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Knochenbett: Kay Scarpettas 20. Fall (German Edition)

Knochenbett: Kay Scarpettas 20. Fall (German Edition)

Titel: Knochenbett: Kay Scarpettas 20. Fall (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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Vermutlich hat er die Tote vom Highway in den Wald geschleppt und sie dann mit Steinen abgedeckt.«
    Ich erwähne Mildred Lott, die beiden verschwundenen und später wieder aufgetauchten Haustiere, Mrs. Lotts Angst vor Entführern und die Beteuerungen ihres Mannes, dass es äußerst schwierig gewesen wäre, sie zu kidnappen. Laut seiner Aussage hätte sie sich lieber an Ort und Stelle niederschießen lassen, als die Anweisungen eines Täters zu befolgen. Außerdem habe sie, wie ich hinzufüge, bei den Menschen, die sie kannten, als arrogant und herrschsüchtig gegolten.
    Sie habe sich anderen gegenüber nicht unbedingt freundlich oder gerecht verhalten. Peggy Stanton hingegen habe sich vor Trauer in ihre eigene kleine Welt zurückgezogen und diese nur verlassen, um sich für wohltätige Zwecke zu engagieren. Und Emma Shubert habe nur ein einziges Interesse gehabt und ausschließlich für die harten, kalten Überreste einer prähistorischen Vergangenheit gelebt, ohne viel Kontakt zu ihren Mitmenschen zu pflegen.
    »Alle drei Frauen entsprechen eigentlich nicht dem Bild eines typischen Entführungs- oder Mordopfers«, fahre ich fort. »Bei ihrem Verschwinden haben sie sich um ihre eigenen Angelegenheiten gekümmert, sich auf ihrem Grundstück aufgehalten oder sind ihren üblichen Alltagsbeschäftigungen nachgegangen. Sie waren gebildet, eher abweisend und nicht unbedingt gesellig. Und vor allem waren sie nicht vertrauensselig. Ich habe sogar den Eindruck, dass sie ausgesprochen argwöhnisch waren.«
    »Sie sind sicher, dass es sich um ein und denselben Täter handelt, Kay.« Briggs fragt nicht, sondern macht eine Feststellung.
    »Ich glaube, zu diesem Ergebnis werden wir kommen. Wir sollten davon ausgehen.«
    »Es ist ein und derselbe Täter«, stimmt Benton zu. »Und Emma Shubert ist ihm zufällig in die Arme gelaufen. Ich denke nicht, dass er den Mord an ihr im Voraus geplant hat. Zumindest ist er nicht so sorgfältig zu Werk gegangen wie bei den anderen beiden. Ich habe den Verdacht, dass er nicht in seiner gewohnten Umgebung war. Er muss aus einem bestimmten Grund in Grande Prairie gewesen sein.«
    »Also verbindet ihn etwas sowohl mit dem Nordwesten von Alberta als auch mit Cambridge«, merkt Burke an, als antworte sie auf eine Frage, die ihr niemand gestellt hat.
    »Vielleicht kannten sie sich, vielleicht auch nicht. Aber sie müssen einander irgendwie begegnet sein«, teilt Benton Briggs mit. Das ist eine Tatsache, denn sonst wären die Morde ja nie geschehen.
    Emma Shubert hat die Aufmerksamkeit des Mörders erregt und wurde Zielperson, wahrscheinlich, ohne es zu ahnen. Er könnte sie beobachtet und verfolgt haben. Gewiss hat er ihr auf dem abgelegenen Campingplatz im Wald aufgelauert, wo sie zuletzt lebend gesehen wurde.
    »Es gibt dort keine Beleuchtung, nur das Licht aus den kleinen Wohnwagen, die in ziemlich weitem Abstand zueinander zwischen den Bäumen stehen«, ergänzt Benton. »Und in der fraglichen Nacht war es dicht bewölkt und regnerisch.«

Siebenunddreißig
    Laut Val Hahn von der IT -Abteilung des FBI sind die Sommertage in Grande Prairie endlos. Das Gebiet liegt so weit im Norden, dass früh der Morgen graut und es erst um zehn Uhr abends dunkel wird.
    »In der Nacht des 23 . August«, teilt sie General Briggs mit, dessen Bild in Echtzeit zu uns übertragen wird, »regnete es in Strömen, und es war so kalt, dass man seinen Atem sehen konnte. Als Emma nach dem Essen mit ihren Kollegen aus dem Speisezelt zu ihrem Wohnwagen zurückkehrte, war es stockfinster. Es herrschte eine Mückenplage. Außerdem wurde vor Bären gewarnt«, fügt sie hinzu. »
Hungrigen Bären ist es egal, ob sie nass werden,
stand in der Mail«, schildert Hahn uns weiter die Bedingungen. »Erst am Vorabend hatte ein Bär sich über auf einem Picknicktisch liegengebliebene Mülltüten hergemacht und versucht, in einen Wohnwagen einzubrechen. Laut Aussage von Emmas Kollegen fürchtete sie sich vor Bären. Sie hielt ständig Ausschau, ob sich irgendwo etwas bewegte, was möglicherweise ein Bär hätte sein können. Niemals hätte sie sich ihrem Wohnwagen genähert oder wäre auch nur weiter in diese Richtung gegangen, wenn sie etwas Ungewöhnliches gehört oder bemerkt hätte.«
    »Offenbar ein Mensch, der sich lautlos bewegen kann«, merkt Douglas Burke an, als schwebe ihr ein bestimmter Verdächtiger vor. »So lautlos wie ein Gespenst. Jemand mit den Fähigkeiten eines Auftragskillers.«
    »Die Bedingungen auf dem

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