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Knochenfunde

Knochenfunde

Titel: Knochenfunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Achseln. »Wahrscheinlich habe ich einfach
    Schuldgefühle. Wenn ich früher begriffen hätte, was hier gespielt wird, hätten wir Copeland vielleicht retten können.«
    »Vielleicht auch nicht. Als Sie endlich rausgefunden haben, dass Hebert es auf Copeland abgesehen hatte, war es schon zu spät.«
    »Wenn ein Mensch stirbt, ist jede Minute wichtig.« Sie sah zu, wie eine Limousine nach der anderen vor der Kathedrale hielt und weitere Trauergäste eintrafen. »Ich weiß nicht, ob – Mein Gott.« Sie packte Nathans Arm. »Sagen Sie mir, dass ich verrückt bin. Ist das da drüben Thomas Simmons?«
    Nathan zuckte zusammen. »Wo?«
    »Auf der anderen Straßenseite. Grünes Polohemd. Verdammt, er
    steht keine drei Meter von diesem Secret-Service-Mann entfernt.«
    Sie starrte den Mann an, der die ankommenden Gäste aufmerksam musterte. Dieselbe volle Unterlippe, dieselbe Hornbrille… »Das ist er, Nathan.«
    »Wenn nicht, ist er ein Double.« Nathan arbeitete sich nach vorne vor. »Vielleicht können wir ja näher rankommen.«
    Eve schob sich hinter Nathan her durch die Menge. O Gott,
    Simmons…
    Plötzlich hob Thomas Simmons den Kopf und schaute direkt zu
    Nathan hinüber, der sich ihm bis auf wenige Meter genähert hatte.
    Nathan lächelte. »Hallo, könnten wir vielleicht – «
    Simmons drehte sich auf dem Absatz um und verschwand in der
    Menge. Mit den Ellbogen bahnte er sich seinen Weg, und als die Menschen sich nicht mehr so dicht drängten, begann er zu laufen.
    »Scheiße.« Nathan rannte ihm nach.
    Eve versuchte den beiden zu folgen, kam jedoch vor lauter Leuten nicht recht vom Fleck. An der Straßenecke blieb sie stehen. In welche Richtung waren die beiden gelaufen?
    Dann entdeckte sie Nathan.
    Sie rannte los.
    In einiger Entfernung stieg Simmons hastig in einen beigefarbenen Toyota.
    Nathan beschleunigte sein Tempo. »Warten Sie! Sie können nicht entkommen! Ich will Ihnen – «
    Der Toyota fuhr los und raste die Straße entlang.
    Nathan blieb fluchend stehen und schaute dem Wagen nach, der
    schnell aus seinem Blickfeld verschwand.
    »Das war er, nicht wahr?« Eve hatte ihn eingeholt. »Das war
    Simmons.«
    »Ich glaube schon.« Nathan zog ein Notizheft aus der Tasche.
    »Und ich hoffe, dass ich mir das Nummernschild richtig gemerkt habe.« Er kritzelte ein paar Ziffern in sein Heft. »Auch wenn das wahrscheinlich ein Mietwagen ist und die Nummer uns nichts nützen wird. Glauben Sie, Quinn kann das rausfinden?«
    Sie nickte und nahm den Zettel entgegen, den Nathan ihr reichte.
    »Was wollte der bloß hier?«
    »Wer weiß? Wenn er diese anderen Cabal-Mitglieder wirklich
    getötet hat, hat er vielleicht auf sein nächstes Opfer gewartet. Oder er beschattet Melton, so wie ich. Oder, falls er völlig durchgeknallt ist, kann er sonst was für einen Grund gehabt haben.« Keuchend lehnte er sich gegen eine Hauswand. »Gott, ich muss unbedingt ein paar Pfunde abspecken. Diese Verfolgungsjagd hätte mich beinahe umgebracht.«
    »Zumindest wissen wir jetzt, dass er hier ist.«
    »Nun, ein Schatten ist er jedenfalls nicht.« Nathan zog die Nase kraus. »Und er ist wesentlich besser in Form als ich.« Er trat von der Hauswand weg. »Ich muss zurück und warten, bis Melton seine
    Krokodilstränen getrocknet hat und die Kirche verlässt. Kommen Sie mit?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich gebe Joe die Autonummer durch
    und fahre zurück ins Haus.«
    Haus am See
    Atlanta, Georgia
    15.05 Uhr
    29. Oktober

    Der Trauergottesdienst hatte bereits begonnen, als Galen den Fernseher einschaltete. Jonathan Andreas, der Präsident der Vereinigten Staaten, stand auf einem Podest und hielt die Trauerrede.
    Volles Haus, dachte Galen, während die Kamera über die Anwe-
    senden wanderte. Mindestens fünfzehnhundert Trauergäste füllten die Kathedrale. Galen erkannte mehrere wichtige Persönlichkeiten: Tony Blair, Norman Schwarzkopf, Colin Powell. Bei diesem Aufge-bot an einflussreichen Leuten dürfte es sehr gut möglich sein, dass -
    »Könnte ich Sie einen Augenblick sprechen, Galen?« David
    Hughes stand in der Tür.
    »Probleme?«
    »Möglich.« Er runzelte die Stirn. »Ich verstehe das einfach nicht.
    Irgendetwas stimmt nicht. Kommen Sie, und sehen Sie sich das an.«
    Zwanzig

    »Das ist kein Mietwagen von einer Firma hier aus der Gegend«, sagte Joe, als er den Hörer auflegte. »Sie haben die Daten in ihren Computer eingegeben. Es dürfte nicht allzu lange dauern, bis wir ein Ergebnis haben.«
    Eve runzelte die Stirn. »Das

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