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Knochenfunde

Knochenfunde

Titel: Knochenfunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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befinden sich im Assisi-Krankenhaus in Baton Rouge. Erinnern Sie sich, wie Sie hierher gekommen sind?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Eine ganz schlimme Lebensmittelvergiftung. Sie wären beinahe gestorben. Sie sind kurz nach Mitternacht eingeliefert worden, und jetzt ist es fast vier Uhr. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis die Ärzte mit Ihnen fertig waren.«
    »Lebensmittelvergiftung?«
    Galen nickte. »Das hat man mir jedenfalls gesagt. Haben Sie gestern in einem Restaurant zu Abend gegessen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, im Haus. Marie…«
    »Wer ist Marie?«
    »Marie Letaux. Die Haushälterin. Sie hat mir einen Eintopf gekocht.«
    »Hat außer Ihnen noch jemand davon gegessen?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Gut. In welchem Zimmer haben Sie gegessen? Wissen Sie, ob  die Reste von dem Essen im Kühlschrank aufbewahrt wurden? Wir müssen sie vernichten.«
    »Ich habe in der Küche gegessen.« Sie versuchte, sich die Situation ins Gedächtnis zu rufen. Sie erinnerte sich schwach daran, dass Marie die Reste in einen Behälter gefüllt hatte, doch sie wusste nicht, ob sie ihn auch in den Kühlschrank gestellt hatte. »Wahrscheinlich.«
    »Ich werde das überprüfen.« Er füllte ihr Glas erneut und hielt es ihr an die Lippen. »Obwohl es mich nicht wundern würde, wenn sie das Zeug einfach hätte auf der Anrichte stehen lassen. So sorglos, wie sie offenbar mit Lebensmitteln umgeht.«
    »Nicht schuld… Nett. Wahrscheinlich nicht ihr Fehler. Jemand muss ihr auf dem Markt verdorbenes Zeug verkauft haben.«
    »Möglich.«
    »Was machen Sie hier?«, fragte sie noch einmal.
    »Logan hat mich angerufen und mich gebeten, nach Ihnen zu sehen. Rauszufinden, was für eine Laus Ihnen über die Leber gelaufen ist.« Er grinste. »Dabei hat es nicht die Leber, sondern Ihren Magen erwischt. Das reinste Erdbeben, würde ich sagen. Stimmt’s?«
    Sie nickte. »Logan? Woher wusste er, dass ich hier bin – « Aber sie kannte die Antwort bereits. »Joe.«
    Galen nickte. »Logan sagt, Quinn hätte ihn gebeten, dafür zu sorgen, dass Ihnen nichts zustößt. Hat ihm erzählt, die ganze Sache hier gefiele ihm nicht, und dass zwischen Ihnen beiden zurzeit der Funkkontakt unterbrochen sei. Und da Logan und Quinn sich immer noch nicht besonders grün sind, hielt Logan das Ganze für ernst genug, um mich auf den Plan zu rufen.«
    Was hatte Joe sich dabei gedacht? Eve war Galen erst einmal begegnet, aber Logan hatte ihr von seiner äußerst dubiosen Karriere erzählt. Er war alles Mögliche gewesen, vom Söldner bis zum Troubleshooter für die unterschiedlichsten Firmen und Organisationen.
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich… brauche Sie nicht.«
    »Nun, Logan hat mich im Voraus bezahlt. Da kann ich getrost ein paar Tage in der Nähe bleiben.« Er lächelte. »Sie werden schon merken, dass ich Ihnen sehr nützlich sein kann. Ich bin umgänglich, ich bin ein hervorragender Koch, und ich verspreche Ihnen, dass Sie sich bei mir keine Lebensmittelvergiftung zuziehen werden. Was wollen Sie noch mehr?«
    »Ich brauche keine Gesellschaft. Ich muss arbeiten.«
    »Erst, wenn Sie sich wieder ganz erholt haben. Der Arzt wird Sie nicht vor morgen entlassen, und er hat mir gesagt, Sie werden noch einige Tage lang so schwach wie ein kleines Kätzchen sein.«
    Das konnte sie sich lebhaft vorstellen. Sie war gerade erst aufgewacht und konnte kaum die Augen offen halten.
    Galen sah sie mit zusammengekniffenen Augen an. »Wenn Sie  meine Dienste nicht in Anspruch nehmen wollen, sollte ich vielleicht bei Joe anrufen und ihm von Ihrer kleinen Lebensmittelvergiftung erzählen.«
    Und Joe würde mit dem nächsten Flugzeug herkommen. Das  würde ihr gerade noch fehlen. »Das ist Erpressung.«
    Er nickte gut gelaunt. »Davon verstehe ich was, stimmt’s?«
    Ach verdammt, es war auch egal. »Sie können bleiben. Wenn Sie versprechen, Joe nichts zu sagen.«
    »Abgemacht.« Er stand auf und ging zur Tür. »Ich werde mich  jetzt zurückziehen, damit Sie sich ein bisschen ausruhen können.
    Paul Tanzer sitzt im Wartezimmer. Er wollte unbedingt zu Ihnen, aber ich hab ihn erst mal abgewimmelt. Soll ich ihn reinschicken?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Der geht mir auf die Nerven. Marie hat ihn… Was hatte sie noch gesagt? ›Trou du cul‹ genannt. Was bedeutet das?«
    Galen lachte in sich hinein. »Arschloch. Allmählich habe ich den Eindruck, dass diese Marie gar nicht so dumm ist, wie ich dachte.«
    »Sie ist sehr klug. Sie wird sich fragen, wo ich bin,

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