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Knochenarbeit: 2. Fall mit Tempe Brennan

Knochenarbeit: 2. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Knochenarbeit: 2. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Telefon und so weiter?«
    »Ich habe alles überprüft. Owens zahlt bar.«
    »Hat er eine Sozialversicherungsnummer?«
    »Ausgegeben 1987. Aber seine Akte ist leer. Hat nie was eingezahlt, nie irgendwelche Leistungen beantragt.«
    »Siebenundachtzig? Wo war er davor?«
    »Eine intelligente Frage, Dr. Brennan.«
    »Post?«
    »Diese Leute sind keine großen Briefschreiber. Sie kriegen die üblichen personalisierten Wurfsendungen und Rechnungen, aber damit hat sich’s. Owens hat kein Postfach, außer vielleicht unter einem anderen Namen. Ich habe eine Weile das Postamt überwacht, aber keinen aus der Kommune gesehen.«
    Ein Student erschien in der Tür, doch ich schüttelte den Kopf.
    »Gab es Fingerabdrücke auf Ihrem Schlüsselanhänger?«
    »Drei wunderschöne, die uns aber nicht weiterbringen. Anscheinend ist Dom Owens ein Chorknabe.«
    Schweigen.
    »Es leben doch Kinder dort. Was ist mit dem Sozialamt?«
    »Gar nicht schlecht, Brennan.«
    »Ich sehe viel fern.«
    »Ich habe beim Sozialamt nachgefragt. Vor ungefähr eineinhalb Jahren hat eine Nachbarin angerufen, eine Mrs. Joseph Espinoza, und sie haben eine Sozialarbeitern hingeschickt, damit die sich mal umsieht. Sie hat ein sauberes Heim mit lächelnden, wohlgenährten Kindern vorgefunden, von denen noch keins schulpflichtig war. Sie sah keinen Grund für ein Eingreifen, empfahl aber einen Kontrollbesuch nach sechs Monaten. Der fand jedoch nicht statt.«
    »Haben Sie mit der Nachbann gesprochen?«
    »Verstorben.«
    »Was ist mit dem Grundstück?«
    »Na ja, da ist was.«
    Ein paar Sekunden vergingen.
    »Ja?«
    »Ich habe den Mittwoch nachmittag im Katasteramt verbracht und habe mir Grundbücher und Steuerverzeichnisse angesehen.« Er verstummte.
    »Wollen Sie mich auf die Folter spannen?« fragte ich unwirsch.
    »Das Stückchen Land hat eine bewegte Geschichte. Wußten Sie, daß von 1860 bis zur Jahrhundertwende da draußen eine Schule war? Eine der ersten öffentlichen Schulen in Nordamerika ausschließlich für Schwarze.«
    »Das habe ich nicht gewußt.« Ich öffnete ein Cola Light.
    »Und Baker hatte recht. Das Anwesen wurde von den Dreißigern bis Mitte der Siebziger tatsächlich als Anglercamp genutzt. Als die Besitzerin starb, ging das Grundstück an ihre Verwandten in Georgia. Ich vermute mal, die hatten es nicht so mit den Früchten des Meeres. Vielleicht wurde ihnen auch die Grundsteuer zuviel. Auf jeden Fall haben sie es 1986 verkauft.«
    Diesmal wartete ich, bis er von allein weiterredete.
    »Der Käufer war ein gewisser J. R. Guillion.«
    Es dauerte eine Nanosekunde, bis bei mir der Groschen gefallen war.
    »Jacques Guillion?«
    »Oui, Madame.«
    »Der Jacques Guillion?« Ich sagte es so laut, daß sich im Korridor ein Student umdrehte und mich anstarrte.
    »Vermutlich. Die Steuer wird gezahlt…«
    »Mit einem Scheck der Citicorp in New York.«
    »Genau.«
    »Verdammte Scheiße.«
    »Schön gesagt.«
    Ich war bestürzt über diese Information. Dem Besitzer des Anwesens an der Adler Lyons gehörte auch das ausgebrannte Haus in St. Jovite.
    »Haben Sie schon mit Guillion geredet?«
    »Monsieur Guillion mimt noch immer den Eremiten.«
    »Was?«
    »Wir haben ihn noch nicht aufgespürt.«
    »Mist. Es gibt also wirklich eine Verbindung.«
    »Sieht so aus.«
    Eine Glocke läutete.
    »Da ist noch was.«
    Der Gang füllte sich mit Studenten, die von einem Hörsaal zum nächsten gingen.
    »Um meinem Ruf als Perverser gerecht zu werden, habe ich die Namen nach Texas geschickt. War ‘ne Niete, was unseren Reverend Owens angeht, aber raten Sie mal, wer dort Rancher ist?«
    »Nein.«
    »Monsieur J. R. Guillion. Zwei Morgen im Fort Bend County. Zahlt seine Steuern…«
    »Per Bankscheck.«
    »Ich werde irgendwann selber hinfahren, aber unterdessen lasse ich den örtlichen Sheriff mal ein bißchen herumschnüffeln. Und die Gendarmerie soll Guillion auftreiben. Ich will noch ein paar Tage hierbleiben und Owens unter Druck setzen.«
    »Suchen Sie Kathryn. Ich bin mir sicher, daß sie was weiß.«
    »Wenn sie noch hier ist, finde ich sie.«
    »Sie könnte in Gefahr sein.«
    »Wie kommen Sie drauf?«
    Ich überlegte, ob ich ihm von meinem Gespräch mit Red Skyler erzählen sollte, aber da ich eher ins Blaue hinein gefragt hatte, wußte ich gar nicht, ob ich überhaupt etwas Relevantes erfahren hatte. Auch wenn Dom Owens eine Art Kult führte, war er kein Jim Jones oder David Koresh, da war ich mir sicher.
    »Ich weiß nicht. Nur so ein Gefühl. Sie klang ziemlich

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