noch nicht.«
    Ich hörte ein leises Glucksen und nahm an, dass Hippo mal wieder Magentabletten schluckte.
    »Hab eine Nichte, die in der Kirche St. John the Baptist in
Tracadie bei derVerwaltung arbeitet. Die kennt die Archive wie ich die Größe meines Pimmels.«
    Darüber wollte ich auf gar keinen Fall Genaueres wissen.
    »Sie haben die Tauf- und Heiratsurkunden dank Ihrer Nichte gefunden?«, vermutete ich.
    »Bingo. Da ich aus der Gegend bin, weiß ich, wie ich mit den Leuten reden muss, um was zu erfahren. Wir

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