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Knochenfunde

Knochenfunde

Titel: Knochenfunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Auto aussteigen konnte.
    Sie musste einfach an etwas anderes denken. Sie musste sich ü berlegen, was sie tun würde, wenn sie in Galens Haus ankamen. Es gab zu viele wichtige Dinge zu regeln. Was war das Beste für ihre Mutter und für Jane? Sie sollte an die beiden denken, anstatt an Joe.
    Und verdammt, was war das Beste für sie selbst?
    Eine Stunde später zeigte Galen auf ein riesiges schmiedeeisernes Tor in einem ebenso hohen schmiedeeisernen Zaun. »Fahren Sie da rein. Das Haus liegt hinter den Zedern da drüben.« Er drückte einen Knopf an einem Fernbedienungsgerät, das an seinem Schlüsselring befestigt war, und das Tor schwang auf. »Gott sei Dank, wir sind da.
    Das war nicht gerade die kurzweiligste Fahrt, die ich je erlebt habe.
    Die Luft hier drin ist so dick, dass man sie mit dem Messer schneiden könnte.«
    »Das ist alles Ihre Schuld.« Auch Eve war dem Himmel dankbar, dass die Fahrt endlich vorüber war. Sie beugte sich vor, um einen besseren Blick auf das große, zweistöckige stuckverzierte Haus zu ergattern. »Mein Gott, das ist ja eine Riesenvilla.«
    »Ich habe dem Besitzer ein Angebot gemacht, das er nicht ablehnen konnte«, sagte Galen, während sie über die geschwungene Auffahrt auf die breite, doppelflügelige Eingangstür zufuhren. »Mir erschien es angemessen.«
    »Ich hoffe bloß, dass wir jetzt nicht auch noch mit der Mafia zu tun bekommen«, bemerkte Eve. »Das hätte mir gerade noch gefehlt.«
    »Es war nur ein Scherz«, erwiderte Galen. »Meine Arbeit wird ziemlich gut bezahlt, und ich habe Logan gebeten, mein Geld für mich zu investieren. Ich habe im Laufe der Jahre ein bisschen was zur Seite gelegt.«
    »Ein bisschen was«, knurrte Joe. »Ein Wunder, dass Sie über haupt noch arbeiten.«
    »Wenn man im Slum aufgewachsen ist, reicht kein Geld der  Welt, um sich sicher zu fühlen.« Galen stieg aus und öffnete die Hintertür. »Vor einem Jahr habe ich tatsächlich versucht aufzuhören, aber ich konnte es nicht aushalten. Ich habe mich zu Tode gelangweilt. Das können Sie sogar mehr oder weniger wörtlich nehmen. Ich bin leichtsinnig geworden. Irgendwann hab ich mich sogar im  Bergsteigen versucht. Nachdem ich mir an einem der Anfängerhänge den Knöchel verstaucht habe, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass das nichts für mich ist, und habe wieder angefangen zu arbeiten.
    Das erschien mir weniger gefährlich.« Er half Eve aus dem Wagen.
    »Alles in Ordnung?«
    »Alles in Ordnung.«
    »Das kann ich von mir nicht behaupten«, knurrte Nathan. »Ich stinke zum Himmel, meine Kleider sind immer noch klamm, und ich glaube, mich haben ein paar Egel gebissen.«
    »Ach, wirklich?« Galen hob eine Braue. »An irgendwelchen interessanten Stellen? Wenn Sie von Egeln angegriffen wurden, dann kleben sie bestimmt noch an Ihnen. Soll ich Ihnen helfen, sie zu entfernen?«
    Nathan sah ihn wütend an. »Das würde Ihnen gefallen, was?«
    »Machen Sie nicht so ein Theater. Sie werden’s überleben. Und ich glaube kaum, dass Sie Egel am Körper haben.«
    »Kennen Sie sich damit aus?«
    »Klar. Allerdings habe ich mehr Erfahrung darin, piranhaver seuchte Flüsse zu durchschwimmen.«
    Nathan schnaubte verächtlich.
    »Sie glauben mir nicht? Man durchquert den Fluss am besten  nachts, wenn die Piranhas ein Nickerchen machen, und man hält sich am besten fern von – «
    »Ich will nichts von Piranhas hören. Würden Sie gefälligst die Tür aufschließen?«
    »Ich wollte Ihnen nur ein wenig Bildung angedeihen lassen.« Galen wandte sich ab, stieg die vier Stufen hinauf, öffnete die Tür und schaltete die Dielenbeleuchtung ein. »Kein Dienstpersonal, Eve.
    Einmal in der Woche kommt jemand aus der Stadt, um ein bisschen staubzuwedeln. Abgesehen davon sind wir auf uns gestellt. Alle Schlafzimmer befinden sich im ersten Stock. Ich glaube, es sind zehn oder elf. Suchen Sie sich eins aus.«
    »Das Einzige, was ich brauche, ist eine Dusche«, sagte Nathan und stürmte an Galen vorbei ins Haus.
    »Wickeln Sie sich in ein Laken, wenn Sie rauskommen«, riet ihm Galen. »Ich sehe mal, ob ich ein paar von meinen Sachen finde, die die richtige Größe haben für Ihren athletischen Körper.«
    »Ich habe nur ein paar Pfund Übergewicht«, erwiderte Nathan  durch zusammengebissene Zähne.
    »Der hat ja richtig schlechte Laune«, bemerkte Galen, nachdem Nathan in Richtung Bad verschwunden war. »Aber eine Dusche
    würde mir auch gut tun. Allerdings werde ich mich zunächst opfern und Ihnen das Zimmer zeigen, in

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