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Knochenfunde

Knochenfunde

Titel: Knochenfunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Joe. »Sie ist ziemlich fuchsig. Am besten, Sie fassen sich kurz.«
    »Ich brauche Ihre guten Ratschläge nicht. Ich kenne Eve besser, als Sie sie je kennen werden«, sagte er, ohne seinen Blick von Eve abzuwenden. »Stimmt’s?«
    »Meinst du? Ich habe auch geglaubt, ich würde dich kennen.«
    »Du kennst mich. Du willst bloß nicht akzeptieren, was du weißt, was du immer gewusst hast.« Er schüttelte den Kopf. »Ich komme nicht an dich ran. Egal. Das spielt jetzt keine Rolle. Ich muss mit dir über Capel reden.«
    »Wer ist Capel?«
    »George Capel. Das ist der Mann, den ich bestochen habe, damit er dir den falschen DNS-Bericht schickt und den echten verschwinden lässt.«
    »Und der Mann, der mir dann den echten geschickt hat.«
    »Das war nicht Capel. Es ergab keinen Sinn, es passte einfach nicht, dass er das tun würde, ohne vorher zu versuchen, noch mehr Geld aus mir rauszuquetschen… es sei denn jemand anders hätte ihm eine große Summe angeboten. Also bin ich der Sache nachgegangen.
    Capel war seit einer Woche nicht im Labor erschienen, und ich dachte schon, er hätte das Weite gesucht.« Seine Züge verhärteten sich.
    »Er wusste, dass ich mich sofort an seine Fersen heften würde. Aber irgendjemand muss einen Verdacht geschöpft haben, sonst wäre er nicht bei Capel gelandet. Ich bin in das Labor gegangen und habe ein paar Fragen gestellt. Nachdem ich mit mindestens einem Dutzend Angestellten gesprochen hatte, erfuhr ich, dass ein Polizist aus dem Forsythe County da gewesen war und nach den Unterlagen über
    Bonnie Duncan gefragt hatte. Die Frau war ziemlich irritiert, weil sie die Unterlagen nicht finden konnte. Daraufhin wollte der Polizist wissen, wer für den Bericht zuständig gewesen war, und sie sagte ihm, das sei George Capel gewesen und ob er ihn sprechen wolle. Er erklärte, er würde noch einmal vorbeischauen, wenn er mehr Zeit hätte. Später an dem Tag haben zwei Nachbarn von Capel diesen zusammen mit einem kleinen, dunkelhaarigen Mann beobachtet. Die beiden Männer gingen in Capels Haus und verließen es dann gemeinsam. Ein Mann, auf den dieselbe Beschreibung passt, begleitete Capel am selben Tag auf die Bank. Die Bankangestellte, die ihn in den Raum mit den Schließfächern geführt hat, sprach Capel darauf an, er würde irgendwie krank aussehen. Er hätte die Grippe, war Capels Kommentar. Ich vermute, dass der Mann, der in dem Labor aufgetaucht ist, um sich nach Bonnies Unterlagen zu erkundigen, den Braten gerochen hat, als die Papiere nicht auffindbar waren, und sich daraufhin Capel vorgeknöpft hat. Er hatte ins Schwarze getroffen.
    Capel war ziemlich leicht zu durchschauen und ein leichtes Opfer für jeden, der ihn genug unter Druck setzte. Wahrscheinlich hat der Mann ihn gezwungen, ihn in sein Haus zu lassen, damit er es durchsuchen konnte. Kein DNS-Bericht. Dann wurde die Sache ernst. Ich glaube, es hat eine ganze Weile gedauert, bis Capel damit rausgerückt ist, wo er den Bericht versteckt hatte. Dann sind die beiden zusammen zur Bank gefahren und haben die Unterlagen geholt. Kein Wunder, dass Capel krank wirkte. Wahrscheinlich machte er Höllen-qualen durch.«
    »Und das alles wegen des DNS-Berichts über Bonnie?«, fragte
    Eve skeptisch. »Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn.«
    »Überzeugt es dich, wenn ich dir sage, dass wir vor zwei Tagen Capels Leiche gefunden haben?«
    Ihre Augen weiteten sich. »Was?«
    »Ermordet?«, fragte Galen.
    Joe nickte. »Messerstich in den Rücken. Zahlreiche weitere
    Wunden am ganzen Körper.«
    »Die Mittel der Überredungskunst«, murmelte Galen.
    »Das nehme ich an.«
    Eve schüttelte benommen den Kopf. »Warum?«
    »Warum bist du hergekommen?«, fragte Joe. »Was hat dich dazu
    getrieben?«
    »Du weißt, warum ich hier bin.«
    »Ja, verdammt, ich weiß es. Das war verdammt gut ausgeklügelt.
    Erst die Grabschändung, um dich schon mal zu schockieren. Dann der DNS-Bericht. Ein doppelter Haken, der dich dazu gebracht hat, so weit wie möglich von mir wegzulaufen. Und kam es nicht äußerst gelegen, dass man dir rein zufällig gerade einen Auftrag angeboten hatte?«
    »Willst du damit sagen, der Mann wurde ermordet, um mich
    hierher zu locken?«
    »Brauchst du noch mehr Beweise? Die Fußabdrücke auf dem
    Grabhügel stammten von Schuhen, die besonders hier in der Gegend viel verkauft werden. Sie führten zu Spuren von Reifen, die zur Standardausstattung des Saturn gehören. Ich habe von dem Mann, der Capel in sein Haus begleitet hat, eine

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