Knochenfunde
habe mit einigen meiner Kontaktleute beim FBI gesprochen, und sie waren alle der Meinung, dass Bart Jennings unser Mann ist. Er ist intelligent und zuverlässig, und er ist seit zwanzig Jahren beim FBI.«
»Kennst du ihn persönlich?«
Joe schüttelte den Kopf. »Aber sein Name ist mir ein Begriff.«
»Worum geht es hier eigentlich?«, wollte Nathan wissen.
»Eve hat sich entschlossen, den Schädel der Polizei zu übergeben.«
»Ohne ihn fertig zu stellen?«
Eve nickte.
»Gott sei Dank. Weiser Entschluss. Noch besser wäre es allerdings gewesen, Sie hätten den Schädel gelassen, wo er ist, und sich in Sicherheit gebracht.«
»Ich bin nicht bereit, den Schädel Jules Hebert und seinen Kumpanen zu überlassen.« Sie schaute ihn an. »Ich weiß nicht, wie viel von Ihrer Geschichte der Wahrheit entspricht und wie viel auf Spekulation beruht, aber ich will nichts damit zu tun haben. Ich werde den Schädel den Behörden übergeben.«
»Den Behörden können Sie nicht trauen«, sagte Nathan. »Sie können niemandem trauen.«
»Sie reden wie eine Figur in einem drittklassigen Film«, sagte Joe. »Eve, ich habe mit Jennings gesprochen, und er hat mir versprochen, die Sache absolut vertraulich zu behandeln. Aber er möchte dich morgen früh um zehn treffen, um mit dir zu reden.«
Eve runzelte die Stirn. »Du hast ihm gesagt, wo wir sind?«
»Nein, das würde ich ohne Absprache mit dir nicht tun. Ich habe ihm gesagt, ich würde mich wieder bei ihm melden. «
Sie überlegte. »Sag ihm, ich bin bereit, mich mit ihm zu treffen.
Dann bin ich Victor vielleicht los, wenn Jennings abreist.«
Galen lächelte. »Es wird Ihnen garantiert schwer fallen, sich von ihm zu trennen.«
Das war reichlich untertrieben. Es nahm sie jedes Mal fürchterlich mit, wenn es ihr nicht gelang, jemanden nach Hause zu bringen, und Victor lag ihr ganz besonders am Herzen. Aber darüber durfte sie jetzt nicht nachdenken. Diesen Kampf mit sich selbst hatte sie auf der Fahrt hierher ausgefochten.
»Haben Sie ihm gesagt, dass Sie die Informationen über den Cabal von mir haben, Quinn?«, fragte Nathan.
»Nein, ich dachte, das wäre Ihnen nicht recht. Allerdings hat er ziemlich gebohrt. Ich habe ihm erklärt, die Quelle sei vertraulich, wie es unter Journalisten heißt.«
»Gut. Denn Sie machen womöglich einen großen Fehler.« Na than stand auf und warf seine Serviette auf den Tisch. »Ich werde nicht hier sein, wenn Sie sich mit Jennings treffen. Bisher bin ich noch am Leben, weil niemand weiß, dass ich mit der Sache zu tun habe. Und ich lege Wert darauf, auch weiterhin am Leben zu bleiben.«
Galen wartete, bis Nathan den Raum verlassen hatte, dann sagte er zu Eve: »Übrigens, ich habe über Bill Nathan ein paar Erkundigungen eingezogen. Er arbeitet als freier Journalist bei der Times Picayune und ist dafür bekannt, dass er sich für umweltpolitische Themen stark macht.« Er nahm ein Fax aus der Tasche und reichte es Eve. »Das Foto von ihm aus der Zeitung ist zwar nicht besonders gut, aber er ist deutlich zu erkennen.«
Sie betrachtete das Fax. Galen hatte Recht; das Foto war schlecht, aber Nathan war zu erkennen. »Dann sollten Sie vielleicht aufhören, auf dem Mann herumzuhacken.«
Galen sah sie überrascht an. »Warum denn? Es macht so einen Spaß.«
»Mir reicht’s«, sagte Joe und wandte sich an Eve. »Ich möchte mit dir reden.«
Sie zuckte zusammen.
»Ziehen Sie beide sich nur zurück.« Galen stand auf und begann, den Tisch abzuräumen. »Ich muss das Geschirr in die Spülmaschine packen. Die Arbeit eines Hausmannes ist nie erledigt…«
»Ich brauche Ihre Erlaubnis nicht«, sagte Joe.
»Das ist einfach mein Zirkusdirektorsyndrom.« Galen trug einen Stapel Teller in die Küche. »Und ich glaube, Sie brauchen jede Hilfe, die Sie kriegen können.«
Joe wartete, bis die Tür sich hinter Galen geschlossen hatte. »Er strapaziert meine Nerven. Ich bin nahe daran, ihm – « Er stand auf und ging auf die Verandatür zu. »Lass uns nach draußen gehen.« Er warf einen Blick über seine Schulter. »Sag nicht nein, Eve. Ich stehe kurz davor zu explodieren, und das hast du diesem Mistkerl zu verdanken. «
»Galen ist die ganze Zeit sehr nett zu mir gewesen.«
»Ja, ja, das hat er mir erzählt. Kommst du mit?«
Eine Konfrontation mit Joe war das Letzte, was sie wollte, aber sie konnte die Anspannung nicht länger ertragen. Am besten, sie brachte es hinter sich. Sie stand auf. »Ich komme.«
Es war kalt draußen. Die
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