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Knochenfunde

Knochenfunde

Titel: Knochenfunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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zerbrechen.« Er schlüpfte unter die Decke, zog sie neben sich und kuschelte sich an sie. »Besser?«
    Besser? Wärme und Schutz gegen die kalte Unausweichlichkeit  des Todes. »Lass mich nicht einschlafen.«
    »Dafür kann ich nicht garantieren. Das liegt ganz bei dir. Ich verspreche dir nur, dass ich nicht von deiner Seite weichen und dich morgen früh wecken werde.«
    Ein wunderbares Versprechen…
    Ein bittersüßes Versprechen.
    »Du machst dich ja ganz steif«, sagte er. »Hör auf damit. Genie ße diesen Augenblick, Eve. Ich möchte ihn dir schenken.«
    Und sie wollte ihn genießen. Sie entspannte sich und kuschelte sich an ihn.
    »So ist es schon besser.«
    »Das ist keine gute Idee.«
    »Schsch.« Er streichelte ihr übers Haar. »Leg dich nie mit  Swamp Thing an.«
    Gott, sie lächelte tatsächlich. Oder weinte sie? Vielleicht ein bisschen von beidem. »Das würde ich im Traum nicht tun. Wenn Swamp Thing nur die Klappe halten würde, damit ich nachdenken kann.«
    »Das lässt sich machen.« Er küsste ihre Schläfe. »Mach die Augen zu, dann kannst du dich besser konzentrieren.«
    Er wollte bloß, dass sie einschlief.
    Sie fürchtete sehr, dass sein Wunsch in Erfüllung gehen würde.
    Ihre Augenlider waren so schwer…
    Nein, sie musste dagegen ankämpfen. Sie musste sich alles ins Gedächtnis rufen, was Nathan und Jennings gesagt hatten. Sie musste einen klaren Kopf bekommen und sich an alles erinnern, was Hebert ihr in den wenigen Minuten erzählt hatte, bevor Joe ihn getötet hatte.
    Und ihre verdammten Augen offen halten.
    Houma
    3.35 Uhr
    27. Oktober

    Es lag direkt vor mir.
    Den alten Tiger können Sie nicht retten.
    Es ist alles geplant bis zu seinem letzten Atemzug.
    Königliche Hochzeiten… Olympische Spiele…
    »O mein Gott.« Eve fuhr aus dem Schlaf. »Es ist ein Begräbnis, Joe.«
    »Was?« Joe stützte sich auf einen Ellbogen. »Wovon redest du?«
    »In Boca Raton wird tatsächlich eine Versammlung des Cabal  stattfinden. Aber sie brauchten einen Vorwand. Keine Olympischen Spiele, keine königliche Hochzeit. Es ist eine Beerdigung. In Boca Raton wird es ein Begräbnis von solcher Bedeutung geben, dass Würdenträger aus der ganzen Welt daran teilnehmen werden.«
    Joe nickte langsam. »Möglich.«
    »Aus welchem anderen Grund sollte der Cabal seinen Topkiller nach Boca Raton schicken?« Ihr wurde übel. »Himmel, ich möchte wissen, wie viele wichtige Leute ermordet wurden, um dem Cabal einen Vorwand für eine Versammlung zu liefern.«
    »Moment mal. Noch wissen wir nicht, ob du Recht hast.«
    »Wir wissen aber auch nicht, ob ich Unrecht habe.« Eve schwang die Beine aus dem Bett. »Aber so wie Hebert geredet hat, hörte es sich an, als würde das vorgesehene Opfer noch leben. Er sagte, ich könnte es nicht verhindern, aber das bedeutet, er lebt noch. Vielleicht können wir Mittel und Wege finden, ihn zu retten.«
    »Vorausgesetzt, wir finden heraus, um wen es sich handelt.«
    »Er muss prominent genug sein, dass sein Tod weltweites Aufsehen erregt.« Ihre Gedanken rasten. »Wahrscheinlich irgendein Entertainer oder ein Filmstar. Er wohnt in Boca Raton und möchte dort beerdigt werden. Sonst hätten sie die Versammlung an einem anderen Ort geplant.« Sie griff nach dem Telefon. »Wie lautet Nathans Handynummer?«
    Joe langte in seine Tasche und holte sein Adressbuch heraus. »Du hast Recht. Nathan ist Journalist. Er müsste in der Lage sein herauszufinden, auf wen sie es abgesehen haben.«
    »Und er ist in Boca Raton.« Hastig wählte sie die Nummer. »Wo wir auch hinmüssen. Kannst du am Flughafen anrufen und uns Tickets besorgen, während ich mit Nathan spreche?«

Neunzehn

    »Verdammt.« Nathan schwieg eine Weile, nachdem Eve ihm alles berichtet hatte. »Es muss Franklin Copeland sein.«
    Ein Schauer lief ihr über den Rücken. »Was?«
    »Es wundert mich, dass Sie nicht selbst drauf gekommen sind.
    Seit Tagen wird darüber in allen Zeitungen und Fernsehsendungen berichtet. Der Alte Tiger ist krank.«
    »Wir haben die Nachrichten nicht verfolgt.«
    »Ich kann mir vorstellen, dass Sie ziemlich beschäftigt waren.«
    »Der Alte Tiger«, wiederholte sie. »So hat Hebert ihn auch genannt.«
    »Das war Copelands Spitzname in Vietnam, bevor er Präsident
    wurde. Kriegsheld, ehemaliger Präsident der Vereinigten Staaten und seit fünfzehn Jahren bekannt für seine Arbeit bei der UNESCO. Ich würde sagen, die Gästeliste für seine Beerdigung dürfte ziemlich eindrucksvoll ausfallen.«
    »Soll

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