Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Knochenfunde

Knochenfunde

Titel: Knochenfunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
Vom Netzwerk:
noch nicht da. Ich kümmere mich
    darum.«
    »Jetzt gleich.«
    »Warum sind Sie so nervös? Er steht doch fünf Blocks entfernt von hier.«
    »Es könnte ein Abhörwagen sein. Eve ruft Jane regelmäßig an.«
    »Ich habe Ihnen doch gesagt, wir haben das Hochhaus überprüft.
    Die Wohnung liegt zu weit oben, und wegen der vielen Störgeräusche lassen sich die Telefone nicht abhören.«
    »Überprüfen Sie einfach den Wagen, einverstanden?«
    »Wie Sie wünschen.« Hughes griff nach seinem Handy.
    Galen schaute zur Wohnung hinauf, während Hughes einen sei-
    ner Männer beauftragte, den Wagen unter die Lupe zu nehmen. Gott, er hatte ein verdammt ungutes Gefühl.
    Hughes schaltete sein Handy aus. »Er versucht, die Telefonge-
    sellschaft zu erreichen. Zufrieden?«
    »Nein. Irgendwas geht da vor. Er muss hier irgendwo sein. Er
    weiß, dass er nicht viel Zeit hat.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Egal.« Er warf einen Blick auf die Wagen, die am Straßenrand parkten. Es war kein neues Fahrzeug dazugekommen, und diese hier waren alle überprüft worden. »Ich werde einfach das Gefühl nicht los, dass etwas nicht stimmt.«
    »Wenn Hebert in den Untergrund gegangen ist, dann hat er sich ziemlich tief vergraben«, sagte Hughes.
    Galen zuckte zusammen. »Was?«
    »Sie haben doch gesagt, Hebert muss in den Untergrund gegan-
    gen sein, sonst hätten wir ihn – «
    Untergrund.
    »Scheiße!« Galen lief auf den überdachten Eingang des Hauses
    zu. »Los, kommen Sie.«
    Hughes stieg aus dem Wagen und eilte ihm nach. »Wo wollen
    Sie hin?«
    »Sie werden den Wachmann ablenken und in Erfahrung bringen,
    ob heute irgendwas Ungewöhnliches vorgefallen ist.« Er öffnete die Glastür. »Und ich werde rausfinden, wie weit Hebert zu gehen entschlossen ist, um sich die Kleine zu schnappen.«
    Galen fand einen uniformierten Wachmann im Heizraum des
    Hochhauses. Er lag mit durchschnittener Kehle hinter dem Heizkessel.
    Neben dem Toten fand er den Plastiksprengstoff und den Zeit-
    zünder.
    Zweiundzwanzig Minuten.
    Scheiße.
    Das war kein einfacher Zeitzünder, und er war wahrscheinlich
    durch einen versteckten Sprengsatz gesichert. Keine Zeit, um ihn zu entschärfen.
    Er schaltete sein Handy aus und rannte zum Aufzug. Ein klin-
    gelndes Handy konnte eine Bombe zünden. Als er die Straße erreichte, schaltete er das Handy wieder ein.
    Hughes meldete sich nach dem ersten Läuten.
    »Nichts Ungewöhnliches«, sagte Hughes. »Jemand von einer
    Wartungsfirma hat die Heizanlage überprüft. Einer der Wachleute fühlte sich nicht wohl und musste nach Hause gehen. Soll ich – «
    »Vergessen Sie’s.« Jane selbst aus dem Gebäude zu holen würde ihn zu viel Zeit kosten. »Verlassen Sie das Gebäude. Rufen Sie Ihren Mann im zwölften Stock an und sagen Sie ihm, er soll Jane MacGuire und ihre Großmutter rausschaffen. Sofort. Es bleiben ihm noch etwa zwanzig Minuten. Dann rufen Sie die Sprengkörperspezialisten an. Sie werden wahrscheinlich zu spät kommen, aber ich kann mich auch irren.«
    »Alles klar.« Hughes legte auf.
    Galen schaute auf seine Armbanduhr.
    Neunzehn Minuten.
    Jane MacGuire wohnte im zwölften Stock. Die Zeit war knapp.
    Und für die anderen Leute, die in dem Gebäude wohnten, blieb
    überhaupt keine Zeit. Galen würde nur die Bewohner der untersten Wohnungen informieren können, dann würde die Bombe explodieren.
    Verdammt, was sollte er tun?
    »Fertig.« Eve lehnte sich gegen den Arbeitstisch und wischte sich die Stirn. Gott, war sie erschöpft. Das Adrenalin entwich aus ihrem Körper, und sie fühlte sich so schlapp wie ein Putzlappen. »Mehr kann ich nicht tun.«
    »Ich dachte schon, Sie würden nie fertig. Es ist fast drei Uhr morgens.« Nathan rutschte ungeduldig auf der Sesselkante herum.
    »Darf ich ihn jetzt ansehen?«
    »Noch nicht. Erst muss ich die Augen einsetzen.« Sie lächelte schwach, als sie sich über den Kasten mit den Glasaugen beugte.
    »Galen würde das gefallen. Er steht auf leere Augenhöhlen.«
    »Beeilen Sie sich!« Nathan befeuchtete sich die Lippen. »Tut mir Leid. Ich wollte Sie nicht – Ich… sitze einfach auf heißen Kohlen.«
    »Ich weiß.« Eve öffnete den Kasten, entnahm ihm zwei braune
    Glasaugen und wandte sich wieder Victor zu. Aber möglicherweise war das gar nicht mehr Victor. Vielleicht würde er bald einen richtigen Namen haben. »Es dauert nur noch ein paar Minuten.«
    Einen Augenblick später trat sie zurück und schaute Nathan an.
    »Jetzt dürfen Sie ihn ansehen.«
    Nathan sprang

Weitere Kostenlose Bücher