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Knochenbrecher (German Edition)

Knochenbrecher (German Edition)

Titel: Knochenbrecher (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Flessner
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Ackermann.
    »Und will es auch unbedingt für sich behalten«, stimmte Greven zu, »daher hat er es vorgezogen, unsere kleine Unterhaltung vorzeitig zu beenden.«
    »Ob sein Sohn auch weiß, was er weiß?«, warf Jaspers in den Raum und sah seine beiden Kollegen grinsend an.
    »Dann haben wir noch ein Problem«, antwortete Greven, »denn dieser Jührns ist ganz schön ausgebufft. Der ist hier, weil er eine Chance sieht, und so abgebrannt wie der ist, will er sie auch nutzen. Dass sein Sohn weiß, dass er im Lande ist, kann er sich nach meinem Besuch denken. Er muss also so schnell wie möglich handeln.«
    »Das muss Bogena auch, wenn er eingeweiht ist«, grinste Jaspers.
    »Und eben das ist unser Problem«, sagte Greven. »Wir müssen ihn finden. Vielleicht ist dieses große Geheimnis ja auch der Schlüssel zu den beiden Morden.«
    »Du meinst, wenn Bogena irgendwo einen Ziegel aus der Wand zieht, steht nicht nur sein Vater hinter ihm, sondern auch unser Mörder?«, meinte Ackermann.
    »Das Bild trifft die Situation ganz gut«, sagte Greven, »außerdem hat Jührns eine Andeutung gemacht, die zu der Verwandtschaftstheorie passt. Wenn Almuth Bogena wirklich mehrere Liebhaber gehabt hat …«
    »… steht gar nicht fest, ob Klaus tatsächlich Jührns Sohn ist«, ergänzte Ackermann, »und ob es nicht noch ein Geschwisterchen gibt, etwa eines, das die Bogena zur Adoption freigegeben hat.«
    »Zumindest sollten wir es nicht ausschließen«, sagte Greven und warf ihm einen Fingerzeig zu.
    »Auf zum Standesamt!«, kommentierte Jaspers.
    »Das wird uns nur bedingt weiterhelfen«, argumentierte Greven. »Hausgeburten waren in den Fünfzigern noch üblich. Sieh mich an. Der Weg zu den Behörden war weiter als heute, die Freiheit größer, wenn man so will. Frag trotzdem nach. Außerdem müssen wir beide Häuser im Auge behalten.«
    »Wird organisiert«, nickte Jaspers.
    In diesem Augenblick betrat Häring das Büro, mehrere Tüten Kaffee im Arm. Jaspers grinste ihn an und ruderte auf seinem Stuhl hin und her: »Wurde auch Zeit.«
    »Komm! Als ob du die Kaffeekasse noch nie vergessen hast!«, maulte der ansonsten mehr als korrekte Häring.
    »Strafe muss sein«, lächelte Ackermann.
    »Wenn du mit dem Kaffee fertig bist, darfst du wieder mitmachen«, sagte Greven.
    »Eine Vorstrafe wegen Körperverletzung«, berichtete Häring, während er die Kaffeemaschine beschickte. »Liegt allerdings schon ein paar Jahre zurück. 1962, um präzise zu sein. Das ist alles. Ach ja, eine Porter Road gibt es in Chelsea nicht, und da es in England keine Meldepflicht gibt, so wie in unserem wunderbaren Land, und die Kollegen dort …«
    »Haben wir uns schon gedacht«, brummte Greven. »Ihr hättet hören sollen, wie der das serviert hat. Perfekt. Gegen den spielt Münchhausen in der Kreisliga.«
    »Wir aber spielen in der Bundesliga«, prahlte Häring spitz und ohne sich umzudrehen.
    »Das heißt?«
    »Siegfried Jührns ist seit 1988 in Wilhelmshaven gemeldet«, sagte Häring auf eine Art, die einen Hauch von Stolz erkennen ließ.
    »Er kann nicht nur Kaffee holen«, kommentierte Jaspers.
    »Wo hat er vorher gewohnt?«, fragte Greven.
    »Tatsächlich in Hamburg«, antwortete Häring, drückte mit einer übertriebenen Handbewegung auf den Schalter der Kaffeemaschine und drehte sich endlich um.
    »Warum hat er sich dann überhaupt in Norden einquartiert?«, meinte Jaspers. »Es wäre doch für ihn viel unauffälliger gewesen, von Wilhelmshaven schnell mal nach Marienhafe zu fahren. Oder?«
    »Eine gute Frage«, stellte Greven fest, »eine gute Frage. Hm   … Vielleicht hat er einfach Zeit gebraucht. Die Fahrerei war ihm zu aufwändig. Für den Griff nach einem Ziegel wäre eine Fahrt genau das Richtige gewesen, nicht aber für das, was er sich vorgenommen hat.«
    »Oder hatte?«, bemerkte Ackermann.
    »Nein, wenn er sein Ziel erreicht hätte, wäre er sofort abgereist, da bin ich mir sicher. Nein, nein, der war noch nicht so weit«, entgegnete Greven. »Der hatte auch noch nicht gepackt und seine schöne Suite gekündigt.«
    »Käffchen?«, fragte Häring spitz und benutzte absichtlich ein Wort, dass seine Kollegen hassten.
    »Aber immer!«, war die Antwort, die nicht aus dem Raum, sondern von der Tür her kam, in der Pütthus vom Raubdezernat stand. »Mit viel Zucker, aber ohne Milch.«
    »Der hat uns gerade noch gefehlt«, stöhnte Jaspers.
    »Wo wir doch den Fall schon fast gelöst haben«, ergänzte Ackermann.
    »Na, dann komme ich ja

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