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Knochenfunde

Knochenfunde

Titel: Knochenfunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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getan, um dir die Hölle zu ersparen, die du die ganze Zeit durchgemacht hast. Ich hätte gelogen. Ich hätte getötet. Alles, um dir diese Qualen zu ersparen.«
    »Nun, du hast sie mir nicht erspart.«
    »Nein, das habe ich wohl nicht.«
    Plötzlich fiel Eve etwas ein, und sie fasste sich zitternd an die Lippen. »Mein Gott. Zwei Wochen später habe ich einen Anruf bekommen, der das Ergebnis bestätigte. Hast du das auch veranlasst?«
    »Ich habe jemanden im Labor bestochen. Ich wusste, dass du diesen Anruf erwarten würdest.«
    »Du hast ja sehr… gründliche Arbeit geleistet.«
    »Es war mir wichtig. Vielleicht das Wichtigste, was ich je in meinem Leben getan habe.« Joe sah sie schweigend an. Sein Gesicht war blass, angespannt. »Und jetzt?«
    »Ich weiß nicht. Ich habe dir vertraut, und du hast mich auf die schlimmste vorstellbare Weise verraten. Ich kann gar nicht mehr denken.« Mit schweren Schritten ging sie in Richtung Schlafzimmer.
    »Ich gehe ins Bett. Ich will nur noch schlafen.«
    »Du wirst sowieso nicht schlafen. Du willst nur von mir weg.«
    »Ich kann deinen Anblick jetzt nicht ertragen.«
    »Du liebst mich, Eve.«
    Sie liebte ihn wirklich. Wahrscheinlich würde sie nie aufhören, ihn zu lieben, und das machte ihren Schmerz nur noch schlimmer.
    »Aber werde ich dir je wieder vertrauen können? Menschen, die man liebt, belügt man nicht.«
    »Von wegen.«
    Sie schüttelte den Kopf, schloss die Schlafzimmertür und lehnte sich von innen dagegen. Gott, sie fühlte sich so leer. Es war, als wäre alles aus ihr herausgesaugt worden, bis nur noch eine quälende Leere übrig blieb. Spürte Joe auch diese Leere? Nein, er war bestimmt voller Sorge um sie, voller Zorn und Verzweiflung über die Situation. Sie kannte ihn so gut, seine Gedanken, seinen Charakter, seinen Körper…
    Aber nicht gut genug. Sie hätte nie damit gerechnet, dass er so etwas tun würde.
    Sie legte sich aufs Bett und starrte in die Dunkelheit.
    »Ich hab Kaffee für dich gemacht.« Jane reichte Joe die Tasse und setzte sich neben ihn auf die Verandastufen.
    »Danke.« Er stellte die Tasse auf der Stufe ab.
    »Glaubst du, wir können Eve dazu bringen, etwas zu essen?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Ich hab gelauscht«, sagte Jane, ohne ihn anzusehen. »Ich wollte unbedingt wissen, warum sie so unglücklich war.«
    »Meinetwegen.«
    »Ja. Das hättest du nicht tun dürfen, Joe.«
    Er antwortete nicht.
    »Es sei denn, du wärst dir sicher gewesen, dass es nicht rauskommt.«
    Er schaute sie an.
    »Als ich heute mit Toby am See war, hab ich gedacht, ich hätte vielleicht dasselbe getan, wenn ich keine Angst gehabt hätte, dass sie es rausfindet. Sie war so glücklich, seit wir Bonnie nach Hause geholt hatten. Ich meine… das andere kleine Mädchen. Ist es besser für sie, glücklich zu sein oder traurig?« Sie schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht…«
    Er hätte wissen müssen, dass Jane nicht alles in Schwarz und Weiß sah. Sie war von einer Pflegefamilie zur nächsten gereicht worden, sie hatte in ihrem kurzen Leben zu viel erlebt. »Lass uns eins klarstellen. Was ich getan habe, war falsch, aber meine Beweggründe waren richtig.«
    »Du hast ihr gesagt, du würdest es wieder tun.«
    »Das würde ich wahrscheinlich auch.« Seine Mundwinkel zuck ten. »Und das war keine Lüge.«
    »Dann solltest du es beim nächsten Mal schlauer anstellen. «
    »Ein nächstes Mal wird es vielleicht nicht geben. Vielleicht bekomme ich gar keine Gelegenheit mehr, ihr nahe genug zu kommen  – « Er rieb sich die schmerzenden Schläfen. »Ich dachte, ich hätte es richtig raffiniert eingefädelt oder wäre zumindest vorsichtig genug gewesen. Ich habe dem Mann, der die Tests gemacht hat, viel Geld dafür gegeben, dass er die Unterlagen mit den Ergebnissen verschwinden lässt.«
    »Aber er hat sie stattdessen an Eve geschickt. Hast du ihn geärgert?«
    Joe schüttelte den Kopf. » Und er hat nicht mal versucht, noch mehr Geld aus mir rauszuquetschen.«
    »Was hättest du denn getan, wenn er mehr Geld verlangt hätte?«
    »Ich hätte ihm die Hölle heiß gemacht. Capel ist geldgierig, aber nicht dumm.« Er richtete sich auf. »Ich sollte nicht so mit dir reden.
    Wenn die vom Jugendamt mich hören könnten, würden die dich im Handumdrehen von hier wegholen. «
    »Ich würde aber nicht mit denen gehen.« Sie schmiegte sich an ihn. »Die können mich alle mal.«
    »Und dieser Kommentar wäre ebenfalls ein Punkt gegen mich.«
    Er legte seinen Arm um ihre

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