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Knochenfunde

Knochenfunde

Titel: Knochenfunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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dem Sie an Victor arbeiten können, Eve. Kommen Sie.« Er betrat das Haus.
    »Ich lade inzwischen das Gepäck aus«, sagte Joe und ging um  den Wagen herum. »Ich bin nicht so wild darauf, Galens gemütliches Heim zu besichtigen. Seine Gesellschaft hängt mir jetzt schon zum Hals heraus.«
    »Dann hättest du nicht mitkommen sollen«, entgegnete Eve.
    »Du weißt genau, warum ich mitgekommen bin.« Ihre Blicke be gegneten sich. »Und das hat nichts mit Galen zu tun.« Er öffnete den Kofferraum. »Abgesehen davon, dass ich vielleicht Gelegenheit finde, ihm das Genick zu brechen.«
    »Was halten Sie davon?« Galen öffnete die Tür zu einem Zim mer im Untergeschoss. »Jede Menge Licht.«
    »Eine Küche?« Sie ließ ihren Blick durch den riesigen Raum  schweifen, über die alten Steinfliesen, eine uralte AGA- Kochmaschine und den Kamin, der so groß war, dass man darin
    stehen konnte.
    »Im neunzehnten Jahrhundert war das mal eine Spülküche. Der  Mann, von dem ich das Haus gekauft habe, hat im Erdgeschoss ein Zimmer zu einer modernen Küche umbauen lassen. Es wäre zu aufwendig gewesen, diese hier auf den neuesten Stand zu bringen. Au ßerdem legte er Wert auf seinen Komfort. Genau wie ich.« Er deutete auf einen Tisch, der aussah wie ein Metzgerblock. »Dort könnten Sie Ihre Geräte aufbauen, was meinen Sie?«
    Sie zitterte. »Es ist ziemlich kalt hier drin.«
    »Dafür gibt es den Kamin. Ich werde dafür sorgen, dass er immer brennt. Soll ich Ihre Sachen herbringen?«
    Sie zögerte. Sie überlegte einen Moment, doch dann schüttelte sie den Kopf. »Ich glaube nicht. Ich habe auf dem Weg hierher nachgedacht.«
    »Zweifel?«
    »Ja.«
    »Und zu welchem Schluss bist du gekommen?«, fragte Joe von  der Treppe aus.
    »Dass ich eine verdammt idealistische Idiotin sein muss, wenn ich an der Rekonstruktion weiterarbeite.«
    »Sehr gut.« Joe kam die Treppe herunter. »Das sage ich dir ja schon die ganze Zeit.«
    »Selbst wenn ich bis an mein Lebensende arbeite, werde ich nie alle Rekonstruktionen für die Menschen durchführen können, die mich wirklich brauchen. Bently mag ein guter Mensch gewesen sein, aber es gibt viele gute Menschen auf der Welt. Überall um mich herum werden Menschen ermordet. Woher soll ich wissen, ob es nicht als Nächstes jemanden aus meiner Familie trifft?« Sie presste die Lippen zusammen. »Der Gedanke, Victor nicht fertig stellen zu können, betrübt mich, aber ich bin nicht verrückt. «
    »Tja, Sie scheinen Ihre Entscheidung getroffen zu haben«, sagte Galen. »Wie sollen wir also jetzt vorgehen?«
    »Melton traue ich nicht. Er hat mich belogen.«
    »Das FBI?«, fragte Joe.
    »Vielleicht.«
    »Aber so viel ich weiß, traust du denen auch nicht über den  Weg.«
    »Du hast beim FBI gearbeitet. Kennst du irgendjemanden, der in dem Ruf steht, unbestechlich zu sein?«
    »So jemand ist schwer zu finden. Ich werde darüber nachdenken und ein paar Leute anrufen.«
    »Da Sie mich offenbar im Moment nicht brauchen, werde ich  kurz unter die Dusche springen.« Galen ging zur Treppe. »Wenn Sie wollen, kann ich Victor herbringen, dann können Sie sich noch ein bisschen mit ihm beschäftigen, bevor Sie ihn abliefern.«
    »Nein!«
    Er sah sie überrascht an. »War ja nur ein Vorschlag. Ich dachte, Sie würden vielleicht gern – «
    »Sie hat Angst«, sagte Joe. »Sie fürchtet, wenn sie wieder an ihm arbeitet, wird sie es nicht fertig bringen, an ihrem Entschluss festzuhalten.«
    Verdammt, Joe durchschaute sie jedes Mal. »Ich bin doch nicht blöd. Ich weiß, was wichtig ist.« Aber Victor war auch wichtig. Er war verloren, und sie konnte ihn finden. Wenn sie noch ein wenig an ihm arbeitete, konnte sie vielleicht »Nein, bringen Sie ihn nicht her.«
    Galen nickte. »Versuchen Sie, sich auszuruhen, Eve. Es ist schon spät.«
    »Wollen Sie mir etwa Befehle erteilen, Galen?«
    Er ging die Treppe hinauf. »Vergessen Sie’s. Ich weiß, dass ich bei Ihnen auf der Böse-Buben-Liste stehe. Aber ich bleibe bei meiner Entscheidung, dass Quinn mit von der Partie ist.«
    Sie eilte ihm nach. Mit Joe allein zu sein, war das Letzte, was sie jetzt brauchen konnte. »Werden Sie Bill Nathan überprüfen? Er scheint mir in Ordnung zu sein, aber seit ich aus Atlanta abgereist bin, ist einfach nichts so, wie es scheint.«
    Er nickte. »Sobald ich geduscht habe.« Er grinste. »Wüsste mal gern, ob er wirklich ein paar von diesen gemeinen kleinen Egeln an sich hat…«
    »Sie ist weg?« Meltons Ton war beherrscht, aber

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