Knochenfunde
Berichte von der Spurensicherung hat.«
Eve nickte abwesend, während sie Galens Nummer wählte.
»Hebert ist tot? Halleluja!«, sagte Galen, nachdem sie ihn auf den neuesten Stand gebracht hatte. »Und welch eine interessante Methode, ihn um die Ecke zu bringen. Quinn ist ein guter Mann.«
»Ich bin sicher, darüber wird er sich freuen. Können Sie uns die Sachen besorgen, die wir brauchen? Es wäre besser, den Cabal nicht wissen zu lassen, dass Joe und ich noch am Leben sind.«
»Kein Problem. Geben Sie mir Ihre Adresse und Telefonnum-
mer. «
»Ich weiß nicht, was für eine – « Sie entdeckte die Nummer auf dem Telefon und nannte sie ihm, dann ging sie nach draußen, um die Adresse vom Briefkasten abzulesen.
»Gut«, sagte Galen. »Ich werde das regeln. Ich glaube, Jonas Faber ist noch in Orlando. Er kann uns helfen.«
»Wer ist Jonas Faber?«
»Stellen Sie ihm keine Fragen, er wird Ihnen nur Lügen aufti-
schen. Akzeptieren Sie einfach, dass er Sie mit dem Nötigen versorgen kann. Ich versuche inzwischen herauszufinden, wo die Ver-
sammlung stattfinden wird.«
»Nathan hat sich bereits an Meltons Fersen geheftet.«
»Lassen Sie einen Jungen keine Männerarbeit tun. Um die tech-
nische Ausrüstung kümmere ich mich sofort.« Er legte auf.
»Nun?« Joe stand in der Tür.
»Er sagt, er wird das regeln. Hast du von Wilson irgendwas erfahren?«
Joe schüttelte den Kopf. »Es wird keine Autopsie geben.«
»Was?«
»Der behandelnde Arzt erklärte, es bestehe kein Zweifel daran, dass Copeland eines natürlichen Todes gestorben ist. Er hatte eine Schimmelpilzallergie, und in letzter Zeit hatte die Allergie gefährliche Ausmaße angenommen. Er wurde im Krankenhaus mehrmals
untersucht, und es war immer dasselbe Problem. Sie haben alles getan, um seine Umgebung steril zu halten und ihn vor Schimmelpil-zen zu schützen, aber er weigerte sich, sein Haus hier in Florida zu verlassen oder in einer keimfreien Glaskugel zu leben. Hier gibt es überall Schimmelpilze.«
»Aber eine Autopsie könnte noch andere Dinge zutage fördern.«
Er schüttelte den Kopf. »Ohne konkrete Beweise will er die Familie nicht in Aufruhr versetzen. Die Leiche könne jederzeit exhu-miert werden, falls sich herausstellt, dass Copeland ermordet wurde.«
Zwei Stunden später wurde von einer Mietwagenfirma ein
schwarzer Chevrolet-Offroader geliefert.
Nach dem Abendessen erhielten sie erst einen Anruf und kurz
darauf Besuch von Jonas Faber. Er war ein kleiner, gut gelaunter Mann, der Joe höflich bat, ihn zu seinem Van zu begleiten.
Zwanzig Minuten später kam Joe kopfschüttelnd zurück.
»Stimmt irgendwas nicht?«
»Nicht, wenn ich demnächst einen Spezialladen für Spionageaus-rüstung und Handfeuerwaffen eröffnen will. So eine ausgefuchste Überwachungsausrüstung, wie Faber sie uns beschafft hat, besitzt noch nicht mal das FBI. Er hat einen mit Hightech vollgestopften Lieferwagen in unserem Garten geparkt.« Er grinste. »Und er liefert das Ganze komplett mit einem Schnellkurs. Er will sich vergewissern, dass ich mich mit jeder Kamera und jedem einzelnen Gerät auskenne. Er wollte mir sogar zeigen, wie man mit einer AK-7 umgeht. Ich hab ihm gesagt, dass ich im Umgang mit Feuerwaffen nicht gerade ein Amateur bin.«
High Tech und Waffen? Sie hatte nur um eine Überwachungsaus-
rüstung gebeten. »Es sieht so aus, als würde Galen es wirklich ernst meinen, wenn er sagt, dass er das regeln will.«
Eine Stunde später rief Nathan an. »Melton ist in Boca. Er ist vor zwei Stunden eingetroffen und direkt zu Copelands Haus gefahren, um der Witwe sein Beileid auszusprechen. Dieser Mistkerl.«
»Sie folgen ihm?«
»Auf Schritt und Tritt.«
»Seien Sie vorsichtig.«
»Kein Problem. Mein Hals ist mir teuer.«
»Ich möchte Sie um einen Gefallen bitten. Ich gehe morgen zu
dem Trauergottesdienst.«
»Warum?«
»Ich möchte dabei sein. Ich möchte mir jeden Einzelnen ansehen, der in der Kirche ist, damit ich ihn später wiedererkenne. Könnten Sie mir einen schwarzen Hut und einen Schleier besorgen?«
»Ich glaube kaum, dass es was bringt, wenn Sie da hingehen.«
Das wusste sie. Sie wusste auch, dass sie Copeland persönlich die letzte Ehre erweisen wollte. Er war ein bedeutender Mann gewesen, und sie empfand nicht nur Trauer, sondern auch eine Art… Verbun-denheit. »Es kann jedenfalls nicht schaden. Ich möchte nicht hier rumsitzen und Däumchen drehen. Joe wird damit beschäftigt sein, sich mit der
Weitere Kostenlose Bücher