Knochenfunde
anstellen zu können.« Galen faltete eins der Faxe zusammen und steckte es ein. »Das könnte mir nützlich sein. Ich fahre nach New Orleans, und ich nehme den Wagen. Ich werde Ihnen einen anderen bringen lassen. Irgendwelche Vorlieben? Wieder einen Lexus?«
»Warum fahren Sie nach New Orleans?«
Galen antwortete nicht gleich. »Um nach Atlanta zu fliegen. Ich werde hier nicht gebraucht, und ich dachte, ich sollte vielleicht die Armee verstärken, die Sie angeheuert haben, um Jane und ihre Großmutter zu beschützen.«
Joe runzelte die Stirn. »Glauben Sie, dass in Atlanta etwas passieren wird?«
»Ich weiß es nicht. Eigentlich dürfte nichts schief gehen. Sie haben ja reichlich Leute abgestellt, um die beiden zu bewachen.« Er hob die Schultern. »Mein Problem ist, dass ich mich am liebsten auf mich selbst verlasse. Da Sie ja nun hier sind, kann ich mich ja mal umsehen.« Er schaute Joe an. »Es sei denn, Sie haben etwas dagegen.«
Joe dachte darüber nach, dann schüttelte er langsam den Kopf.
»Nicht, wenn Sie mich täglich anrufen und auf dem Laufenden halten. Ich glaube, Sie irren sich. Eve wird die Zielscheibe sein. Aber ich würde niemals Hilfe ablehnen, wenn es darum geht, Jane zu beschützen, selbst Ihre nicht.«
»Ihr Vertrauen rührt mich. Ich melde mich bei Ihnen.« Galen
ging zur Haustür.
Joe folgte ihm und sah ihm nach, als er auf den Lexus zuging.
»Haben Sie Eve gesagt, was Sie vorhaben?«
»Nicht, dass ich nach Atlanta fliege. Ich wollte sie nicht ängstigen, vor allem, solange ich keinen konkreten Grund habe, die Effek-tivität Ihrer Sicherheitsmaßnahmen anzuzweifeln.« Er öffnete die Wagentür. »Das Auto, das Ihnen zur Verfügung gestellt wird, ist kein Mietwagen. Ich habe ein paar Kontaktleute in New Orleans, die es mir ermöglicht haben, ein Fahrzeug auszuleihen.«
»Auszuleihen?«
Galen grinste. »Keine Sorge, es ist nicht gestohlen. Ich fahre als erstes nach Mobile und lasse diesen Wagen dort stehen. Er könnte Hebert auf eine falsche Spur leiten, falls es ihm gelingt, ihn aufzuspüren.« Er ließ den Motor an. »Nathan scheint wild entschlossen zu sein, Eve zu beschützen. Er könnte sich in begrenztem Maß als nützlich erweisen, aber ich würde ihm nicht allzu viel zutrauen. Gegen Hebert hätte er keine Chance.«
»Das kann ich selbst beurteilen, verdammt.«
Galen musterte ihn. »Es macht Sie nervös, dass ich abreise. Ich würde mich geschmeichelt fühlen, aber ich weiß, Sie befürchten bloß, dass es mit Eve schwierig werden könnte. Es wird Sie erleichtern zu erfahren, dass ich ihr das Versprechen abgenommen habe, mit Ihnen zusammenzuarbeiten.« Er lächelte verschlagen. »Das passt Ihnen nicht, stimmt’s? Sie mögen es nicht, wenn jemand als Mittler zwischen Ihnen und Eve auftritt. Nun, vorerst brauchen Sie sich darüber keine Gedanken zu machen. Von jetzt an sind Sie auf sich selbst gestellt, Quinn.« Er hob die Hand zum Gruß und gab Gas.
Joe schaute dem Lexus nach, wie er die Auffahrt hinunterfuhr. Er war froh, dass Galen fort war und er die Situation allein in der Hand hatte. Außerdem konnte er nicht leugnen, dass es ihn erleichterte zu wissen, dass Galen zusätzlich auf Jane aufpassen würde. Ein
Schwergewicht wie er war fast eine Garantie dafür, dass nichts schief gehen konnte.
Jetzt musste er sich auf seine eigene Aufgabe konzentrieren. Er straffte die Schultern, drehte sich um und ging ins Haus.
»Sie haben Victor umgedreht«, sagte Nathan. »Warum?«
»Ich beginne jetzt mit der letzten Phase der Rekonstruktion, und ich möchte nicht, dass Sie mir dabei zusehen.«
»Warum nicht?«
»Sie kennen Bently. Ihr Gesichtsausdruck könnte mir etwas verraten. Wenn ich Ihnen ansehe, dass Sie ihn erkennen oder nicht erkennen, könnte es mich beeinflussen. Und das könnte das Ergebnis verfälschen.«
»Sie sind sehr vorsichtig.«
»Das muss ich sein. Victor hat es verdient. Sie haben es alle verdient.«
»Bently hat es verdient. Bei den anderen Schädeln, an denen Sie arbeiten, bin ich mir nicht so sicher. Manche davon haben es wahrscheinlich verdient, dass man sie vergräbt und vergisst.«
»Aber das kann ich vorher nicht wissen.«
»Was würden Sie tun, wenn dieser Schädel dem Mann gehören
würde, der Ihre Tochter ermordet hat?«
Eve zuckte kurz zusammen. »Ich würde ihn fertig stellen.« Sie schaute ihn an. »Und dann, wenn ich ganz sicher wäre, würde ihn zertrampeln und zertrümmern und anschließend verbrennen. Vielleicht würde ich sogar noch
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