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Knochenfunde

Knochenfunde

Titel: Knochenfunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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konsequent genug. Glauben Sie, dass Ihr Le-
    ben in Gefahr ist?«
    »Diese Möglichkeit nicht in Betracht zu ziehen, wäre ziemlich dumm.«
    »Halten Sie Joe Quinn für kompetent?«
    »Selbstverständlich.«
    »Dann hören Sie verdammt noch mal auf, so stur zu sein, und
    lassen Sie sich von ihm helfen. Er wird die Situation nicht ausnutzen.
    Es würde mir leichter fallen, dieses Haus zu verlassen, wenn Sie mir versprechen würden, dass Sie mit ihm zusammenarbeiten.«
    Sie wollte nicht, dass Galen fortging. Er diente als Puffer zwischen ihr und Joe. Jetzt riss er diese Barriere ein und ließ sie ungeschützt zurück.
    Nun gut, sie musste sich wie eine Erwachsene benehmen. Es ging schließlich um Leben und Tod, und sie durfte nicht darauf bestehen, ihren Kopf durchzusetzen. Immerhin war sie diejenige gewesen, die entschieden hatte, dass sie Victor aus der Kirche mitgehen ließen.
    Jetzt musste sie sich mit den Konsequenzen abfinden. »Ich werde mit ihm zusammenarbeiten.«
    »Gut. Ich komme so bald wie möglich zurück. Solange Quinn Sie beschützt, dürfte Ihnen nichts passieren.« Er schaute zu Nathan hin-
    über. »Allerdings bezweifle ich, dass Nathan von großem Nutzen sein wird.« Er ging in Richtung Treppe. »Ich muss noch mit Quinn reden, bevor ich mich auf den Weg mache. Ich bin so bald wie möglich wieder da.«
    »Wo fahren Sie hin?« Nathan hatte plötzlich die Augen geöffnet und saß aufrecht im Sessel.
    »Ah, schön, dass Sie wieder unter den Lebenden weilen. Ich hatte schon befürchtet, ich musste Sie von einem Frosch küssen lassen, um Sie wieder aufzuwecken. Oder ist das das falsche Märchen?«
    »Wo zum Teufel wollen Sie hin?«
    »Ich versuche, Hebert ausfindig zu machen. Aber ich bin über-
    zeugt, dass Eve in Ihrer Obhut sicher ist, solange Sie Ihre Auf-putschmittel schlucken.«
    »Klugscheißer.« Nathan sah Galen wütend an. »Zumindest sprin-
    ge ich nicht freiwillig in einen alligatorverseuchten Sumpf und…«
    Er redete ins Leere. Galen war bereits die Treppe hoch ver-
    schwunden.
    Nathan fluchte leise vor sich hin, dann schaute er Eve an. »Quinn bleibt hier?«
    »Ja.« Sie konzentrierte sich wieder auf den Schädel. Bei all den Unterbrechungen würde sie die Rekonstruktion nie beenden. »Ich muss jetzt wieder arbeiten.«
    »Tut mir Leid.« Eine Zeit lang sagte er nichts, dann knurrte er:
    »Ich habe gar nicht richtig geschlafen. Ich habe nur ein bisschen meine Augen ausgeruht…«
    »Irgendwas vom FBI?« Galen stand in der Tür zur Bibliothek.
    »Ich habe Ihre Fotos. Sie stimmen genau mit dem Phantombild
    überein.« Mit einer Kinnbewegung deutete Joe auf die Faxe auf dem Tisch. »Hebert muss ein schlauer Bursche sein. Er wurde einmal wegen Mordverdachts verhaftet, aber es gab keinen Prozess. Keine Beweise.«
    »Oder gute Beziehungen.«
    »Das glaube ich erst, wenn ich es schwarz auf weiß sehe.«
    »Das ist das Problem, wenn man Polizist ist. Ich habe den Vorteil, ins Blaue hinein Vermutungen anstellen zu können.« Galen faltete eins der Faxe zusammen und steckte es ein. »Das könnte mir nützlich sein. Ich fahre nach New Orleans, und ich nehme den Wagen. Ich werde Ihnen einen anderen bringen lassen. Irgendwelche Vorlieben? Wieder einen Lexus?«
    »Warum fahren Sie nach New Orleans?«
    Galen antwortete nicht gleich. »Um nach Atlanta zu fliegen. Ich werde hier nicht gebraucht, und ich dachte, ich sollte vielleicht die Armee verstärken, die Sie angeheuert haben, um Jane und ihre
    Großmutter zu beschützen.«
    Joe runzelte die Stirn. »Glauben Sie, dass in Atlanta etwas passieren wird?«
    »Ich weiß es nicht. Eigentlich dürfte nichts schief gehen. Sie haben ja reichlich Leute abgestellt, um die beiden zu bewachen.« Er hob die Schultern. »Mein Problem ist, dass ich mich am liebsten auf mich selbst verlasse. Da Sie ja nun hier sind, kann ich mich ja mal umsehen.« Er schaute Joe an. »Es sei denn, Sie haben etwas dagegen.«
    Joe dachte darüber nach, dann schüttelte er langsam den Kopf.
    »Nicht, wenn Sie mich täglich anrufen und auf dem Laufenden halten. Ich glaube, Sie irren sich. Eve wird die Zielscheibe sein. Aber ich würde niemals Hilfe ablehnen, wenn es darum geht, Jane zu beschützen, selbst Ihre nicht.«
    »Ihr Vertrauen rührt mich. Ich melde mich bei Ihnen.« Galen
    ging zur Haustür.
    Joe folgte ihm und sah ihm nach, als er auf den Lexus zuging.
    »Haben Sie Eve gesagt, was Sie vorhaben?«
    »Nicht, dass ich nach Atlanta fliege. Ich wollte sie nicht ängstigen, vor allem,

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